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Euskirchener TSCStabilität kommt vor Klassenerhalt

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Der ETSC holte in der Winterpause ein Dutzend neue Spieler. Beim Testspiel gegen Türk Gencligi standen Trainer Hartmut Pitten 18 Akteure zur Verfügung.

Euskirchen – Es sind die Kleinigkeiten, über die man sich in diesen Tagen beim Euskirchener TSC freuen kann. Beispielsweise über die Tatsache, dass sich Coach Hartmut Pitten und seine Spieler in einer angemessenen Art und Weise auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten können. „Zwischen 15 und 18 Spieler sind momentan immer beim Training“, berichtet der Übungsleiter, der die Mannschaft in einer Phase der Saison übernommen hatte, als nicht einmal klar war, ob es sie zur Winterpause überhaupt noch geben würde.

Eine haushohe Niederlage reihte sich an die nächste, und nachdem man zur Partie gegen den SV Frauenberg nicht angetreten war, schien das endgültige Aus lediglich eine Frage der Zeit zu sein. Auch wenn der Tabellenletzte nach wie vor auf den ersten Meisterschaftspunkt wartet, hielt das arg gebeutelte Team – und dies darf als die bislang größte Leistung gewertet werden – wacker durch und tritt gestärkt die Rückrunde an.

Testspielsieg gegen Türk Gencligi

Denn Pitten, dessen Verpflichtung zunächst von vielen kritisch gesehen wurde, und seinem Assistenten Andreas Eschweiler ist es gelungen, die Situation nicht nur zu stabilisieren, sondern den Kader mit einem Dutzend Neuzugängen personell aufzurüsten. Dass keine zehn etablierten Bezirksligakicker dabei sind, versteht sich angesichts der finanziellen Möglichkeiten des Vereins von selbst. Doch beim Testspiel gegen den Stadtrivalen und B-Ligisten Türk Gencligi, für das 18 Akteure zur Verfügung standen, zeigte der eine oder andere, dass er dem ETSC weiterhelfen kann.

Rüsteten auf: Coach Hartmut Pitten (r.) und Andreas Eschweiler.

Furkan Ulusan ist so ein Spieler. In der Jugend war er bei Ford Niehl und auch schon mal bei den Kreisstädtern aktiv, ehe ihn eine Verletzung ausbremste. Bei seiner Premiere deutete der 19-Jährige, der in wenigen Tagen Geburtstag feiert, seine Fähigkeiten an: ein kurzer Haken, zwei Gegenspieler ausgetanzt und dann ab mit dem Ball in den rechten Winkel zum sehenswerten Führungstreffer. Mit René Braun, gekommen von der JSG Erft, trug sich neben dem Doppeltorschützen Lamine Camara später noch ein weiterer Neuer in die Scorerliste ein.

Trainer Pitten ist überzeugt

Natürlich war während der 90 Minuten noch längst nicht alles Gold, was glänzte, doch am Ende stand ein 4:2-Erfolg – ein weiterer kleiner Hoffnungsschimmer für die kommenden Wochen. Pitten ist jedenfalls davon überzeugt, dass sein Aufgebot an spielerischer Qualität gewonnen hat.

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„Wenn wir in Bestbesetzung antreten können, werden wir sicher ein paar Punkte holen und die eine oder andere Überraschung schaffen“, glaubt der 56-Jährige, der jedoch nicht so vermessen ist, von höheren Zielen wie dem Klassenerhalt zu reden. „Wir haben in den letzten Wochen versucht, die Mannschaft so aufzustellen, damit es bis zum Sommer auf jeden Fall funktioniert. Darüber hinaus wollen wir die Jungs durch Training und Wettkampf für die Kreisliga A vorbereiten“, erklärt Pitten, der auf das Entwicklungspotenzial vieler Akteure verweist.

Fortschritte sind erkennbar

Obwohl einige Mängel – speziell im taktischen Bereich – immer noch vorhanden sind, kann man die Fortschritte erkennen, die zahlreiche Spieler in den vergangenen Monaten gemacht haben. Dass Leistungsunterschiede zu etablierten Konkurrenten auch in der Rückserie wieder zutage treten werden, ist den handelnden Personen am wenigsten vorzuwerfen.

Warf wieder seine Physis in die Waagschale: Sekou Fofana.

„Niemand wollte mit dieser Mannschaft in der Bezirksliga antreten – außer dem damaligen Trainer“, stellt Bernd Kuhnert klar, der die Kreisstädter seit Jahren unterstützt und begleitet. Obwohl er beim ETSC weiß Gott schon erfolgreichere Zeiten miterlebt hat, schaut Kuhnert optimistisch in die Zukunft – dank der vielen erfreulichen Kleinigkeiten.