Die Kölner haben als Tabellensiebter der Deutschen Eishockey Liga zwei schwere Heimspiele vor der Brust.
Deutsche Eishockey LigaAuf die Kölner Haie warten zwei dicke Brocken
In der Annahme, dass aus einer talentierten nur eine große Mannschaft werden kann, wenn sie auch Widerstände überwindet, betrachtet Matthias Baldys die aktuelle Situation bei den Kölner Haien. „Ich bin froh, dass wir aus einer ersten, schwierigen Phase gut herauskommen konnten“, sagt der Sportdirektor des aktuellen Siebten der Deutschen Eishockey Liga (DEL).
Baldys hatte sich nach den Niederlagen gegen Nürnberg (5:6), in Augsburg (6:7) und Frankfurt (1:5) gefragt, wieso „skurrile Ergebnisse, die man sonst nur einmal im Jahr erlebt“, an nur einem Wochenende zustande kamen. „Es war wichtig, das richtig einzuordnen“.
Ungünstiger Spielplan für die Haie
In seinen Gedanken spielte auch der für die Haie ungünstige Spielplan mit dem späten Sonntagsspiel in Augsburg und der schon 48 Stunden später folgenden Partie in Frankfurt ein. „Wir kamen erst Montagnacht nach Köln zurück, hatten dann keinen einfachen Tag und spielen Dienstag wieder bei den Löwen.“ Die müden Beine im ersten Drittel wäre nachvollziehbar und der frühe 0:3-Rückstand entscheidend gewesen.
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„Entscheidend war, dass die Jungs aus dieser mental schwierigen Situation gut rausgekommen sind“, hob der 41-Jährige die Bedeutung der folgenden beiden Partien gegen Straubing (2:0) und in München (6:4) hervor. Einen Anteil an den beiden Siegen hatte auch der slowakische Torhüter Julius Hudacek, den der KEC als Unterstützung für den an der Hand verletzten Goalie Tobias Ancicka kurzfristig verpflichtete. „Wir wollten der Mannschaft mit dieser Verpflichtung helfen und die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen“, so Baldys.
„In den ersten Wochen hatten wir unsere Probleme, aber wir haben nicht an unserem Weg gezweifelt, weil wir gesehen haben, dass wir in der richtigen Richtung unterwegs sind“, erklärte Baldys. Zwar zählten auch im Eishockey „nur die Ergebnisse“. Die Art und Weise, wie seine Mannschaft mit dem neuen Gameplan von Chefcoach Kari Jalonen bisher aufgetreten ist, ließ den Sportdirektor aber erkennen, dass es nur eine Frage von Zeit, gewöhnungsbedürftigen Rollen und eingeschliffenen Automatismen ist.
Es gehe dabei um das Kollektiv, das an Kleinigkeiten arbeiten muss. „Egal ob es die Verteidiger oder die Stürmer sind. In der Rückwärtsbewegung ist es wichtig, wen man als Gegenspieler wann übergibt und wen man wann aufnimmt.“
Dass diese Aufgaben immer klarer werden, zeige der Fall Juhani Tyrväinen. Der finnische Angreifer, der die ersten vier Spiele verletzungsbedingt verpasst hatte, kommt immer besser in Tritt. Der Center übernimmt in der dritten Sturmreihe mit Parker Tuomie und Josh Currie Verantwortung. „Auch in kritischen Momenten trifft er gute Entscheidungen“, lobt Baldys den Weltmeister von 2019, „er spielt hart, trotzdem gut sortiert und organisiert“.
Heimspiele gegen Schwenningen und Ingolstadt
Wenn es am Freitag (19.30 Uhr/Magenta Sport) ohne die verletzten Stürmer Tim Wohlgemuth, Mateu Späth und Hakon Hänelt vor etwa 16.000 Zuschauern in der Lanxess-Arena gegen die Wild Wings aus Schwenningen geht, erwartet Baldys trotz deren aktueller Platzierung auf Rang elf „ein Topteam, das man auf dem Schirm haben muss“. „Vom Torwart über die Verteidigung bis in den Sturm sind sie gut besetzt. Da kommt der erste Brocken des Wochenendes auf uns zu.“
Der zweite wird am Sonntag (16.30 Uhr/Magenta Sport) Spitzenreiter ERC Ingolstadt sein. „Wir haben gemerkt, dass wir es können, aber auch, dass du für Punkte jedes Wochenende alles herausholen musst“, hielt Baldys fest.