Die IG-Metall hat die Mitarbeiter am Ford-Standort Köln ab Dienstag zu Warnstreiks bis am Donnerstag aufgerufen. Damit wolle die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.
IG-Metall macht DruckErste Warnstreiks bei Ford in Köln beginnen am Dienstagabend

Die IG-Metall hat die Beschäftigten der Ford-Werke Köln ab Dienstag zu mehreren Warnstreiks aufgerufen.
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Die IG Metall Köln-Leverkusen hat ab Dienstag die Beschäftigten der Ford-Werke in Niehl und Merkenich zu Warnstreiks aufgerufen. Betroffen seien laut Gewerkschaftsvertretern mehrere Nacht-, Früh- und Spätschichten. Beginnen werden die Mitarbeitenden mit der Nachtschicht am Dienstag, 23 Uhr. Mit der Spätschicht im Ersatzteilzentrum am Donnerstag sollen dann die Warnstreiks enden.
IG Metall forderte nochmals „ein nachhaltiges Zukunftskonzept für die Kölner Standorte und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze“ ein. „Wir brauchen zudem in Köln einen Insolvenzschutz“, so Vertrauenskörperleiter der Ford-Werke Niehl, David Lüdtke.
Wir brauchen in Köln einen Insolvenzschutz.
Wie die IG-Metall-V am Dienstag weiter mitteilten, hatte Ford die Forderungen der Gewerkschaft zurückgewiesen. „Das hat uns nicht wirklich überrascht“, kommentierte Kerstin Klein, erste Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen. Um aber den Druck in den weiteren Verhandlungen auf die Arbeitgeberseite hochzuhalten, werde man nun die Verhandlungen mit Warnstreiks begleiten. Ziel sei es zu zeigen, dass die Belegschaft geschlossen hinter den Forderungen stehe.
Die Ford-Konzernleitung hatte im März die Zusage von 2006 revidiert, dass die US-Konzernmutter im Falle einer drohenden Insolvenz der Kölner Werke finanziell bürgt (Patronatserklärung). Damit könnte noch mehr Ungemach drohen als der bereits im November letzten Jahres angekündigte Abbau von 2900 Arbeitsplätzen an den Kölner Standorten in Niehl und Merkenich.
Teil der Belegschaft ist in Kurzarbeit
Die Ford-Werke GmbH hatte betriebsbedingte Kündigungen bis 2032 zwar ausgeschlossen. Inzwischen zeigt sich aber, dass die Jobs nicht so sicher sind wie gedacht: Im Falle einer Insolvenz könnten sie verloren gehen. Ford hat im vergangenen Jahr zwei in Köln hergestellte Elektro-Geländewagen auf den Markt gebracht, deren Verkauf deutlich hinter den Erwartungen liegt. Ein Teil der Kölner Ford-Belegschaft ist daher bis Mai in Kurzarbeit. Insgesamt hat Ford in Köln noch etwa 11.500 Beschäftigte. (mit dpa)