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Glückloses DebütBaskets können nächste Schlappe nicht verhindern

Lesezeit 3 Minuten
Bonns Phlandrous Fleming Jr. (rechts) will am Ulmer Isaiah Roby vorbeiziehen.

Bonns Phlandrous Fleming Jr. (rechts) will am Ulmer Isaiah Roby vorbeiziehen.

Bonner Basketballer unterliegen nach dem Trainerwechsel mit 75:84 in Ulm – Verbesserungen sind nur in Ansätzen zu erkennen

Ja, es waren in Ansätzen Verbesserungen im Spiel der Telekom Baskets zu erkennen. Ja, sie versuchten schneller, mit mehr physischem Einsatz und größerer Intensität zu spielen. Aber der große Durchbruch war das sicher noch nicht, was die Bonner am Samstag fünf Tage nach dem Trainerwechsel von Roel Moors zu Marko Stankovic beim schweren Auswärtsspiel in Ulm zeigten.

Und so stand am Ende mit dem 75:84 (17:20, 22:21, 15:19, 21:24) dann das nächste verlorene Spiel für die Baskets, die damit fünf Niederlagen in Folge kassiert haben und in der Tabelle auf den elften Platz abrutschten. Damit wären die Bonner aktuell nicht einmal für die Play-Ins qualifiziert, in denen die Teams von Platz sieben bis zehn nach der Hauptrunde zwei Viertelfinalplätze ausspielen.

Dass die heimstarken Ulmer, die in dieser Saison nur ein Heimspiel verloren haben, ein denkbar hartes Pflaster waren, um Stankovic einen erfolgreichen Einstand als Cheftrainer zu ermöglichen, ist unbestreitbar. Aber auch die Hausherren waren alles andere als unverwundbar, nur war halt die Mängelliste der Bonner zu lang, als dass sie den Tabellendritten hätten gefährden können.

Vor allem die Offensive war nach wie vor zu fehlerhaft und zu abhängig von der Dreierquote. Wenn die Trefferquote aus dem Feld unter 40 Prozent bleibt (39 %) und der Gegner gleichzeitig eine Ausbeute von 50 Prozent hat, kann das kaum reichen. Zudem lagen sie fast ohne Unterbrechung in Rückstand. Ein Faktor war auch, dass Stankovic mit Angelo Allegri (Knie) und Jonathan Bähre (im Training umgeknickt) auf zwei verletzte Spieler verzichten musste.

Darius McGhee war mit sechs Dreiern und 18 Punkten wieder der Topscorer seines Teams, das die Partie in der ersten Halbzeit ausgeglichen gestaltete. Mit vier Distanzschüssen hielt McGhee die Baskets da im Rennen (36:35-Führung, 18.). Nach der Pause nahm er sich aber eine schöpferische Pause bis Mitte des Schlussviertels, ehe er seinen fünften und sechsten Dreier versenkte.

Dies nutzten die Ulmer, um den entscheidenden Vorsprung herauszuwerfen: Bis auf 73:61 (35.) zogen die Hausherren weg, ehe McGhee mit seinen Dreiern wieder für Entlastung sorgte. Dabei verkürzte McGhee zwar mit einem 7:0-Lauf auf 71:76 (38.), ernsthaft in Gefahr brachten die Bonner den Gegner aber nicht.

Dazu vergeudeten die Baskets auch zu viel Energie auf verbale Scharmützel mit den Ulmern und Meckereien mit den Schiedsrichtern. Die Folge: Für Phlandrous Fleming, der sechs Steals, aber auch elf Fehlwürfe hatte, war das Spiel nach einem technischen und einem unsportlichen Foul ebenso vorzeitig beendet wie für Rivaldo Soares. So endete die Partie in einer vergifteten Atmosphäre: Die Ulmer ließen „Sweet Carolina“ durch die Halle dröhnen – die Siegeshymne, mit der sonst die Bonner ihre Erfolge immer zu feiern pflegen.

Stankovic hatte aber unter dem Strich Fortschritte gesehen: „Wir wollten das Spiel schnell gestalten und Ulm unser Tempo aufzwingen. Da wir aber nicht so viele Stopps generieren konnten, war das nur schwer möglich. Trotzdem denke ich, dass wir viel Positives aus der Partie mitnehmen konnten.“

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (18/6), Griesel (9), Fleming (4), Soares (2), Lomazs (4), Hume (11/3), Pape (14/2), Thiemann (5), Kennedy (8), Müller, Kazakevicius; Rebounds: 36 (Kennedy 9); Assists: 14 (McGhee 4); Trefferquote Feld: 39 % (26/67); Dreierquote: 35 % (11/31); Freiwurfquote: 57 % (12/21). Ulm (Punkte/Dreier): Weidemann (19/5), Santos (8), Plummer (7/1), Jessup (4), Essengue (10), Herkenhoff (6), Roby (4/1), Jallow (13/1), Saraf (13/1); Rebounds: 42 (Santos 8, Jallow 8); Assists: 19 (Saraf 5); Trefferquote Feld: 50 % (31/62); Dreierquote: 36 % (9/25); Freiwurfquote: 65 % (13/20).