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Stellenabbau läuftViele Kölner Mitarbeiter nehmen Abfindung bei Ford an

Lesezeit 3 Minuten
Ford in Köln

Köln: Ein Ford Mitarbeiter arbeitet in der Produktion des Fiesta an einer Karosserie.

Köln – Ford kommt beim Stellenabbau voran. Mehr als die Hälfte der 5400 Mitarbeiter in Deutschland, die das Unternehmen verlassen müssen, hätte sich bereits zum Gehen entschieden, sagte Betriebsratschef Martin Hennig. Ford-Werke-Chef Gunnar Herrmann sprach auf einer Betriebsversammlung am Dienstag in Köln von 60 Prozent, die Abfindungsangebote angenommen hätten.

In Saarlouis, wo Herrmann gestern zu den Mitarbeitern gesprochen hatte, läuft der Mini-Van C-Max aus. Der Focus wird nach den Werksferien ab Ende Juli im Zwei-Schicht-Betrieb montiert. Hier fallen insgesamt 1600 von rund 6000 Stellen weg. Darunter sind auch Leiharbeitnehmer und befristet Beschäftigte, deren Verträge auslaufen. Zusammen mit Mitarbeitern, die Abfindungsangebote angenommen haben oder in Vorruhestand gehen, hören in Saarlouis 900 Mitarbeiter Ende des Monats auf.

3800 Stellen in Köln betroffen

In Köln fallen 3800 Stellen weg. Die Mitarbeiter nähmen Beratungsangebote gut an, sagte Betriebsratschef Martin Hennig am Dienstag. Viele Kollegen brauchten aber noch Zeit zum Abwägen, ob sie etwa früher in Rente gehen. Derzeit gebe es aber kaum Beratungstermine bei der Rentenversicherung, so Hennig. Statt Ende Juni werde deshalb Ende des Jahres Bilanz gezogen werden.

Der Betriebsratschef glaubt, dass im Laufe des nächsten Jahres auch mit einem neuen Altersteilzeitprogramm die von der Geschäftsleitung angestrebte Zielmarke erreicht wird. Betriebsbedingte Kündigungen sind derzeit ausgeschlossen. Und die laufende Restrukturierung werde das Unternehmen noch das ganze Jahr 2020 beschäftigen.

Jobbörsen und Weiterbildungsangebote

Das Unternehmen bietet auch Weiterbildungen an und veranstaltet Jobbörsen für Firmen aus dem Kölner Umland, um den Mitarbeitern einen Umstieg zu erleichtern.

Für Hennig geht es auch um Zukunftsperspektiven für die, die bleiben. Da könnte Arbeit innerhalb des Werks umgeschichtet werden oder einmal ausgelagerte Arbeiten wieder in das Werk geholt werden. Auch das könne Stellen sichern. Wichtig sei auch, wie viel Ford in Westeuropa investiere und welche Modelle künftig gebaut werden.

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Nachdem Ford in Europa für das abgelaufene Jahr einen Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 398 Millionen US-Dollar ausgewiesen hatte, wird das Unternehmen umgebaut. Ford will fitter, agiler und effizienter werden. Rasch strebt Ford eine Ebit-Marge von sechs Prozent in Europa an.

Gleichzeitig fließt Geld in die E-Technologie. Acht neue Elektro-Auto-Modelle kündigte Ford für dieses Jahr an. Letztlich soll es eine E-Variante für jedes Ford-Modell geben. Fiesta und Focus bekommen im Laufe des Jahres Mild-Hybrid-Motoren. Der Elektro-Motor unterstützt hier den 3-Zylinder, macht die Fahrzeuge agiler und senkt den Verbrauch. Das gilt auch für den Transit mit diesem Antrieb und Diesel-Motor, der noch 2019 verkauft wird. Der neue Kuga bekommt dann die komplette Palette von Mild- bis Plugin-Hybrid.

Für E-Autos werden in der Fertigung aber weniger Mitarbeiter gebraucht. Deshalb hatte Herrmann vor drei Wochen bereits angekündigt, dass auch nach dem laufenden Sparprogramm bei Ford weiter Stellen gestrichen würden.