Gegen Rostock soll nach sieben Niederlagen in Serie die Trendwende gelingen. Die Fans werden beim Karnevalsspiel für Stimmung sorgen.
Karnevalsspiel gegen RostockBaskets wollen mentale Blockade lösen

Bonns Sam Griesel (rechts) hofft, dass sich bald Automatismen in den Systemen einstellen.
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Sie hatten zweieinhalb Wochen Spielpause, in der sie einige Tage nach Hause in Heimaturlaub fahren durften, um auch räumlich etwas Abstand zu gewinnen. Abstand zu den sportlichen Problemen, die in Bonn ungelöst auf sie warten: Die Telekom Baskets stehen nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie jetzt unter maximalem Druck, endlich eine Aufholjagd zu starten.
Denn die Bonner sind zwar in der Tabelle auf den 15. Platz abgerutscht, die Liga ist aber in dieser Saison so ausgeglichen, dass sie noch nicht abgeschlagen sind. Sie haben immer noch realistische Chancen, im letzten Saisondrittel das Feld von hinten aufzurollen und Rang zehn zu erobern, der die Qualifikation für die Play-Ins mit sich brächte – das ist jene zusätzliche Runde zwischen Hauptrunde und Play-offs, in der die vier Teams von Platz sieben bis zehn um zwei Platze im Viertelfinale kämpfen.
Baskets-Spieler erklärt Niederlagen: „Wir denken zu viel nach“
Für den Headcoach Marko Stankovic kam die Spielpause nun im Februar sicher nicht gelegen, denn damit musste auch er weiter auf sein erstes Erfolgserlebnis in seiner neuen Funktion warten, nachdem seine ersten drei Partien als „Chef“ gegen Ulm (75:84), Chemnitz (80:84) und Ludwigsburg (61:81) nur die Serie der Niederlagen verlängerten.
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Nach der 20-Punkte-Schlappe in Ludwigsburg lieferte Baskets-Spieler Sam Griesel eine plausible Erklärung, warum bei den Baskets immer noch so vieles im Zusammenspiel schief geht: „Durch den Trainerwechsel haben sich unsere Spielsysteme zum Teil verändert, es haben sich aber noch keine neuen Automatismen entwickelt. Das heißt, einige müssen während der Partien über einen einzelnen Spielzug nachdenken“, erklärte der Deutsch-Amerikaner nach der Pleite in Ludwigsburg: „Es ist eine mentale Blockade. Wir denken zu viel nach.“
Nun gibt es nicht wenige im Baskets-Lager, die ganz fest damit rechnen, dass die schwarze Serie am Samstag im Heimspiel gegen die Seawolves Rostock (20 Uhr, Telekom Dome) reißen wird. Allein schon deshalb, weil es das Karnevalsspiel ist, bei dem 6000 überwiegend kostümierte Fans für ein mitreißendes Spektakel auf den Rängen sorgen werden – und versuchen werden, die Wende für die Baskets zu erzwingen.
Obwohl die Unterstützung der Baskets-Fans ohne Zweifel ein besonderer Faktor sein dürfte und schon mancher Gästespieler in der brodelnden Atmosphäre eines Karnevalsspiels weiche Knie bekam, besteht auch immer die Gefahr, dass der Schuss mal nach hinten losgeht. Denn nicht nur die Gästespieler müssen sich auf ein akustisches Inferno einstellen, auch im Baskets-Team werden junge Spieler einlaufen, die die permanente Berieselung mit dröhnender Karnevalsmusik noch nicht kennen.
6000 Basketball-Fans gegen Rostock erwartet
Nach der Pause im Februar eröffnet die Partie gegen Rostock das Programm im März, das Spiele gegen fünf schlagbare Gegner (Rostock, Vechta, Bamberg, Göttingen und Hamburg) und vier Heimspiele bereithält – besser könnten die Voraussetzungen für eine kleine Siegesserie nicht sein.
Im Hinspiel entführten die Bonner mit einem 69:64-Erfolg die Punkte aus Rostock, das kurzfristig noch den Ausfall von Robin Amaize (Handbruch) kompensieren muss. Für ihn wurde der US-Amerikaner DeAndre Cortez Bradshaw nachverpflichtet, der einen Vertrag bis zum Saisonende erhielt. Er spielte zuletzt bei den Cairns Taipans in Australien, wo er im Schnitt 10,8 Punkte und 5,8 Rebounds erzielte. Die Baskets müssen weiter auf Angelo Allegri verzichten, der noch bis mindestens Mitte März wegen seiner Knieverletzung fehlen wird.