Nach Anwohnerklagen wird die Stadt Köln auf der Luxemburger Straße wohl bald Tempo 30 verhängen.
Gutachten bestätigt erhöhte LärmwerteAuf der Luxemburger Straße steht Tempo 30 bevor

Zu laut: Autos auf der Luxemburger Straße.
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Auf der Luxemburger Straße (Bundesstraße 265) in Köln-Sülz dürfte in Kürze Tempo 30 eingeführt werden. Zurzeit gilt dort eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Nach einer Lärmschutzklage von Anwohnern wollte Verkehrsdezernent Ascan Egerer dort bereits im Juni 2024 ein Tempolimit von 30 km/h verhängen (wir berichteten). Doch die Bezirksregierung hatte den Plan zunächst gestoppt – unter anderem, weil die erforderlichen Lärmschutzgutachten nicht vorlagen.
Das hat sich nun geändert. Am Dienstag erklärte Egerer im Verkehrsausschuss, dass „die schalltechnischen Gutachten, die wir beauftragt haben, jetzt vorliegen und mit dem Ergebnis, dass die Lärmwerte tatsächlich zu hoch sind“. Das sei „keine Überraschung“.
Der Leiter des Rechtsamts der Stadt Köln, Lothar Becker, sagte, es gebe „vier Klageverfahren bezüglich der Luxemburger Straße“. Ergebnis der nun vorliegenden Gutachten sei, dass die Verwaltung einschreiten müsse. Welche konkreten Maßnahmen die Stadt ergreifen werde, sei zu prüfen. Dazu werde es eine Mitteilung geben, kündigte Egerer an.
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Anwohner kämpfen seit Jahren für Lärmschutz an Luxemburger Straße
Betroffen sind die Abschnitte zwischen der Militärringstraße und der Universitätsstraße/Weißhausstraße sowie zwischen dem Eifelwall und dem Barbarossaplatz. Die Frage, ob wegen der Lärmschutzklagen künftig auch die Bahnen der KVB auf der Luxemburger Straße Tempo 30 fahren müssten, beantworteten am Dienstag weder die Verwaltung noch die KVB. Rechtsamtsleiter Becker berichtete, dass es weitere Lärmschutzklagen gebe, unter anderem von Anwohnern der Siegburger Straße und der Merheimer Straße.
Die Interessengemeinschaft (IG) „Lebenswerte Lux“ kämpft seit 2022 dafür, dass die Stadt Köln den Verkehrslärm auf der Luxemburger Straße senkt. Am Mittwoch erklärte IG-Sprecher Dominik Kerl: „Nun ist amtlich, was wir schon seit Jahren wissen: Der Straßenverkehr auf der Luxemburger Straße ist zu laut. Endlich können Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ergriffen werden. Zu verdanken ist dies den über 60 Anwohnenden, die sich in einem bundesweit einmaligen Vorgehen organisiert haben. Daraus folgten vier Klageverfahren. Für den Lärmschutz in Köln wurde dadurch Pionierarbeit geleistet. Wir sind gespannt auf die Maßnahmen.“
Köln: Grüne fordern Tempo 30 auf der Luxemburger Straße
Als kostengünstige und kurzfristig umsetzbare Maßnahme dürfte die Einführung von Tempo 30 für die Stadt jetzt das Mittel der Wahl sein. Sie hat dies nach Klagen von Anwohnern bereits an vielen Kölner Straßen praktiziert, unter anderem in Mülheim. Erwartet wird, dass Verkehrsdezernent Egerer zur Luxemburger Straße eine Mitteilung für die Mai-Sitzung des Verkehrsausschusses macht. Offen ist noch die Frage, ob die Stadt Köln die Höchstgeschwindigkeit nur in den von Anwohnerklagen betroffenen Abschnitten senkt, wie sie dies etwa in der Mommsenstraße und der Krefelder Straße getan hat, ober ob künftig Tempo 30 auf dem gesamten Abschnitt vom Militärring bis zum Barbarossaplatz eingeführt wird.
Die Grünen forderten am Mittwoch eine „zeitnahe Anordnung von Tempo 30 auf der Luxemburger Straße“. Fraktionschefin Christiane Martin erklärte: „Jetzt haben wir es auch schwarz auf weiß: Auf der Luxemburger Straße ist es zu laut. Das war schon lange klar – dank der Gutachten haben wir aber nun Gewissheit und die Stadt kann endlich handeln.“