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Kölner HaieJustin Schütz ist nicht zu bremsen

Lesezeit 4 Minuten
Justin Schütz (rechts) trifft zum 1:0 für die Kölner Haie in Nürnberg.

Justin Schütz (rechts) trifft zum 1:0 für die Kölner Haie in Nürnberg.

Die Kölner Haie haben in der Deutschen Eishockey Liga danke eines überragenden Justin Schütz mit dem 3:1 bei den Nürnberg Ice Tigers einen enorm wichtigen Sieg gelandet.

Eines muss man den Kölner Haien in der Saison 2024/25 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) lassen. Sie wissen, wie eine gute Reaktion auszusehen hat. Der achtfache deutsche Meister zeigte sich zwei Tage nach der ernüchternden 2:5-Niederlage bei den Schwenningen Wild Wings bestens erholt und gewann dank eines überragenden Justin Schütz mit 3:1 (1:1, 0:0, 2:0) bei den Nürnberg Ice Tigers.

Der KEC wehrte mit diesem eminent wichtigen Auswärtssieg den Angriff der Franken auf Platz sechs erfolgreich ab und vergrößerte seinen Vorsprung auf Rang sieben wieder auf sieben Punkte. Die ersten Sechs der Hauptrunde qualifizieren sich direkt für das Playoff-Viertelfinale. „Die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Im Schlussdrittel haben wir das Ruder übernommen und überragend gespielt“, freute sich der starke Torwart Tobias Ancicka über den Auswärtssieg.

KEC-Coach Kari Jalonen stellt seine Sturmreihen um

Kari Jalonen entschloss sich der Niederlage in Schwenningen nicht nur zu einem Wechsel im Tor, das Ancicka für Julius Hudacek hütete. Der Haie-Coach warf auch seine Sturmreihen um und konzentrierte wegen des Ausfalls von Frederik Storm und Alexandre Grenier seine erfahrenen Kräfte in den ersten drei Formationen. Die Youngster Marco Münzenberger, Robin van Calster und Kevin Niedenz bildeten die vierte Reihe und erhielten insgesamt etwas weniger Eiszeit.

Die Umstellungen zahlten sich schnell aus. Die Haie machten viel Druck und belohnten sich früh. Kapitän Moritz Müller gewann in der defensiven Zone einen Zweikampf um die Scheibe, die über einen langen Pass von Hakon Hänelt den Weg zu Justin Schütz fand. Der KEC-Top-Torjäger ließ Leon Hungerecker im Nürnberger Tor keine Chance und traf zum 21. Mal in dieser Saison (4.). Für Youngster Hänelt war es der erste Scorerpunkt der Spielzeit.

Kölner spielen ein überragendes Schlussdrittel

Das 1:0 hielt aber nur 25 Sekunden, weil Otso Rantakari eine unnötige Strafe kassierte und das zweitbeste Powerplay der DEL nur sieben Sekunden benötigte, um durch Cole Maier auszugleichen (6.).

Die Haie zeigten sich unbeeindruckt und näherten sich der erneuten Führung durch Maxi Kammerer (8.), Parker Tuomie (12.), Veli-Matti Vittasmäki (14.) und sogar in Unterzahl durch Juhani Tyrväinen (16.) an. Hungerecker ließ sich aber kein zweites Mal bezwingen. So musste Ancicka kurz vor Ende des ersten Drittels das 1:1 festhalten (19.).

Hatten die Kölner in den ersten 20 Minuten noch leichte Vorteile, verlief der umkämpfte Mittelabschnitt ausgeglichen. Die Defensivreihen beider Teams zeigten sich zweikampfstark und ließen wenig anbrennen. Die beste Chance hatte Moritz Müller, der nach einem überlegten Anspiel von Kammerer frei im Slot zum Abschluss kam, den Puck aber zu zentral setzte (31.). Das vierte und letzte Hauptrundenduell zwischen den beiden Teams verlief wie die ersten drei äußerst eng.

Haie spielen am Sonntagabend in Berlin

Die Haie waren sich der Bedeutung der Partie allerdings vollkommen bewusst und starteten furios ins Schlussdrittel. Tuomie (41.), Schütz (42.) und Tim Wohlgemuth (42.) hatten das 2:1 schon auf dem Schläger. Es dauerte nicht lange, bis sich die Gäste für ihre Drangphase belohnten. Gregor MacLeod bediente Justin Schütz, der treffen konnte, weil Nürnbergs Verteidiger Julius Karrer Hakon Hänelt in Leon Hungerecker checkte und den eigenen Goalie damit entscheidend behinderte (45.). Für Schütz war es der vierte Doppelpack in den jüngsten sechs Spielen und sein Saisontor Nummer 22.

Die Haie mussten bis zum Ende um die bedeutsamen drei Punkte zittern, obwohl Nürnberg ohne den erkrankten DEL-Topscorer Evan Barrett offensiv kaum noch stattfand. Kammerer ließ aber das 3:1 liegen (50.) und Tyrväinen handelte sich 2:32 Minuten vor dem Ende eine Strafzeit wegen Spielverzögerung ein. Köln hatte aber Justin Schütz. Der Nationalspieler traf in Unterzahl ins leere Tor der Ice Tigers (59.) und entschied die Partie. Für die Haie geht es direkt weiter nach Berlin, wo am Sonntag (19.15 Uhr/Magenta Sport) das Duell mit den Eisbären ansteht.


Statistik:

Kölner Haie: Ancicka; Sennhenn, Vittasmäki; Glötzl, Almquist; Austin, Müller; Rantakari; Tuomie, Aubry, Currie; Hänelt, MacLeod, Schütz; Wohlgemuth, Tyrväinen, Kammerer; Münzenberger, van Calster, Niedenz. — SR.: Schrader/Polaczek. — Zuschauer: 7083. — Tore: 0:1 Schütz (4:26/Hänelt, Müller), 1:1 Maier (5:01/PP1), 1:2 (44:10/MacLeod, Almquist), 1:3 Schütz (58:42/Sennhenn, SH1). — Strafminuten: Nürnberg 2; Köln 8.