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Nächster RückschlagTelekom Baskets verschlafen erneut das Auftaktviertel

Lesezeit 3 Minuten
Bonns Trainer Marko Stankovic (rechts) hört sich die Korrekturvorschläge von Phlandrous Fleming an.

Bonns Trainer Marko Stankovic (rechts) hört sich die Korrekturvorschläge von Phlandrous Fleming an.

Bei der 88:102-Schlappe in Berlin laufen die Bonner 40 Minuten nur hinterher – Playoffs rücken in weite Ferne

Am Mittwochabend, kurz vor 22 Uhr, wussten alle im Baskets-Lager, dass sie im Gerangel um eine Teilnahme an den Playoffs oder den Play-Ins um eine Hoffnung ärmer geworden waren. Denn im ewig jungen Prestigeduell zwischen den Telekom Baskets und ALBA Berlin konnten die Bonner ihren 91:87-Erfolg aus dem Hinspiel nicht wie erhofft wiederholen, sondern die Truppe von Marko Stankovic verlor trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung mit 88:102 (18:32, 23:20, 24:23, 27:23).

Das lag ganz wesentlich daran, dass die Baskets sich wie vier Tage zuvor in Frankfurt einen kapitalen Fehlstart leisteten: Wieder lagen sie schon im ersten Viertel zweistellig zurück (18:32), wieder gelang es ihnen nie, auszugleichen oder in Führung zu gehen. Diese Hypothek schleppten sie über die komplette Spielzeit mit sich, die machte auch die guten Phasen zunichte.

„Wir sind heute sehr schwach in die Partie gestartet – vor allem defensiv“, ärgerte sich Stankovic. „Durch einige einfache Fehler haben wir ALBA Selbstvertrauen geschenkt. Gegen ein Euroleague-Team darf man sich so etwas nicht erlauben.“

Beide Mannschaften hatten einen Dreierschützen der Extraklasse. Bei den Bonnern knüpfte Darius McGhee an seine spektakulären Auftritte mit 44 Punkten gegen Oldenburg und 40 Punkten gegen Chemnitz an, als er 30 Punkte bei sieben Dreiern erzielte. Aber es sollte an dem Abend das Schicksal der Baskets sein, dass die Berliner immer einen Spieler hatten, der die Topleistung übertrumpfte: So setzte Matt Thomas mit 34 Punkten und neun Dreiern die Bestmarke.

Nicht nur in der Spitze, auch in der Tiefe der Mannschaft waren die Hauptstädter in fast allen Belangen überlegen: So traf ALBA mit 59 Prozent aus dem Feld entscheidend besser als Bonn mit 38 Prozent. Mit 25 Assists zeigte Berlin auch den deutlich effektiveren Teambasketball im Vergleich zur Stankovic-Truppe mit ihren 15 Vorlagen.

Telekom Baskets verlieren direkten Vergleich

An der starken Berliner Wurfquote war ein Mann wesentlich beteiligt, der vor zwei Jahren mit den Baskets noch unter Tuomas Iisalo die Champions League gewonnen hatte: Michael Kessens, von Berlin nachverpflichtet, machte an den Brettern mit 16 Punkten (bei nur einem Fehlschuss) und acht Rebounds eine starke Partie. Zumindest dort trumpfte ein Bonner vergleichbar auf, Thomas Kennedy steuerte mit 15 Punkten und zehn Assists ein Double-Double bei.

Gute individuelle Leistungen konnten aber den Frust über die folgenschwere Niederlage nicht verdrängen. Denn mit dem 88:102 in Berlin haben die Baskets auch den direkten Vergleich verloren. Um Berlin jetzt wieder vom zehnten Platz zu verdrängen, der die Teilnahme an den Play-Ins bedeuten würde, müssten die Baskets in den verbleibenden fünf Spielen zwei Siege mehr holen als die Berliner.

Schon die nächste Aufgabe mit dem Heimspiel am Ostersonntag gegen Heidelberg (16.30 Uhr) wird eine sehr schwierige Aufgabe: Dann gibt der Tabellendritte seine Visitenkarte im Telekom Dome ab. Das Hinspiel entschieden die Baskets gegen einen allerdings dezimierten Gegner mit 95:76 deutlich für sich.

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (30/7), Bähre (2), Griesel (9/1), Fleming (5/1), Soares (7/1), Lomazs (11/1), Hume (1), Pape (8), Thiemann, Kennedy (15); Rebounds: 36 (Kennedy 10); Assists: 15 (Lomazs 4); Ballverluste: 13 (Fleming 3, Hume 3); Trefferquote Feld: 38 % (28/73); Dreierquote: 31 % (11/35); Freiwurfquote: 88 % (21/24). Berlin (Punkte/Dreier): Kessens (16), Wetzell (2), Delow (10/2), McDowell (4), Mattisseck (3/1), Schneider (13/2), Thomas (34/9), Hermannsson (5), Olinde, McCormack (3), Bean (12); Rebounds 38 (Kessens 8, Schneider 6); Assists: 25 (McDowell-White 7, Hermannsson 4, McCormack 4); Ballverluste: 16 (Hermannsson 3, McCormack 3); Trefferquote Feld: 59 % (38/64); Dreierquote: 54 % (14/26); Freiwurfquote: 75 % (12/16).