Der lange verletzte Routinier fehlt auch im ersten Testspiel am Samstag gegen den Kreisligisten VfL Rheingold Poll.
Vorbereitungsstart verpasstDas ist der Plan des 1. FC Köln bei Mark Uth
Neulich ist Mark Uth vorangegangen. In den Tagen vor dem verlorenen Abstiegsfinale in Heidenheim weitete der gebürtige Kölner die Gültigkeit seines Arbeitspapieres auf die Zweite Fußball-Bundesliga aus. Es war ein Zeichen der Treue in unsicheren Zeiten beim 1. FC Köln. Uths geäußerte Hoffnung, möglichst viele seiner Kollegen zur Nachahmung animieren zu können, ging allen Unkenrufen zum Trotz in Erfüllung. Mit Jan Thielmann, Eric Martel, Timo Hübers und Florian Kainz verzichteten gleich vier FC-Spieler darauf, von ihrer vertraglichen Ausstiegsmöglichkeit Gebrauch zu machen. Ein fünfter Akteur wird aller Voraussicht nach hinzukommen: Linton Mainas Klausel läuft an diesem Sonntag aus. „Es war mir wichtig, bei meinem Herzensverein weiterhin Verantwortung zu übernehmen und sportlich voranzugehen, nachdem ich mich in den letzten beiden Jahren nicht so einbringen konnte, wie ich mir das vorgestellt habe“, begründete der zuletzt von diversen Verletzungen geplagte Mark Uth seinen Verbleib in Köln, wo er eines Tages auch seine Karriere beenden möchte. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2025.
In der ersten Vorbereitungswoche unter dem neuen FC-Trainer Gerhard Struber nahm der Routinier allerdings einmal mehr eine Sonderrolle ein. Das Personalupdate des Zweitligisten führte ihn als Mitglied der Reha-Abteilung. Auf dem Rasen war der Techniker bislang bei keiner der sechs Einheiten zu sehen gewesen; auch fehlte er am Donnerstag beim Lauftraining, das die FC-Profis bei drückender Hitze rund um den Decksteiner Weiher führte. „Marc hat in letzter Zeit einen Rollercoaster gehabt mit Verletzungen und vielen Auf und Abs. Wir wollen ihn jetzt sehr individuell wieder heranführen, auch mit einem speziellen Programm“, erläuterte Gerhard Struber am Rande des Freitagstrainings das Vorgehen bei seinem Routinier und beschwichtigte: „Er wird aber in sehr absehbarer Zeit wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“ Wann genau, blieb allerdings zunächst offen.
Obgleich Mark Uth in der Abstiegssaison in lediglich 369 Bundesliga-Minuten mitwirken konnte, kommt sein Fehlen zum Auftakt der Vorbereitung durchaus überraschend. Schließlich war der 32-Jährige nach auskurierter Knieverletzung erst in der Schlussphase des Abstiegskampfes auf den Rasen zurückgekehrt. Seine Einsatzzeiten konnten schrittweise gesteigert werden – wenn auch in überschaubarer Größenordnung. Doch nun gerät Uth erneut ins Hintertreffen und verliert gleich zu Beginn, wo Taktung und Intensität der Einheiten besonders hoch sind, weitere kostbare Zeit.
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Nichtsdestotrotz lässt sich Gerhard Struber in der Personalie Uth keine Beunruhigung anmerken. „Ich sehe es grundsätzlich positiv, dass Mark jetzt auf dem Weg zurück ist“, erklärte der FC-Trainer. „Bis er wieder mit uns auf dem Platz steht, fahren wir auf Sicht – und dann werden wir sehen, wie stabil er im Prozess bleibt. Dafür wollen wir alles tun. Wir tauschen uns im Expertenteam sehr intensiv aus.“ Dass Uth ohne körperliche Rückschläge durch die Saison kommt, glaubt am Geißbockheim offenbar niemand. Entsprechend sagte Sportchef Christian Keller am Montag: „Wir müssen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass er mal wieder 20 oder sogar 25 Spiele machen kann.“
Torwart Jonas Urbig fehlt „bis auf Weiteres“ aus privaten Gründen
Neben Mark Uth und dem österreichischen EM-Teilnehmer Florian Kainz verpassten auch Luca Kilian (Kreuzbandriss), Marvin Obuz (Muskelbündelriss) sowie Leart Pacarada (Infekt) die erste Trainingswoche. Zudem fehlt Jonas Urbig seit Mittwoch. Der Torwart sei „bis auf Weiteres aus privaten Gründen nicht dabei“, sagte Gerhard Struber, der mit den bisherigen Eindrücken von seiner neuen Mannschaft zufrieden ist: „Die ersten Trainingstage sind sehr positiv gelaufen. Die Jungs sind sehr motiviert, engagiert und aufmerksam. Wir sind einige Themen angegangen, gepaart mit viel Intensität und Umfang im Training. Alle ziehen mit und es macht richtig Spaß, gemeinsam mit den Jungs auf dem Platz zu sein.“
Für das erste Testspiel am Samstag (14 Uhr, Südstadion) gegen den A-Kreisligisten VfL Rheingold Poll steht Gerhard Struber ein übergroßer Kader von 24 Feldspielern zur Verfügung. „Alle Spieler werden die Chance bekommen, sich zu zeigen“, kündigte der Österreicher an, der vor seinem Debüt an der Kölner Seitenlinie fordert: „Wir spielen gegen einen Gegner, wo es in einer hohen Anzahl ums Toreschießen geht. Das wird die Marschroute sein.“