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TrauerfeierPulheim nimmt Abschied von Dr. Bernhard Worms

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Das Bild zeigt die Trauerhalle mit dem Sarg, Kränzen und einem Porträt von Bernhard Worms.

Die Trauerfeier für Dr. Bernhard Worms fand in der Pfarrkirche St. Kosmas und Damian statt.

Es war eine bewegende Trauerfeier, in der die drei Kinder und die Enkelinnen ein sehr persönliches Bild ihres „Papas“ und „Opas“ zeichneten.

Mit einer berührenden Trauerfeier in der Pfarrkirche St. Kosmas und Damian, seiner Heimatgemeinde, hat Pulheim am Montag (30. Dezember) Abschied von Dr. Bernhard Worms genommen. Neben seiner Witwe Hildegard, der Familie, haben Freunde, Weggefährten aus Politik, Verwaltung, Vereinen, diversen Organisationen und der Stadtgesellschaft dem Staatssekretär a. D. und ersten Ehrenbürger der Stadt anschließend das letzte Geleit auf dem Parkfriedhof gegeben.

Unter den rund 500 Trauergästen waren NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, NRW-Innenminister Herbert Reul, die ehemaligen NRW-Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers und Armin Laschet, Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Landtagspräsident André Kuper.

Pulheim: Vorbild für andere

Es war eine bewegende Trauerfeier, in der die drei Kinder und die Enkelinnen des Verstorbenen ein sehr persönliches Bild ihres „Papas“ und „Opas“ zeichneten. Sie schilderten ihn als einen „wundervollen Menschen“ mit einem feinen Gespür für seine Mitmenschen und ihre Bedürfnisse, der zuhörte, sich kümmerte und dem es ein Anliegen war, Menschen zusammenzubringen, Gemeinschaft zu stiften, der Vorbild für andere war und ein bemerkenswertes Leben geführt hat.

Sehr persönliche Worte für Bernhard Worms, der am 21. Dezember im Alter von 94 Jahren gestorben ist, fand auch Pfarrer Hubert Ludwikowski in seiner Predigt. Der Politiker, der bis zum Schluss als Lektor in seiner Heimatgemeinde tätig war, und der Geistliche lernten sich am 3. November 1985 kennen, an dem Tag, als Ludwikowski als Pfarrer in die Gemeinde eingeführt wurde und die er bis zum 3. November 2010 geleitet hat. Den Trauergottesdienst zelebrierte er gemeinsam mit dem leitenden Pulheimer Pfarrer Thomas Kuhl.

Er hat für die Kirche gelebt. Aber er war bedrückt von ihrem schwindenden Einfluss der Kirche in der Gesellschaft.
Hubert Ludwikowski, Pfarrer

„Es ging Bernhard Worms nicht ums Gesehenwerden. Er war den Menschen zugewandt. Er hat sich für sie eingesetzt.“ Er habe als Politiker in Pulheim, im Kreis, im Land, im Bund und auf europäischer Ebene gewirkt, habe sich für Vereine und Organisationen und den Hospizverein engagiert.

„Er hat für die Kirche gelebt. Aber er war bedrückt von ihrem schwindenden Einfluss der Kirche in der Gesellschaft.“ Auch sein gesundheitlicher Zustand habe den Verstorbenen bedrückt. „Es war zuletzt ein Auf und Ab. Aber er nahm sein Sterben an.“ Gemeinsam mit der Familie, seiner Kraftquelle, habe er die Lieder für den Trauergottesdienst, gesungen vom Männerchor Pulheim, bestimmt.

Gründungsvater Pulheims und Brückenbauer

Jürgen Rüttgers erinnerte an das politische Wirken seines Freundes. Wenn sie in den vergangenen 60 Jahren Zeit gefunden hätten, hätten sie über Gott und die Welt gesprochen. „Er war mein Ratgeber und Freund. Wir werden ihn nicht vergessen.“ Nach dem Gottesdienst folgte der Trauerzug dem Fahrzeug mit dem Sarg des Verstorbenen zur Trauerhalle am Parkfriedhof, wo die Musikvereinigung Pulheim die Trauergemeinde begrüßte.

In der Trauerhalle trat An Hermans, die ehemalige Vorsitzende der Europäischen Senioren-Union, ans Mikrofon. Sie sprach über den Mitbegründer der größten politischen Seniorenorganisation in Europa, einem wundervollen Menschen, der sich über Ländergrenzen hinweg für die Belange der Menschen eingesetzt habe. Bernhard Worms war Ehrenvorsitzender der Europäischen Senioren-Union.

Bürgermeister Frank Keppeler würdigte den Brückenbauer Bernhard Worms. Es sei ihm immer wieder gelungen, Kompromisse zu finden, selbst dort, wo die Gräben unüberwindbar erschienen. Er habe als Gründungsvater Pulheims die Basis dafür gelegt, „dass wir in einer lebenswerten Stadt zu Hause sind, deren Markenkern die Vielfalt der zwölf Stadtteile ist“. „Sag, was du tust, und tue, was du sagst - dieser Leitsatz sollte für uns alle eine wichtige Handlungsmaxime sein. Das sind wir Dr. Bernhard Worms schuldig.“