Köln – Ab Montag gelten die verschärften Corona-Regeln. Manch einem wird das auf den Magen schlagen, denn: Betriebskantinen werden geschlossen bleiben. Lediglich der Verkauf zur Mitnahme ist gestattet (siehe Infotext rechts). Was heißt das in den großen Unternehmen? Die Rundschau hat nachgefragt.
Polizei
Für die kommenden Wochen setzt die Kölner Polizei auf Selbstversorgung der Beamten. Im Kalker Polizeipräsidium wird die große Kantine geschlossen. Zunächst wurde auch eine To-Go-Variante diskutiert. Dann hätten die Beamten die Frikadelle oder Nudeln an ihren Arbeitsplätzen im Büro verzehren müssen. Aber ab Montag dürfte die Stulle groß herauskommen.
„Nun müssen die Beamten ihre Butterbrote mitbringen“, sagte ein Polizeisprecher. Die Versorgungslage für die Beamten ist außerhalb des Gebäudes nicht optimal. Die Ermittler müssen zur Kalker Hauptstraße laufen oder können sich etwas auf die Hand in den benachbarten Köln-Arcaden holen. Im Präsidium in Kalk arbeiten 2000 Beamte.
Auf Sparbetrieb läuft die Werkskantine bei Ford schon seit längerem. „Wir haben zuletzt 20 Prozent der Mahlzeiten rausgegeben“, sagt eine Sprecherin. Bereits im Frühjahr wurden Speisen zur Mitnahme ausgegeben. Seit Herbst können die Mitarbeiter in der Kantine unter Hygiene-Regeln speisen. Nun wird sie geschlossen. Die Automaten werden häufiger aufgefüllt, frische Speisen können an Ausgabestellen abgeholt werden. Bei Ford gilt: Wer kann, arbeitet im Home-Office.
Rund 16 500 Beschäftigte hat der Autobauer. Nach den Werksferien wird die Produktion erst ab Montag wieder hochgefahren.
WDR
Noch sind die Kantinen geöffnet, teilt der Sender mit. Sämtliche Speisen wie Salate und warme Gerichte könnten mitgenommen werden. Es gibt auch Lunchpakete. In den WDR-Arkaden an der Nord-Süd-Fahrt gehen üblicherweise 1000 Essen pro Tag über die Theke, zuletzt waren es nur noch 280. In der Kölner Innenstadt arbeiten 3500 fest angestellte Beschäftigte, in Bocklemünd sind es 450 Mitarbeiter.
Stadt Köln
Die Mitarbeiter im Deutzer Stadthaus müssen morgens keine Stulle schmieren. Auf das Essen aus dem Henkelmännchen-Restaurant an der Arena müssen sie nicht verzichten. Aber auch hier können sie die Mahlzeiten nur mitnehmen. Die Stadt betreibt selbst keine Kantinen. Unter anderem an den Standorten Kalk und Deutz gibt es Angebote in den Gebäuden von privaten Betreibern.
Die Stadt hat mehr als 11 000 Plätze für mobiles Arbeiten geschaffen, um es möglichst vielen Mitarbeitenden zu ermöglichen im Home-Office zu arbeiten. „Auch außerhalb der Pandemie versorgen sich die Mitarbeiter unterschiedlich“, sagt eine Sprecherin, „sie bringen sich etwas von zu Hause mit oder nutzen Bäckereien, Imbisse oder Supermärkte.“
Sparkasse
Für die 3800 Mitarbeiter der Sparkasse Köln Bonn gilt ab Wochenbeginn: Essen aus der Kantine ja, aber nur zum Mitnehmen. Jägerschnitzel und Currywurst waren vor Corona-Zeiten mit die beliebtesten Essen der Mitarbeiter. Aktuell sei die Auswahl eingeschränkt.