AboAbonnieren

Platz acht der DELDie Topreihe der Kölner Haie liefert schon wieder ab

Lesezeit 4 Minuten
Justin Schütz und seine Teamkameraden bejubeln das Tor zum 3:4, Andreas Eder (r.)  ist konsterniert.

Justin Schütz und seine Teamkameraden bejubeln das Tor zum 3:4, Andreas Eder (r.) ist konsterniert.

Die Kölner Haie haben sich durch zwei Siege am Wochenende auf Platz acht der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga geschoben.

Bei den Kölner Haien redete nach dem Befreiungsschlag von München natürlich erst einmal alles über Justin Schütz. Kein Wunder, denn der Stürmer hatte es seinem Ex-Club gezeigt und beim 6:4 vor 8079 Zuschauern im brandneuen SAP-Garden vier Treffer gegen die Roten Bullen erzielt. Für den EHC war es die zweite Niederlage innerhalb von zwei Tagen in ihrer neuen Heimspielstätte und überhaupt erst die zweite Saisonniederlage.

Die Kölner und ihr Trainer Kari Jalonen freuten sich derweil nach ihrem missratenen Start in die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) über den zweiten Sieg und sechs Punkte am Wochenende. „Ich versuche immer das große Ganze zu sehen. Mit Ausnahme von Frankfurt haben wir in allen Partien zuletzt punkten können. Ich glaube, dass meine Mannschaft gerade wächst“, sagte Jalonen und lobte sein Team für den reifen Auftritt gegen eines der stärksten Teams der Liga: „Wir sind unserem System gefolgt und das war der Schlüssel für diesen wichtigen Sieg.“

Heimspiele gegen Schwenningen und Ingolstadt

Der erfahrene finnische Coach sprach von „einem guten Gefühl in der Kabine“ und durfte beim Blick auf die DEL-Tabelle nach sieben Spieltagen feststellen, dass die Kölner immerhin schon mal auf Platz acht vorgerückt sind und vor den schweren Heimspielen am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Schwenningen Wild Wings und am Sonntag (16.30 Uhr/beide Magenta Sport) gegen Tabellenführer ERC Ingolstadt einen längeren Aufenthalt im Tabellenkeller erst einmal verhindern konnten.

Neben Viererpacker Schütz und seinen kongenialen Sturmpartnern Alexandre Grenier und Gregor MacLeod war Julius Hudacek erneut ein Garant für den Sieg. Der nachverpflichtete slowakische Goalie strahlte auch in München viel Ruhe aus und feierte nach dem 2:0 gegen Straubing seinen zweiten Sieg im zweiten Spiel für die Haie.

Wir haben uneren Plan nicht aus den Augen verloren.
Gregor MacLeod, Stürmer Kölner Haie

„Julius war wieder gut. Wir haben eine charakterstarke Mannschaft, die trotz der Strafen im dritten Drittel einen Weg gefunden hat, hier im SAP-Garden zu gewinnen. Wir haben unseren Plan nicht aus den Augen verloren“, sagte MacLeod. Der spielstarke Kanadier hatte das 1:0 von Schütz (13.) und das 3:1 von Grenier im Powerplay (42.) vorbereitet und immer wieder gezeigt, dass ihm das neue System unter Jalonen mit vielen kurzen Pässen im Aufbau liegt.

Vor allem Schütz profitierte von MacLeods Ideen und erzielte nach dem 2:1 (31.) des immer besser werdenden Neuzugangs Josh Currie die restlichen Treffer für sein Team. München kam zwar durch zwei Strafen gegen Brady Austin und Schütz in Überzahl zum 3:3 und konterte auch das 3:4 von Schütz (50.). Dem 4:5 und 4:6 (55./60.) des nie zu bremsenden Kölner Stürmers konnten die Gastgeber aber nichts mehr entgegensetzen.

Der Ex-Münchner Schütz, der in seiner ersten Saison für die Haie gleich DEL-Torschützenkönig wurde, steht nach sieben Spieltagen der Spielzeit 2024/25 schon wieder bei sechs Treffern. Nach Spielende konnte er es zunächst nicht so wirklich fassen, was ihm da am Sonntag in der alten Heimat gelungen war.

Das letzte Mal muss in der U11 oder U10 gewesen sein.
Justin Schütz, Stürmer der Kölner Haie

Es war nämlich sein erster Viererpack in der DEL. „In der Vorbereitung auf diese Saison sind mir vier Tore gegen Iserlohn gelungen, aber das war nur Vorbereitung. Ansonsten kann ich mich nicht an vier Tore in einem Spiel erinnern. Das letzte Mal muss wahrscheinlich in der U11 oder U10 gewesen sein“, sagte der 24-Jährigen bei Magenta Sport.

Erfreulich für die Haie ist, dass ihre Top-Reihe schon wieder bestens funktioniert. Schütz sammelte neben seinen vier Toren noch eine Vorlage und kommt insgesamt auf zehn Scorerpunkte. Alexandre Grenier lieferte ein Drei-Punktespiel (ein Tor, zwei Vorlagen) und hat ebenfalls schon zehn Mal gescort. Der Assist zum 6:4 von Schütz ging an Louis-Marc Aubry. Der Kanadier punktete damit im siebten Spiel hintereinander – also in bisher jedem Spiel dieser Saison.