Bei der 61:81-Schlappe in Ludwigsburg zeigen die Baskets eine desolate Leistung – es ist die siebte Niederlage in Serie für die Bonner Basketballer.
Kein FortschrittTelekom Baskets bekommen Lehrstunde erteilt
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Die Bonner Rihards Lomazs (Mitte) und Jonathan Bähre (links) blieben einmal mehr unter ihren Möglichkeiten.
Copyright: Jürgen Schwarz
Den Telekom Baskets gelingt es derzeit nicht, den freien Fall zu stoppen: Sie bezogen am Dienstagabend im Gastspiel bei den Riesen Ludwigsburg mit 61:81 (13:23, 12:25, 17:14, 19:19) die siebte Niederlage in Serie, durch die sie in der Tabelle auf den drittletzten Platz abrutschten. Zwar herrscht in der Bundesliga aktuell zwischen Vechta auf Rang vier und den Bonnern auf Platz 15 ein nie dagewesenes Gedränge, durch das sich die Baskets mit zwei oder drei Siegen noch einmal zurückmelden könnten im Kampf um die Play-Ins (Platz sieben bis zehn).
Aber angesichts der erneut desolaten Vorstellung der Mannschaft fällt es schwer, an eine solche Aufholjagd zu glauben. Denn die Baskets waren ihrem Gegner erneut in allen Belangen unterlegen. Der Trainerwechsel von Roel Moors zu Marko Stankovic ist bislang wirkungslos verpufft. Die einzelnen Spieler benennen zwar in Interviews immer wieder mangelnde Physis und Einsatzbereitschaft als entscheidendes Defizit der Mannschaft. Der Schritt von diesem verbalen Bekenntnis hin zu Konsequenzen auf dem Spielfeld gelingt aber noch nicht.
Die Truppe scheint nach der Niederlagenserie vielmehr zutiefst verunsichert, sie agiert ohne Selbstvertrauen und offensiv wie defensiv mit einer enorm hohen Fehlerquote. Die eigentlichen Leistungsträger spielen entweder kopflos und überhastet oder ihnen will nichts gelingen.
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Bestes Beispiel war einmal mehr Darius McGhee. Der Spielmacher, der mit seinen Dreier-Salven schon manches Spiel entschieden hat, benötigte neun Würfe, um nach 35 Minuten seinen einzigen Distanzwurf im gesamten Spiel zu treffen. Auch als Mannschaft war die Ausbeute bei den Fernschüssen kläglich: Mit einer Dreierquote von 19 Prozent (von 31 Würfen fanden nur sechs ihr Ziel) ist den Ludwigsburgern nicht beizukommen, die den Baskets in der ersten Halbzeit eine Lehrstunde in Sachen Defense erteilten, als sie die Bonner in den ersten Vierteln bei 13 und zwölf Punkten hielten.
Da passt ins Bild, dass die Bonner sich mit 17 Ballverlusten mehr als doppelt so viele Turnovers leisteten wie die Gastgeber (8), dass sie das Reboundduell mit 46:50 verloren und auch bei den Assists mit 13:18 unterlegen waren. Nachdem sie zur Pause mit 23 Punkten zurücklagen, konnten sie in der zweiten Hälfte einen höheren Rückstand verhindern. Trainer Stankovic, der von einer „sehr enttäuschenden Leistung“ sprach, war mit dem Auftritt nach der Pause halbwegs einverstanden: „Die zweite Hälfte war zwar insgesamt in Ordnung, aber das Spiel war für uns bereits verloren.“
Wegen der Pokalendrunde und dem Länderspielfenster haben die Baskets jetzt eine Pause bis zum Karnevalsspiel am 1. März gegen Rostock: „Das müssen wir für eine kurze mentale und körperliche Auszeit nutzen, um mit neuer Energie in die sehr wichtige Saisonphase zu gehen“, sagte Stankovic mit Blick auf den März, der nach Rostock noch Duelle mit Vechta, Bamberg, Göttingen und Hamburg bereithält.
Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (9/1), Bähre (5/1), Griesel (14/1), Fleming (3/1), Soares (7), Lomazs (3), Hume (5/1), Pape (9/1), Thiemann (2), Kennedy (4); Rebounds: 46 (McGhee 8, Griesel 6); Assists: 13 (Fleming 8), Ballverluste: 17 (McGhee 3, Fleming 3, Soares 3); Trefferquote Feld: 31 % (20/64); Dreierquote: 19 % (6/31); Freiwurfquote: 75 % (15/20). Ludwigsburg (Punkte/Dreier): Scott (17/1), Jak. Patrick (9/3), Simon (16/2), Joh. Patrick (7/1), Maldonado (9/1), Polas Bartolo (6/1), Manjon (15/3), Wohlfarth-Bottermann, Tischler (2), Pleta, Pemberton; Rebounds: 50 (Simon 9, Maldonado 7, Polas Bartolo 7); Assists: 18 (Simon 7); Ballverluste: 8 (Manjon 3); Trefferquote Feld: 38 % (31/81); Dreierquote: 31 % (12/39); Freiwurfquote: 88 % (7/8).