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„Jeder Tag zählt“IHK Köln verlangt schnelle Hilfen für Unternehmen

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(Symbolbild).

Köln – Die Corona-Krise trifft die Firmen in der Region heftig. Ein Viertel der Unternehmen in Köln, Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischer sowie Rhein-Erft-Kreis und dem Oberbergischer Kreis berichtet in einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln von Umsatzeinbußen von mindestens 25 Prozent. Jedes zehnte Unternehmen habe sogar Einbußen von mehr als 75 Prozent, während nur rund sieben Prozent keinen Rückgang verzeichnen.1200 Unternehmen hatten sich an einer Blitzumfrage beteiligt.  

„Die Lage vieler Firmen hat sich nach Karneval innerhalb von nur zwei Wochen – in manchen Fällen geradezu über Nacht – dramatisch verändert“, sagte IHK-Präsidentin Nicole Grünewald. „Viele Unternehmen und ganze Branchenzweige sind existenziell bedroht“, sagt sie weiter. Besonders betroffen seien das Verkehrsgewerbe, wo die Hälfe der Unternehmen bedeutende Auswirkungen meldet, sowie Handel, Gastgewerbe, Industrie und bestimmte Dienstleister wie etwa Messebau.

Maßnahmen zur Erleichterung werden erwartet

„Wir brauchen jetzt dringend schnell und unbürokratisch Hilfen für die betroffenen Betriebe, ansonsten werden viele eigentlich grundsolide aufgestellte Unternehmen diese Krise nicht überstehen“, sagte Grünewald. „Jeder Tag zählt“, so die IHK-Präsidentin weiter. Liquidität sei ein existenzielles Thema. Gewerbesteuerstundungen und eine Erleichterung bei Gewerbesteuervorauszahlungen seien Maßnahmen, die Stadt und regionale Kommunen umsetzen könnten. Natürlich dürften später keine Zinszahlungen auf die Unternehmen zukommen, so Grünewald.

Ausbildung

Bei der Handwerkskammer Köln finden ab sofort keinen Lehrgänge und Prüfungen mehr statt. Sowohl die überbetriebliche Unterweisung von Auszubildenden am Butzweilerhof wird ausgesetzt als auch die Erwachsenenbildung in zwei Fortbildungszentren. Es werde an Lösungen für Nachholtermine gearbeitet.

Auch die Geschäftsstellen in Köln und Bonn werden für externe für externe Besucher und den Publikumsverkehr geschlossen.

Die IHKen haben bundesweit aufgrund der aktuellen Corona-Situation beschlossen, alle Prüfungen bis einschließlich zum 24. April 2020 abzusagen. Die schriftlichen und praktischen Zwischenprüfungen und Abschlussprüfungen-Teil 1 und auch Weiterbildungsprüfungen entfallen in der Zeit, erläuterte die IHK Köln. Das Kölner Kammergebäude selbst bleibt bis auf weiteres geöffnet. (raz)

Auch Land und Bund seien in der Pflicht, mit schnellen und unbürokratischen Maßnahmen zu helfen. Kürzlich vorgestellte Pläne der Bundesregierung zur Ausweitung des Kurzarbeitergelds gingen in die richtige Richtung.Neben finanziellen Erleichterungen brauchten die Unternehmen auch Informationen und Hilfestellungen, wie sie am besten mit dieser Situation umgehen können, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Ulf Reichardt. Informationen gibt es auf der Internetseite der Kammer. Aber jeder Betrieb müsse schauen, wie er sich am besten wappne, so Reichardt. Ein produzierendes Unternehmen könne seine Mitarbeiter nicht ins Home-Office schicken.

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Möglicherweise könne es aber verschiedener Schichtgruppen im Betrieb strikt trennen, um einer Totalstilllegung bei Quarantänemaßnahmen vorzubeugen. Jedes dritte Unternehmen weitet nach der Umfrage die Lagerkapazitäten für Vorprodukte aus, um Engpässe zu überbrücken. Auch werden alternative Lieferanten gesucht und die Lagerkapazitäten für eigene Produkte ausgeweitet.