Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Uniklinik und städtische KlinikenLand NRW und Stadt Köln sprechen über Klinikverbund

Lesezeit 2 Minuten
Das Klinikum in Köln-Merheim.

Das Klinikum in Merheim. Die Kliniken der Stadt Köln konzentrieren hier ihre bislang drei Standorte auf einem neuen Gesundheitscampus.

Nach jahrelangem Zögern hat die NRW-Landesregierung Gespräche mit der Stadt Köln über einen Kölner Klinikverbund aufgenommen.

Die NRW-Landesregierung hat bestätigt, dass es konkrete Gespräche über einen Verbund aus der landeseigenen Uniklinik Köln und den Kliniken der Stadt Köln gibt. Über das Projekt wird seit mehr als sieben Jahren diskutiert. Jahrelang hatte die Landesregierung wenig Interesse an einem Kölner Klinikverbund gezeigt, dann aber vor rund vier Monaten Gespräche angekündigt. Diese sind inzwischen angelaufen, es ist aber unklar, ob es zu einem Zusammenschluss kommen wird. Ein Sprecher des NRW-Wissenschaftsministeriums erklärte auf Anfrage der Rundschau: „Die Stadt Köln und das Universitätsklinikum Köln (UKK) haben das Land gebeten, einen Zusammenschluss der Kliniken der Stadt Köln (KdSK) und dem UKK zu prüfen. Diesem Wunsch kommt das Land Nordrhein-Westfalen nach und hat daher vertrauliche und ergebnisoffene Sondierungsgespräche mit der Stad Köln aufgenommen.“

Land NRW verhandelt mit Stadt Köln über möglichen Klinikverbund

Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte das Projekt eines Klinikverbunds Ende 2017 vorgeschlagen. Ihr Sprecher Alexander Vogel, bestätigte, dass es inzwischen Gespräche zwischen der Stadt und dem Land gebe. Diese seien vertraulich, daher gebe man keine Informationen über Inhalte und beteiligte Personen.

Seit Rekers Vorstoß wird über einen Verbund mit der Uniklinik diskutiert. Die NRW-Landesregierung hat über Jahre wenig Interesse an dem Projekt gezeigt - wohl vor allem wegen der hohen Defizite der Kliniken der Stadt Köln. Ihnen hat die Stadt Ende 2024 Schulden in Höhe von 533,2 Millionen Euro erlassen. Dabei handelt es sich um Gesellschafterdarlehen, die die Stadt ihren Kliniken gewährt hat und die sie jetzt nicht mehr zurückzahlen müssen. Außerdem unterstützt die Stadt Köln ihre Kliniken mit einem Betriebskostenzuschuss, der dieses Jahr 76,6 Millionen Euro beträgt. Die Kliniken wollen ihre bisher drei Standorte bis 2031 in Merheim konzentrieren und sich dort mit einem neuen Gesundheitscampus völlig neu aufstellen.

Der Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln, Prof. Dr. Axel Goßmann, erklärte auf Anfrage, er habe keine Kenntnis von laufenden Sondierungsgesprächen. Zur Frage, ob er einen Klinikverbund weiterhin für sinnvoll halte, sagte Goßmann: „Was die medizinische Forschung und Lehre betrifft, könnte man sich in einem Verbund natürlich deutlich weiterentwickeln, weil man einfach die Schwungmasse verdoppelt. Man hätte doppelt so viele Patienten. Die medizinische Versorgung im Links- wie im Rechtsrheinischen ist aber bereits heute durch die beiden Maximalversorger Uniklinik und Kliniken Köln auf einem sehr, sehr hohen Niveau sichergestellt. Ob man diese Strukturen durch einen Verbund besser vernetzen und die bestehenden Schwerpunkte weiter stärken möchte, ist Gegenstand der politischen Diskussion auf kommunaler und auf Landesebene.“