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VerkehrParkgebühren sollen in Köln steigen – aber nicht in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt einen Parkscheinautomaten in Bergisch Gladbach

In Bergisch Gladbach sind keine teureren Parkgebühren geplant

Die Stadt Köln plant die Erhöhung der Parkgebühren. In Bergisch Gladbach gibt es derzeit keine solchen Pläne.

Köln ist schon immer die „Nabelschnur“ von Bergisch Gladbach gewesen. Was in Köln geschieht, wirkt sich irgendwann auch in der bergischen Großstadt Bergisch Gladbach aus. Gladbacher Trends kommen aus Köln und nicht aus Kürten oder Rösrath.

Seit dem Herbst wird in Köln übers Parken diskutiert. Genauer gesagt: Über teureres Parken auf öffentlichen Parkplätzen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker führt den Klimaschutz mit als Grund an, um die Parkgebühren weiter anzuheben. Parken soll unattraktiver werden, die Menschen mehr mit Bus und Bahn fahren, das Rad nehmen oder zu Fuß gehen.

Anstieg um 25 Prozent

Und es sollen auch weniger Menschen von außen in die Stadt fahren. Von bislang vier Euro pro Stunde soll die Gebührenschraube auf fünf Euro klettern in der Kölner Innenstadt und in Deutz; in den übrigen Bezirken von 2 auf 2,50 Euro je Stunde.

Alles zum Thema Henriette Reker

Das ist jeweils ein Anstieg um 25 Prozent, ziemlich happig also. Eigentlich hätte der Kölner Stadtrat Mitte Februar die Veränderungen beschließen sollen, nach längeren Vorberatungen. Aber die FDP hatte noch kurzfristig Beratungsbedarf, die Entscheidung wurde vertagt. Voraussichtlich vor den Sommerferien könnte jetzt ein Beschluss fallen. Trends kommen immer aus Köln.

Bergisch Gladbacher atmen auf

Auch bei den Parkgebühren? Die Stadtverwaltung in Bergisch Gladbach will davon auf Nachfrage nichts wissen. Ein Anstieg der Parkgebühren sei nicht geplant, heißt in einer Mitteilung der Pressestelle. Diesmal ist es bei den Trends offenbar anders: Das Parken in Bergisch Gladbach soll nicht teurer werden. Die Kölner Ideen sind offenbar in der Kreisstadt noch nicht angekommen. Wer oft mit dem Pkw in die Kölner City muss, kann also vorerst auf – und durchatmen.

Wobei festzustellen ist: Auch die Parkgebühren in Bergisch Gladbach sind für Menschen, die auf ihre Ausgaben schauen müssen, nicht gerade günstig. In der teuren Innenstadt-Zone zahlt man aktuell 50 Cent je 20 Minuten.

Kein Langzeitparken mehr

Das macht nach Adam Riese 1,50 Euro je Stunde (in Köln sollen es ja bald 5 Euro sein). Wer in den Gladbacher Außenstadtteilen parkt (dazu zählen auch Bensberg und Refrath) zahlt je angefangene halbe Stunden 50 Cent, demnach in der Stunde 1 Euro; im Vergleich zur Kölner City halbwegs paradiesische Zustände.

Noch etwas Neues aus Köln: Auch beim Langzeitparken steht die Nachbarstadt vor Umwälzungen, das „Parken rund um die Uhr“ für 5 Euro soll wegfallen, stattdessen nur noch eine Tageskarte für 30 Euro zu kaufen sein. Da können sich die Gladbacher glücklich schätzen, zumindest in den Zonen außerhalb der Innenstadt gibt es Tagestickets zu 5 Euro (in GL-City kein Tagesangebot).

Bus, Bahn oder Auto

Wer zum Einkauf nach Köln möchte, rechnet auch schon mal durch: Pkw oder Bahn, was ist günstiger? Vier Stunden Parken in der Innenstadt kosten noch 16 Euro, voraussichtlich demnächst 20. Mit der S-Bahn kostet eine Fahrt pro Person und Strecke aber mittlerweile 5 Euro, hin und zurück bei zwei Personen 20 Euro, bei zwei Kindern kommen 30 Euro zusammen. Mit dem 24-Stunden-Ticket für 5 Personen lässt sich die Ausgabe auf 23 Euro drücken.

Die Kosten von Bahnfahrt und öffentlichem Parkhaus gleichen sich an, das ist eine weitere Erkenntnis. Wer über mehrere Stunden sein Gefährt in Köln parkt, könnte in Zukunft mit der Bahn günstiger unterwegs sein. Das wären ganz neue Zeiten. Denn bislang war es im Grunde ausgemacht, dass Parkgebühren günstiger ausfallen als Bahntickets. Wer ein Deutschlandticket sein Eigen nennt, muss allerdings noch mal genauer nachrechnen.

Bei allen Unterschieden: Beim sogenannten „Brötchenparken“ sind sich Gladbacher und Kölner Verwaltung einig: Die 15 Minuten für das freie Parken auf den städtischen Parkplätzen gibt es in beiden Kommunen. Und auch die neuen Kölner Gebührenordnung hat ein Herz für die „Brötchenparker“.