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Kölner HaieKEC verliert wieder in der letzten Minute

Lesezeit 3 Minuten

Schiedsrichter Martin Frano musste beim Spiel der Kölner Haie in Straubing nach wenigen Sekunden verletzt vom Eis gebracht werden.

Die Kölner Haie müssen weiter nach dem 3:4 bei Verfolger Straubing Tigers um Platz sechs in der Deutschen Eishockey Liga bangen.

Die Kölner Haie sind denkbar schlecht aus der letzten Länderspielpause der Deutschen Eishockey Liga gekommen. 32 Sekunden vor Schluss verlor der Playoff-Aspirant bei den Straubing Tigers mit 3:4 (1:0,2:2,0:2) und ließ den direkten Konkurrenten im Rennen um die Top-Sechs hoffen. „So schaut es extrem bitter aus“, ärgerte sich Tim Wohlgemuth nach einem „prinzipiell guten Spiel“ über den späten K.o. und nur noch sieben Punkte Vorsprung auf den Verfolger aus Niederbayern.

Die Partie am Pulverturm hatte schon mit einer ungewöhnlichen Szene begonnen. Diese betraf allerdings weder die Heimmannschaft bei Craig Woodcrofts Debüt als DEL-Cheftrainer, noch das personell umgestellte Gästeteam. Schiedsrichter Martin Frano wurde nach wenigen Sekunden von Straubings Justin Scott unglücklich am Knie getroffen und musste erst auf die Trage und dann ins Krankenhaus. Der Unparteiische wurde durch Roman Gofman ersetzt.

Zuvor hatten die Veränderungen im Kölner Lineup für Aufsehen gesorgt. Da stand nicht etwa Tobias Ancicka, sondern Julius Hudacek zwischen den Pfosten. Juhani Tyrväinen fehlte gesperrt, Parker Tuomie krank und für den operierten Top-Stürmer Alexandre Grenier rückte Hakon Hänelt in die Reihe mit Justin Schütz und Gregor MacLeod.

Doppelpack von Justin Schütz

Dieser Tausch machte sich nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bezahlt. Schließlich harmonieren Schütz und MacLeod so gut, dass Hänelt bei deren Traum-Konter gar nicht eingreifen musste (11.). Maximilian Glötzl hatte die Scheibe in der eigenen Zone erobert, dann ging es schnell über rechts. Als MacLeod den durchstartenden Schütz mit einem mustergültigen Zuspiel bediente, konnte der Stürmer alleine vor Tigers-Goalie Florian Bugl die Führung markieren.

Zur Bestätigung dieser Tendenz legte Tim Wohlgemuth 108 Sekunden nach Beginn des Mitteldrittels das 2:0 nach. Wieder war es MacLeod, der die gegnerische Abwehrreihe mit einem Steilpass aushebelte. Frei vor Bugl behielt Wohlgemuth die Nerven und baute die Führung aus (22.).

Komfortabel blieb dieser Vorsprung allerdings nur eine gute Minute lang. Dann stocherte Danjo Leonhardt einen Abpraller von der Bande so geschickt in Richtung Kölner Tor, dass Hudacek sich den Puck selbst zum 1:2 ins Tor legte (24.). Da Schütz in der Länderspielpause offenbar die richtigen Knöpfe gedrückt hatte, war der alte Abstand aber schnell wiederhergestellt. Ein langes Almquist-Zuspiel nutzte der Nationalspieler, um erst Gegenspieler Leonhardt zu vernaschen und dann von links zum 3:1 zu treffen (30.).

Haie geben 3:1-Führung aus der Hand

Im zweiten Unterzahlspiel handelte sich der KEC dann das nächste Gegentor ein. Marcel Brandt hatte an der blauen Linie viel Platz und traf ohne Sicht für Goalie Hudacek zum 3:2 (36.). So blieben die Tigers im Spiel und das Schlussdrittel richtig spannend. Erst recht als Michael Clarke auf 3:3 stellen konnte, weil Taylor Leier geschickt kreuzte und Hudacek erneut die Sicht nahm (51.).

Auch beim finalen K.o.-Schuss durch Justin Braun wirkte der Slowake zwischen den Pfosten glücklos, weil er das kurze Eck aufmachte und dem Straubinger so das 3:4 ermöglichte (60.). Am Sonntag muss der KEC es in der heimischen Lanxess-Arena beim Derby gegen die Düsseldorfer EG (16.30 Uhr/Magenta Sport) in der ausverkauften LanxessArena besser machen.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Vittasmäki, Rantakari; Sennhenn, Almquist; Autin, Müller; Kammerer, Aubry, Storm; Schütz, MacLeod, Hänelt; Niedenz, Currie, Wohlgemuth; Lindner, Van Calster, Münzenberger; Glötzl. - SR.: Frano/Gofman. - Zuschauer: 5303. -Tore: 0:1 Schütz (10:22/MacLeod), 0:2 Wohlgemuth (21:48/MacLeod), 1:2 Leonhardt - (23:05), 1:3 Schütz (29:12/Almquist, Glötzl), 2:3 Brandt (35:43/PP1), 3:3 Clarke (50:04), 4:3 Braun (59:28). - Strafminuten: Straubing 2, Köln 4.