Köln – Hennes weiß sich zu beschäftigen, auch wenn er dem FC nicht zur Seite stehen muss: Das Maskottchen des 1. FC Köln ist wieder Vater geworden, gleich zwei kleine Böckchen sind im „Kleinen Geißbockheim“ im Zoo zu bestaunen.

Sie kamen Ende März im Clemenshof zur Welt. Hennes IX. ist bisher der erste Bock des FC, der Nachwuchs gezeugt hat. Die Mütter der noch namenlosen Bocklämmer sind Ilse und Marie-Luise.

Bereits 2020 bekam Hennes das erste Mal Nachwuchs mit Ilse (zwei weibliche Zicklein). Ein Jahr später brachte Ilse das dritte Böcklein zur Welt, ebenfalls ein Weibchen. Jetzt folgen zwei Männchen. „Sie sind heller geworden, als wir dachten“, sagt Steffen Schröder, Tierpfleger des Kölner Zoos. Die Eltern haben dunkleres Fell, daher sei man bei den Zicklein ebenfalls von einem dunkleren Fellton ausgegangen.

Der Nachwuchs wird wohl nicht im Kölner Zoo bleiben

Jetzt, so kurz nach der Geburt, wolle man den Böcken viel Ruhe ermöglichen und so wenig wie möglich eingreifen. Wo sie langfristig untergebracht werden können, sei noch nicht entschieden. „Wir werden sie wahrscheinlich abgeben. Aber wir finden ein gutes Zuhause“, sagt der Tierpfleger. Der mittlerweile fünffache Vater hat nach dem Paarungsakt nicht mehr viel mit der Familie zu tun. Er steht allein im Nachbargehege. Dies sei er gewöhnt: „Ziegenböcke sind auch in der freien Natur Einzelgänger“, erklärt Schröder.

Hennes ist vier Jahre alt und damit ein recht junger Bock. „Wenn er 10 oder 12 Jahre alt ist, können wir überlegen, ob wir einen seiner Nachkommen behalten“ ergänzt er. Es sei eine Möglichkeit, den „Thronfolger“ . eines Tages aus dem eigenen Nachwuchs auszuwählen. Dazu müsse sich jedoch der Charakter des jeweiligen Tieres genau angeguckt werden.

Ein möglicher Hennes X. sollte groß und unempfindlich sein und ein freundliches und ruhiges Gemüt haben. Außerdem müsse er ein Trainingsprogramm absolvieren können. Dazu gehört die Gewöhnung an eine gewisse Lautstärke. Immer wieder tragen die Pfleger dann Musikboxen ins Gehege und spielen die FC-Hymne sowie Karnevalssongs. Außerdem kann Hennes IX. mittlerweile bis zu zwölf Tricks.

„Wir trainieren ihn vor allem, um ihn zu beschäftigen“, sagt Schröder. Das 80 Kilogramm schwere Tier müsse ausgelastet werden. So balanciert er auf einem Baumstumpf, kniet sich auf Befehl hin, balanciert auf zwei Beinen und kann sogar Fußball spielen. Als Orakel wird er gelegentlich eingesetzt.

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Dann stehen in seinem Gehege zwei Tore, jeweils versehen mit einem Schild für den FC und der gegnerischen Mannschaft. Was Hennes für das Derby vorausgedribbelt hat? Ein streng gehütetes Geheimnis am kleinen Geißbockheim.