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Autobauer in der Corona-KriseFord schließt seine Werke in Europa

Lesezeit 2 Minuten
Fordwerke

Ein Schild mit dem Ford-Logo steht vor dem Werk.

  1. Ford hat große Montagewerke in Köln und Saarlouis sowie im spanischen Valencia sowie im rumänischen Craiova.
  2. Diese werden nun infolge der Corona-Krise ihren Betrieb vorübergehend einstellen.

Ford schließt wegen der Corona-Krise vorübergehend seine Autowerke in Europa. Die Fahrzeugmontage und die Produktion in den Motorenwerken in Kontinentaleuropa werde ab Donnerstag ausgesetzt, teilte der Autobauer am Dienstag mit. Diese Maßnahme gelte für einige Wochen, so Ford ohne genauere Angaben zu machen. Sie sei ergriffen worden, nachdem die WHO Europa als Epizentrum des Corona-Ausbruchs klassifiziert habe und die Zahl der Infizierten rapide angestiegen sei und voraussichtlich weiter steige. Mit der Maßnahme wolle Ford einen Beitrag gegen der Verbreitung des Virus leisten. Bereits am Freitag hatte Ford – wie berichtet - 10.00 Mitarbeiter in Köln in die Heimarbeit geschickt. Alle, die nicht in der Produktion oder unterstützenden Bereichen tätig waren, sollten von zu Hause aus arbeiten.

Der Einfluss des Virus auf die Werke sei glücklicherweise nicht sehr stark gewesen, die Auswirkungen auf Mitarbeiter, Händler, Zulieferer und Kunden seien aber beispiellos, sagte Ford-Europa-Chef Stuart Rowley. Wegen dieser Auswirkungen auf den europäischen Automarkt und die Zulieferer zusammen mit kürzlich ergriffenen Maßnahmen von Regierungen zu Beschränkung von Reisen und des persönlichen Kontaktes der Menschen untereinander würde die Produktion in den wichtigsten Werken gestoppt.

Ford konnte Verlust zuletzt reduzieren

Ford hat große Montagewerke in Köln und Saarlouis sowie im spanischen Valencia sowie im rumänischen Craiova. In Köln und Craiova gibt es außerdem große Motorenwerke.Ford steckt mitten in einem Umbau und hat im abgelaufenen Jahr den Verlust in Europa deutlich reduziert, wie das Unternehmen Anfang Februar mitteilte. Letztlich fiel ein Minus vor Zinsen und Steuern von 47 Millionen an nach einem Ebit-Verlust von 398 Millionen im Jahr 2018 an.Ford baut das Europageschäft um und setzt auf ausgewählte Importfahrzeuge wie etwa den Mustang, leichte Nutzfahrzeuge und eine Auswahl an Personenwagen. Das sind nach dem Willen der US-Führung vor allem sportliche Geländewagen, während Vans wie der B-Max und der C-Max eingestellt wurden. Das Geschäft sei auch effizienter geworden, so Ford.

12.000 Stellen werden gestrichen

Das Unternehmen trennt sich von sechs Fabriken der ursprünglich 24 Fabriken und streicht bis Ende dieses Jahres insgesamt europaweit 12.000 von gut 50.000 Stellen. In Deutschland fallen 5400 Stellen weg, darunter 3800 in Köln. Rund drei Viertel des geplanten Stellenabbaus in Deutschland seien unter Dach und Fach, sagte Betriebsratschef Martin Hennig Anfang Februar. Ford bietet Abfindungen und einen vorzeitigen Ruhestand an.Zuvor hatten bereits Renault und die PSA-Gruppe mit den Marken Peugeot, Citroen und Opel Werke geschlossen und der Volkswagen-Konzern hatte Schließungen von Werken angekündigt.