Elefanten-Mama Marlar hat Nachwuchs bekommen. Mit dem männlichen Elefantenkalb wächst die Herde auf elf Tiere. Ein Name für das Junge muss noch gefunden werden
Kölner ZooMarlar bringt gesunden Elefanten-Nachwuchs zur Welt

Der Elefanten-Nachwuchs schlendert mit Mutter Marlar durch das Gelände.
Copyright: Meike Böschemeyer
Die Elefantenherde im Kölner Zoo hat Nachwuchs bekommen. Ganz früh am Freitagmorgen hat ein männliches Elefantenkalb das Licht der Welt erblickt. Um 3.42 Uhr brachte Mutter Marlar ihr Jungtier zur Welt. Die mittlerweile 18-jährige Marlar ist das erste Jungtier, das im Kölner Elefantenpark zur Welt gekommen ist. Beide Tiere sind laut Zoodirektor Professor Theo Pagel wohlauf. Die Herde ist damit auf elf Tiere angewachsen.
Noch steht der Rüsseltier-Nachwuchs etwas wackelig auf den Beinen, darf aber seit Samstag vor Publikum treten. Bereits um 9 Uhr warteten die ersten Besuchergruppen vor dem Elefantenhaus. Mit dabei: Jahreskarten-Besitzerin Anja Radloff aus Erftstadt. Mit einer Kamera ausgestattet ist sie zweimal die Woche im Zoo. Bei ihrem Besuch am Freitag hat sie von der Geburt gehört, da das Elefantenhaus geschlossen war. Nun möchte sie das Jungtier mit der Kamera ablichten. Auch Jungtier Sarinya habe sie kurz nach der Geburt besucht. „Sie ist wie ein Kind im Wasser herumgesprungen“, erinnert sich Radloff und freut sich, das nun noch einmal beobachten zu können.

Viele Besucher kamen, um den Elefantenjungbullen zu sehen und den Moment festzuhalten.
Copyright: Meike Böschemeyer
Elefanten sind rund 22 Monate trächtig. Bei Marlar waren es genau 663 Tage. Vater ist der in Hannover geborene Zuchtbulle Tarak, der seit 2022 der Herde im Kölner Zoo angehört und zum ersten Mal für Nachwuchs sorgte. Tierpfleger waren bei der Geburt nicht dabei. Das soll genau so sein, denn die Asiatischen Elefanten werden Off-hands, also ohne direkten Kontakt mit Menschen gehalten und leben als Herde aus weiblichen Tieren und Jungelefanten zusammen. Die Jungtiere werden im Schutz der Herde geboren.
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„Als das Team morgens in die Halle kam, stand der Kleine da“, sagt Zoochef Theo Pagel begeistert. „Die Mutter und der Kleine sind wohlauf. Die Geburt in der großen Halle unseres Elefantenparks verlief reibungslos im Familienverband. So, wie sie auch in der Wildnis passiert“, so Pagel, der auch Mitglied der Spezialistengruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) für Asiatische Elefanten ist.
„Es zeigt, wie hilfreich Geburten im Familienverband sind“, führt Pagel weiter aus. Laut dem Zoodirektor ist das Jungtier schätzungsweise das Zweitgrößte, welches je im Kölner Zoo geboren wurde. Genau gemessen und gewogen wurde es aber noch nicht. Für Marlar war es die zweite Geburt. „Marlar hat schon Erfahrung. Das hat sie bei der Geburt und auch jetzt im Umgang gezeigt“, so der Direktor. Die zweifache Mutter versorgt das Jungtier aber nicht allein. Die gesamte Herde schirmt das Tier von der Umwelt ab und ist sofort da, wenn es ruft. Dieser intensive Schutz wird einige Wochen anhalten. „Das ist wie bei uns Menschen“, so Pagel.
„Falscher Alarm“ am Rosenmontag
Der junge Elefantenbulle hätte auch ein Rosenmontagsbaby werden können. „Weil wir in diesem Jahr 165 Jahre alt werden, war der Zoo beim Rosenmontagszug als Fußgruppe mit dabei“, erzählt Pagel. Während das Zoo-Personal beim großen Zoch mitlief, hatten die Pfleger immer wieder ein Auge auf die Videoüberwachung im Elefantenhaus. Es gab Anzeichen, dass die Geburt losgehe, so dass Pfleger den Zug sogar in Richtung Zoo verlassen haben. Die Wehen stoppten jedoch am Abend wieder.
Wann eine Geburt ansteht, ist bei Elefanten nicht exakt vorhersagbar. „Der Kleine hätte schon vor drei Wochen kommen können. Oder auch erst in zwei Wochen“, sagt Pagel. Der einzige sichere Hinweis ist der Hormonspiegel, der bei allen Tieren einmal in der Woche bestimmt wird. „Sinkt er, ist eine Geburt wahrscheinlich. Aber auch dann kann es noch dauern“, so der Zoo-Chef. Ansehen könne man den mächtigen Tieren als Laie auch nicht, ob eine Trächtigkeit vorliegt. „Elefantenkühe wiegen zwischen 3,5 und 4 Tonnen und haben einen sehr breiten Körperbau. Da fällt es überhaupt nicht auf, ob sie ein 80 Kilo schweres Jungtier im Bauch haben.“

Mutter Marlar mit ihrem Elefantenjungen.
Copyright: Meike Böschemeyer
In der Nacht auf Freitag war es dann soweit. Ähnlich sei der Ablauf auch bei Jungtier Sarinya gewesen, die vor knapp zwei Jahren in Köln geboren wurde, so Pagel. Bisher ist das Jungtier noch namenlos. Da das Geschlecht vor der Geburt nicht bekannt war, konnte noch keine Entscheidung gefällt werden. Der Zoodirektor hat aber angekündigt: „Plan ist, die Kölnerinnen und Kölner an der Namenswahl zu beteiligen.“ Genaueres werde in der kommenden Woche besprochen. Das würde der Zoo auch nicht zum ersten Mal machen. Bereits bei Elefantenjungtier Sarinya durften die Kölner über den Namen abstimmen.
Elefantenkuh Shu Thu Zar erwartet ebenfalls Junges
Rund zwei Jahre wird der kleine Bulle nun von seiner Mütter gesäugt. Bis er mit fünf bis sieben Jahre geschlechtsreif wird, darf er in der Herde bleiben. Und er hat Glück, denn zusätzlich zu der im Juni 2023 geborenen Sarinya bekommt er einen weiteren Spielkameraden. Oder eine Spielkameradin. Denn die Elefantin Shu Thu Zar ist ebenfalls trächtig, Vater ist hier Bindu; der Nachwuchs der beiden soll Ende des Jahres zur Welt kommen. Ungefähr. Und im Schutz der Herde, wie immer im Kölner Elefantenpark.