Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

RückschlagTelekom Baskets brechen wieder mal nach der Pause ein

Lesezeit 4 Minuten
Der Bonner Bodie Hume (rechts) will am Würzburger Lukas Wank vorbeiziehen.

Der Bonner Bodie Hume (rechts) will am Würzburger Lukas Wank vorbeiziehen.

45:30-Führung reicht den Bonnern bei den Würzburg Baskets nicht zum Sieg – Play-In-Teilnahme wird immer unwahrscheinlicher

25 Punkte in einer Halbzeit sind zu wenig, um ein Spiel in der Basketball-Bundesliga zu gewinnen. Diese leidvolle Erfahrung machten die Telekom Baskets Bonn, als sie am Samstagabend vor Zuschauern 3140 bei den Würzburg Baskets nach einer 50:44-Pausenführung noch mit 75:83 (18:26, 26:24, 23:13, 16:12) das Nachsehen hatten. Die Niederlage war ein Rückschlag im Kampf um die Teilnahme an den Play-Ins.

Schwache Leistung nach der Pause

Waren die Gäste in der ersten Halbzeit noch das tonangebende Team, so zeigten sie nach der Pause eine schwache Leistung und mussten sich an die eigene Nase fassen, dass sie den Sieg noch aus der Hand gaben: „Gefühlt haben wir in dieser Spielzeit zum 15. Mal den Rhythmus durch dumme Ballverluste verloren. Es ist die Geschichte der Saison, dass wir eine Führung nicht über die Runden bringen können. Würzburg hat gezeigt, wie man Spiele nach Hause schaukelt“, sagte Center Till Pape enttäuscht.

Im ersten Viertel erwischten die Bonner wie schon gegen Heidelberg den besseren Start. Um Würzburgs Topscorer Jhivvan Jackson kümmerte sich Bodie Hume, der so den Spielaufbau der Hausherren maßgeblich störte. Bonns Darius McGhee, der insgesamt unter seinen Möglichkeiten blieb, kassierte in der vierten Minute bereits sein zweites Foul. Nach einem Dunk von Hannes Steinbach über Hume zum 9:7 (5.) für Würzburg drehten die Rheinländer auf. In seiner besten Phase steuerte Phlandrous Fleming Jr. zwei Dreier und ein Bonusspiel zum 21:11 (9.) bei.

Fehler und Schwächen im zweiten Abschnitt

Im zweiten Abschnitt verteidigten die Bonner ihren Vorsprung mit nüchternen Offensivaktionen und entschlossenem Rebounding. Zwei Distanzwürfe, die McGhee „vom Parkplatz“ versenkte, bedeuteten das 45:30 (17.). In den letzten drei Minuten vor dem Seitenwechsel leisteten sich die Bonner auf einmal unerklärliche Fehler und verloren den Faden. Angetrieben von Jackson verkürzten die Franken auf sechs Punkte zur Pause.

Was die Schlussphase des ersten Durchgangs angedeutet hatte, erfuhr seine nahtlose Fortsetzung im dritten Viertel. In der Defensive agierten die Gäste zu behäbig und lösten viele Doppelsituationen zu langsam auf, auch beim Rebound offenbarten sich nun Schwächen. Beim 56:56 (28.) war die Begegnung wieder völlig offen, doch das Momentum lag nun aufseiten der Würzburger.

Verzweiflung im Schlussviertel

In den letzten zehn Minuten schlossen die Bonner oft überhastet ab und verzettelten sich in Einzelaktionen, was zum richtungsweisenden 63:72-Rückstand (34.) führte. Die Schlossstädter brachte mit aggressiver Defense den Bonner Angriff zum Erliegen. Wilde Dreier, wenig Teamplay und das schwindende Selbstvertrauen besiegelten die Pleite.

Trainer Marko Stankovic war wie Pape bedient: „Dieses Spiel war wie viele in dieser Saison. Wir haben in der ersten Halbzeit 17 Minuten lang sehr gut gespielt und mit 15 Punkten in Führung gelegen. Nach meinem Gefühl hätten wir mit einem zweistelligen Vorsprung in die Halbzeitpause gehen müssen, aber einige Fehler haben Würzburg die Möglichkeit gegeben, wieder auf sechs Punkte heranzukommen. Dann haben wir von Beginn des dritten Viertels an unseren offensiven Rhythmus nicht mehr gefunden, was auch unsere Verteidigung beeinflusst hat. Die Mannschaft hat bis zum Schluss gekämpft, aber wir hatten zu viele Ballverluste. Einige davon waren nicht erzwungen und haben unserem Gegner leichte Punkte ermöglicht. Mit 18 Ballverlusten haben wir gegen eine gute Mannschaft wie Würzburg nicht gewinnen können.“ Am Mittwoch empfangen die Bonner um 20 Uhr die Löwen Braunschweig auf dem Hardtberg, ein Sieg im drittletzten Saisonspiel ist dann Pflicht.

Statistiken des Spiels

Bonn (Punkte/Dreier): Fleming Jr. (13/2), Kennedy (12), McGhee (12/4), Pape (12), Griesel (9/1), Soares (8/1), Bähre (3/1), Lomazs (3), Hume (2), Thiemann (1); Rebounds: 46 (Kennedy 13); Assists: 15; Ballverluste: 18 (Fleming 6); Trefferquote Feld: 38,7 %(24/62); Dreierquote: 29 % (9/31).

Würzburg (Punkte/Dreier): Dawkins (17/4), Lewis II (12/2), Seljaas (12/1), Steinbach (12), Jackson (10/2), Kone (6), Wank (5/1), Bleck (4), Wishart (3/1), Ugrai (2); Rebounds: 36 (Seljaas 8, Steinbach 8); Assists: 23 (Jackson 8); Ballverluste: 9; Trefferquote Feld: 42,3 % (30/71); Dreierquote: 33,3 % (11/33).