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Einzelhandel, DemonstrationenSo war das letzte Wochenende in Köln vor der Notbremse

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Innenstadt 280321

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen zieht die Stadt Köln die Corona-Notbremse

Köln – Am Samstag war die City voll. Viele haben den letzten Öffnungstag der Geschäfte genutzt, um noch einmal (wenn auch mit Terminvergabe) einkaufen zu gehen. Ab heute ist es damit vorbei: Die meisten Händler müssen wieder schließen, auch die Museen bleiben zu. Die Stadt wird zurückgesetzt auf die Regeln, die bis zum 8.März galten.Am Freitagabend hatte die Stadt Köln die Notbremse gezogen. Wie berichtet, hatte das Land es den Kommunen, die über einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von 100 liegen, überlassen, ob sie Geschäfte schließen oder mit Test-Pflicht weiter öffnen. Die Stadt Köln hat lange gezögert – und sich dann fürs Dichtmachen entschieden.

Die Händler, die seit Dezember keinen freien Geschäftsbetrieb mehr hatten, sind von dem andauernden Hin und Her deutlich frustriert. Es sei sichtbar, dass die bisherigen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, aber dennoch verfolge man die Strategie weiter, klagt Jörg Hamel, Sprecher des Handelsverbandes Aachen-Düren Köln. „Köln ist nun umgeben von Städten und Gemeinden, die die Geschäfte weiter öffnen. „Das versteht niemand mehr.“

Stadt Köln verweist auf Krisenstab am Montag

Tatsächlich dürfen in Bonn, wo die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegt, die Geschäfte offen bleiben. Der Rhein-Erft-Kreis und der Kreis Rhein-Berg haben sich für den Zugang zu Geschäften nach vorherigem Test und dem Prinzip der Terminvereinbarung („Click & meet“) entschieden. Den Kölner Händlern bleibt nur die Möglichkeit, bestellte Ware durch die offene Tür zu verkaufen („Click & collect“). Das sei, so Hamel, wirtschaftlich „kaum darstellbar“, ermögliche es aber immerhin, mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben.

Bitter sind die Beschlüsse auch für die Museen. Unter anderem die Bilder von Andy Warhol im Museum Ludwig bleiben wieder unter Verschluss, die Schau war nur drei Wochen zu sehen bislang. Die Stadt äußerte sich nicht weiter zu den Beschlüssen und verwies auf den Krisenstab am Montag. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) äußerte sich nach Anfrage nicht. Sie beauftragte Dezernentin Andrea Blome als Leiterin des Krisenstabes, eine Strategie zu beschließen, wie Köln mit der „Notbremse“ umgeht.

Keine Astrazeneca-Lieferungen zwischen 5. April und 2. Mai geplant

Weiter unklar blieb, in welchem Umfang Astrazeneca-Impfstoff nach Köln kommt. Feuerwehr-Chef Christian Miller hatte gesagt, Köln habe am Freitag nicht die Möglichkeit gehabt, Dosen für den April zu ordern, damit stünden 16 000 Impftermine auf der Kippe. Das Land hatte auf Rundschau-Anfrage mitgeteilt, es werde Lieferungen geben.

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Laut Stadt will das Gesundheitsministerium NRW in dieser Woche (29. März bis 4. April) für Köln 2620 Impfdosen Astrazeneca zur Verfügung stellen. Das entspreche der Menge, die zuletzt an einem Tag von dem Stoff verimpft worden sei. Weiter sei für den Zeitraum vom 5. April bis 2. Mai keine Astrazeneca-Lieferungen an das Impfzentrum Köln vorgesehen, auch über das Online-Tool des Ministeriums sei der Impfstoff nicht bestellbar. Das Ministerium habe aber am Sonntag weitere Dosen in Aussicht gestellt. Die Mengen und ab wann diese lieferbar wären, seien unklar. Dies solle am Montag mitgeteilt werden.