Köln – Ford fährt in der kommenden Woche die Produktion in Kontinentaleuropa wieder hoch. Ab Montag wird die Fiesta-Montage und die Motorenfertigung in Köln wieder aufgenommen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Auch die Montage des Focus in Saarlouis startet dann wieder wie auch die Fahrzeugmontage im spanischen Valencia sowie der Auto- und Motorenbau im rumänischen Craiova.
Motoren werden in Valencia wieder ab dem 18. Mai gebaut, während es für den Wiederanlauf der britischen Motorenwerke in Dagenham und Bridgend, wo die Dieselaggregate von Ford gefertigt werden, noch keinen Termin gibt.
Start auf niedrigem Niveau
Aufgenommen wird die Fertigung laut Ford zunächst auf niedrigem Niveau, heißt es in einer Mitteilung. Vor allem bereits von den Kunden bestellte Fahrzeuge würden montiert. Dann werde die Produktion „über die nächsten Monate“ wieder hochgefahren. Dabei werde berücksichtigt, wie Zulieferer wieder arbeiten könnten, welche Bewegungseinschränkungen es für die Bürger in Europa noch gebe, wann die Autohändler ihre Verkaufsräume wieder öffnen dürfen und wie hoch die Nachfrage ist. In Deutschland haben die Autohändler seit einer Woche wieder offen. Hier werden aber nur etwa 20 Prozent der von Ford in Europa gebauten Autos verkauft.
Abstandsregeln verhindern unter Umständen auch, dass mehrere Personen gleichzeitig an einem Fahrzeug arbeiten. Auch deshalb müssen die Bänder langsamer laufen, damit sie das nacheinander tun können. Die Sicherheit und der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter habe höchste Priorität, sagten Ford-Europa-Chef Stuart Rowley und der Ford-Betriebsratsvorsitzende Martin Hennig. Die Betriebsräte an den Standorten in Europa und die Firmenleitung haben sich auf Sicherheitsmaßnahmen verständigt.
Ford stelllt selbst Masken her
Dazu gehört ein Sicherheitskonzept, etwa mit Abstandsregeln und Schutzausrüstung. Wer in ein Ford-Werk geht, bekommt vom Autobauer eine Schutzmaske oder für bestimmte Arbeitsbereiche auch einen Plexiglas-Gesichtsschutz.
In Einklang mit den nationalen Gesetze wird die Temperatur der Mitarbeiter gemessen, wenn sie ins Werk gehen. Sie müssen auch bestätigen, dass sie fit sind. Gesichtsmasken stellt Ford selbst her. So soll eine Knappheit bei den Masken verhindert werde, die ja auch für Personal in Krankenhäuser gebraucht werden.
Ab dem 4. Mai kehren auch die Mitarbeiter in der Verwaltung langsam wieder an ihre Arbeitsplätze zurück. Die Fertigung bei Ford in Europa war Mitte März ausgesetzt worden. In der Produktion und in der Verwaltung war ein Großteil der 16.500 Ford-Mitarbeiter in Kurzarbeit.