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Digital X in Köln„Digitalisierung geht nur gemeinsam“ – Promis auf der Bühne

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Basketballer Dirk Nowitzki im Gespräch mit Barbara Schöneberger.

50.000 besuchen den Digital-Kongress der Telekom. Auf der Bühne in Köln standen am ersten Tag unter anderem Dirk Nowitzki, Julian Nagelsmann und Hendrik Wüst.

Es ist eine Veranstaltung mit Millionenbudget, ausgerichtet von der Telekom: Bei der Digital X in Köln sprechen an zwei Tagen 250 Redner auf sechs Bühnen, dazu gibt es Workshops, Präsentationen und Diskussionsrunden. 50.000 Teilnehmende sollen laut Veranstalter in diesem Jahr dabei sein. Zwei der prominentesten Gäste kommen aus dem Sport: Bundestrainer Julian Nagelsmann und Ex-Basketball-Profi Dirk Nowitzki. Dass diese Wahl passt, weiß man, wenn man Klaus Werner, dem Leiter des Geschäftskundenbereichs der Telekom, zuhört. Ein fast olympischer Sportgedanke steht bei ihm hinter dem erklärten Ziel, die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben. „Digitalisierung kann keiner alleine vor der Konsole machen. Das geht nur gemeinsam“, sagt Werner. Und zwar in allen Branchen.

Julian Nagelsmann erklärte auf der Hauptbühne des Mediaparks, wie digital die Nationalmannschaft ist: „Wir bekommen mit ein paar Sekunden Verzögerung physische Live-Daten von jedem Spieler auf unser iPad“, so Nagelsmann im Gespräch mit Moderatorin Barbara Schöneberger. Auf dieser Basis sollen auch mithilfe von KI gute taktische Entscheidungen getroffen werden. „Da hinken wir aber noch ein bisschen hinterher“, gab der Bundestrainer zu, vergaß jedoch nicht zu bekräftigen: „Wir wollen Weltmeister werden.“ Noch 18 Spiele sind es bis zur Fußball-WM 2026 in den USA.

Fußballbundestrainer Julian Nagelsmann spricht beim Digitalkongress Digital X der Deutschen Telekom im Media Park mit Moderatorin Barbara Schöneberger.

Für Dirk Nowitzki, der Karriere in der NBA gemacht hat, ist die digitale Analyse der Spieler nichts Neues: In den USA sei das schon lange Standard im Sport. Privat, so plauderte der Sportler, der sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat, lasse er seinen Schlaf und Bewegung von einem Ring an seinem linken Ringfinger überwachen. Dennoch sei er bei seinen Kindern vorsichtig in Sachen Digitalisierung: „Sie sind elf, neun und sieben Jahre alt. Ein Handy haben sie noch nicht.“

Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, spricht beim der Digital X.

„Kinder und Jugendliche müssen früh an die KI herangeführt werden“, hatte dabei am Vormittag Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) gefordert. Zuvor besuchte er die „Innovation Gallery“ im Kölner Mediapark, wo in diesem Jahr digitale Neuheiten der Digital X präsentiert werden, von Robotern bis zur VR-Brille. „Ich weiß nicht, ob ich sie alle verstanden habe, aber sie haben mir gefallen. Die Aufbruchstimmung hier inspiriert auch mich“, sagte Wüst.

Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom.

„Wir wollen von der Kohle zur KI“, sagte Wüst in seinem Vortrag auf der Hauptbühne am Mediapark. Einsatzfelder für die Künstliche Intelligenz führte er etliche auf: von Gesundheit über Verkehr bis hin zur Landwirtschaft. „Jetzt geht es um die Anwendung in der Wirtschaft“, so Wüst, nicht nur in großen Konzernen, sondern auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Jedes Invest in digitale Infrastruktur sei willkommen.

Kritische Stimmen zu Funk- und Haushaltslöchern gab es an diesem Tag auch, vor allem wurde aber das Positive der Digitalisierung beschworen, sowie der sogenannte „Impact“, also die Wirkung, die das Digital-Event haben soll. Auch etwas Eigenlob durfte nicht fehlen. „Die Deutsche Telekom ist heute 135 Milliarden Euro wert, so viel wie alle Telekommunikationsunternehmen in Europa zusammen“, sagte Gastgeber Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. „Wir sind überall die Nummer eins.“ Insgesamt 43 Milliarden Profit hat die Telekom laut Höttges im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Mit der Nutzung von KI und dem Ausbau der Digitalisierung wolle man den Marktwert noch mal um rund 50 Milliarden Euro steigern. „Deswegen wollen wir in den nächsten Jahren, 20 Prozent unseres gesamten Umsatzes reinvestieren“, sagt Höttges.