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Erster Auswärtssieg für HaieNimmersatt Schütz gelingt Viererpack gegen Ex-Club

Lesezeit 3 Minuten
Haie-Stürmer Justin Schütz dreht nach seinem ersten Treffer in München jubelnd ab.

Haie-Stürmer Justin Schütz dreht nach seinem ersten Treffer in München jubelnd ab.

Viermal hat Justin Schütz in der vergangenen Saison der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen seinen Ex-Club EHC RB München gespielt. Ein Tor ist dem Stürmer der Kölner Haie dabei nicht gelungen. Am Sonntag platzte der Knoten – und wie. Beim 6:4 (1:1, 1:0, 4:3) des KEC bei den Roten Bullen holte der 24-Jährige für jedes seiner bisherigen Spiele gegen München ein Tor nach und sorgte mit seinem ersten DEL-Viererpack für den ersten Auswärtssieg der Haie. „Ein Sieg ist immer wichtig und für mich persönlich war es ein guter Tag“, erklärte der Mann des Spiels.

Im Trainer-Duell mit seinem ehemaligen Spieler Toni Söderholm konnte Haie-Coach Kari Jalonen wieder auf Verteidiger Brady Austin und Stürmer Frederik Storm zurückgreifen. Dadurch war ein Ausländer überzählig, der auf die Tribüne musste. Es traf Adam Almquist, der vergangene Saison noch in München spielte. „Wir haben eine lange gemeinsame Geschichte“, sagte Jalonen über RB-Trainer Söderholm, mit dem er 2011 bei HIFK Helsinki finnischer Meister wurde.

Beim ersten Auftritt der Haie vor 8079 Zuschauern im brandneuen Münchner SAP-Garden musste das gute Verhältnis der beiden Trainer ruhen. Die ersten Chancen gingen an den KEC. Louis-Marc Aubry traf die Latte (4.) und Josh Currie scheiterte zweimal an RB-Goalie Simon Wolf, der sein erstes DEL-Spiel absolvierte (12.). Kurz danach war der 20-Jährige auch das erste Mal geschlagen. Gregor MacLeod eroberte im eigenen Drittel die Scheibe, die Alexandre Grenier anschließend sofort auf Justin Schütz legte, der sein erstes Tor gegen seinen Ex-Club erzielte (13.).

Die Kölner wären mit dem 1:0 in die erste Pause gegangen, wenn sich Nick Bailen nicht einen unerklärlichen Aussetzer geleistet hätte. Der erfahrene US-Amerikaner, der schon vergangene Saison unter seinen Möglichkeiten geblieben war, spielte unbedrängt einen Querpass vor dem eigenen Tor, den Taro Hirose im Doppelpass mit dem Pfosten zum 1:1 nutzte (19.). Es war nach 78:40 Minuten das erste Gegentor für den neuen Haie-Torwart Julius Hudacek.

Die Kölner steckten den unnötigen Ausgleich gut weg. MacLeod (25.), Marco Münzenberg (26.) und Parker Tuomie (27.) hatten die erneute Führung schon auf dem Schläger, die dann der von Tuomie eingesetzte Josh Currie erzielte (31.). Das 2:1 war verdient. Aubry, MacLeod (35.) und Schütz (40.) hätten den Vorsprung sogar ausbauen können. Debütant Wolf hatte etwas dagegen.

Defensiv ließen die Haie aber so gut wie nichts zu. Die ersatzgeschwächten Münchner kamen in den ersten beiden Drittel lediglich auf acht Torschüsse. Als Alexandre Grenier das Schlussdrittel mit dem 3:1 im Powerplay eröffnete (42.) sprach einiges für den ersten Auswärtssieg.

Bis Austin und Schütz auf die Strafbank mussten. Chris DeSousa (47.) und Markus Eisenschmid (49.) nutzten die beiden Überzahlspiele zum 3:3. Der KEC fand aber eine schnelle Antwort durch den von Robin van Calster freigespielten Schütz (50.) und holten sich das Momentum zurück. Auch, wenn das 4:3 nur knappe zwei Minuten hielt, weil Ben Smith einen Eisenschmid-Schuss zum 4:4 abfälschte (52.). Doch die Haie hatten ihren Nimmersatt Justin Schütz, der seinem energischen Solo zum 5:4 (55.) zwölf Sekunden vor dem Ende noch den Empty-Net-Treffer zur Entscheidung folgen ließ.


Statistik:

Kölner Haie: Hudacek; Bailen, Vittasmäki; Austin, Glötzl; Sennhenn, Müller; Schütz, MacLeod, Grenier; Münzenberger, Aubry, Kammerer; Tuomie, Tyrväinen, Currie; Lindner, van Calster, Storm. – SR.: Andersson/Hunnius. – Zuschauer: 8079. –Tore: 0:1 Schütz (12:08/Mac Leod, Grenier), 1:1 Hirose (18:40), 1:2 Currie (30:56/Sennhenn, Tuomie), 1:3 Grenier (41:36/Schütz, MacLeod, PP1), 2:3 DeSousa (46:16/PP1), 3:3 Eisenschmid (48:40/PP1), 3:4 Schütz (49:38/van Calster, Grenier), 4:4 Smith (51:28), 4:5 Schütz (54:28), 4:6 Schütz (59:48). – Strafminuten: München 6; Köln 8.