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KrisenstabNoch keine Lösung für Schnelltests

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Bis zu 1000 Menschen täglich sollen von der nächsten Woche an  in der Messe mit  Astrazeneca geimpft werden.

Köln – Mal etwas runter, dann wieder rauf. Am Freitag ist die Inzidenzzahl in Köln auf 74,6 gestiegen, der Krisenstab der Stadt hat vorsichtige Öffnungen für die kommende Woche beschlossen. Klar ist nun auch: Maßgeblich ist der Landesdurchschnitt (derzeit 63,8). Zugleich hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker die im Rundschau-Interview geäußerte Kritik an den Vorgaben des Landes bekräftigt und Perspektiven für die Gastronomie gefordert. Die Antworten zu den wichtigsten Fragen.

Ab wann gibt es kostenlose Schnelltests?

Nicht ab Montag, wie zunächst vom Land angekündigt. Denn es gibt noch kein System, um die Daten der Getesteten zu erfassen, um zu verhindern, dass sich eine Person an verschiedenen Teststationen mehrfach testen lässt. „Sämtliche Fragen sind offen“, hieß es am Freitag bei der Stadt. Reker hält die in Aussicht gestellte Zahl von einem wöchentlichen Test pro Person ohnehin für zu gering. „Damit können wir die geplanten Öffnungen nicht absichern. Einzelhandel und Gastronomie brauchen Sicherheit durch Tests und digitale Nachverfolgung“, so Reker.

Welche Öffnungen wurden beschlossen?

Für Freitag ist die Öffnung des Zoos verkündet worden. Wie schon nach dem ersten Lockdown müssen wieder Online-Tickets gebucht werden, Einzelheiten will der Zoo im Laufe der Woche verkünden. Außerdem sollen die Museen schrittweise öffnen.

Wie ist der Fortschritt bei den Impfungen?

In allen 88 Seniorenheimen der Stadt sind die Impfungen abgeschlossen. Stadtweit ist die Zahl von 50 000 Erstimpfungen erreicht, nahezu alle Menschen über 80 Jahren seien geimpft, so die Stadt. Ab Montag soll mit der Impfung von Grund- und Förderschullehrern, Kita-Personal und Polizisten mit Bürgerkontakt begonnen werden.

Ist die Akzeptanz von Astrazeneca gestiegen?

Ja, die Stadt will in den kommenden Wochen mehr Impftermine vergeben, um kontinuierlich mehr der auf Halde liegenden Impfdosen abzubauen. Die Zahl der täglichen Impfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca soll von 700 auf 1000 erhöht werden. Insgesamt finden derzeit rund 2200 Impfungen pro Tag im Impfzentrum an der Messe statt.

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Wie wird die Impfung bei Hausärzten geregelt ?

Das Land hat für Kreise und Kommunen die Einrichtung von je fünf Impfpraxen beschlossen. „Dies für eine Millionenstadt anzubieten, ist absolut unrealistisch. Hausärzte müssten alle impfen dürfen“, bemängelt die Oberbürgermeisterin.

Wie ist die Situation in den Kliniken?

Die Lage auf den Intensivstationen entspannt sich nur leicht. Derzeit werden 174 Corona-Infizierte in Krankenhäusern behandelt, davon 43 auf einer Intensivstation, ein rückläufiger Trend. „Die Auslastung ist aber durch saisonale Krankheiten immer noch hoch. Vor allem die Ausbreitung der britischen Corona-Variante beunruhigt uns“, gibt Feuerwehrchef Dr. Christian Miller zu bedenken. Die Mehrzahl der Intensiv-Patienten hat sich mit dieser Variante infiziert. Die Sterberate liegt in Köln bei 1,5 Prozent, der Bundesdurchschnitt ist mit 2,8 Prozent nahezu doppelt so hoch. Laut Dr. Johannes Nießen, Leiter des Gesundheitsamts, liegt das auch an der intensiven Nachverfolgung von Kontaktpersonen.