Köln – Auf der Stadtbahnlinie 13 soll es rund gehen. Einmal Rund durch Köln. Linksrheinisch immer den Gürtel entlang. Rechtsrheinisch dann über die Frankfurter Straße. Köln hätte dann in der Nachkriegsgeschichte erstmals das, was in vielen Großstädten Standard ist im öffentlichen Personennahverkehr: eine Ringbahn. Ein historisches Projekt also, für das die Stadt nun eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben hat.
Seit zehn Jahre in der Diskussion
Ein Halbkreis. Viel mehr ist die Linie 13 zurzeit nicht. Im Süden der Stadt beginnt sie an der Haltestelle Sülzgürtel. Dann fährt sie über den Gürtel in Richtung Norden über die Mülheimer Brücke, um hinter Mülheim in Holweide zu enden. Aus ihr eine echte Ringbahn zu machen, den Plan gibt es schon seit mehr als einem Jahrzehnt. Nochmals aufgegriffen hat ihn nun das angehende Ratsbündnis aus Grüne, CDU und Volt.
In einem Eckpunktepapier zu den zurzeit laufenden Bündnisverhandlungen ist die Erweiterung der Stadtbahnlinie bereits verankert. Und auch wenn das Bündnis die Zusammenarbeit für die laufende Ratsperiode noch nicht besiegelt hat, ein erster Schritt zur Realisierung des Projektes wird schon unternommen. Planungsfirmen können sich ab sofort für den Auftrag zu einer Machbarkeitsstudie bewerben.
Untersucht werden sollen die „verkehrlichen Wirkungen“ und der „volkswirtschaftliche Nutzen“, wenn die Linie 13 von der Haltestelle Sülzgürtel aus in Richtung Osten weiter über die Gürtel bis schließlich über den Bayenthalgürtel zum Rheinufer geführt wird.
Der Rhein wäre dabei allerdings nicht der Schlussstrich unter das Projekt. Optional ist die Planung eines Tunnels unter dem Flussbett vorgesehen. Rechtsrheinisch würde die 13 dann weiter geführt bis an die Frankfurter Straße. Über sie kann die Linie gen Norden bis nach Mülheim geführt werden. Der Kreis schließt sich.
Einreichung bis 3. Februar
Bis zum 3. Februar müssen die Angebote für die Studie eingereicht werden. Die Verwaltung will sich bis längstens Anfang Mai zum Sichten Zeit nehmen. Zuschlagskriterium: Der niedrigste Preis. Sieben Monate nach Zuschlag muss die Studie auf dem Tisch liegen.
Dass dieses Projekt noch während der laufenden Verhandlungen zwischen Grünen, CDU und Volt bereits Fahrt aufnehmen kann, dazu sagt Bernd Petelkau, Fraktionsvorsitzender der Union: „Das ist der Vorteil, wenn man aus einem bestehenden Bündnis herauskommt.“ Will sagen: Christdemokraten und Grüne hatten sich bereits in ihrer Bündniszeit in der vergangenen Ratsperiode darüber verständigt, das Projekt anzugehen. Allerdings setzten beide Parteien den Planern Grenzen.
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„Für uns als CDU ist es sehr wichtig, dass der Klettenberg-Markt erhalten bleibt.“ Also der Wochenmarkt am Klettenberggürtel, der auf dem Mittelstreifen der beiden Fahrbahnen stattfindet. Über weite Strecken des Gürtels nutzt die Stadtbahn den Mittelstreifen. Es gibt aber Beispiele von anderen Märkten, an denen die Bahnen seitlich vorbei fahren. Vor allem die Grünen wollen durch die Verlängerung der Linie nicht den Baumbestand gefährdet sehen.
„Uns ist bei der Planung sowohl der linksrheinische, wie auch der rechtsrheinische Ausbau gleich wichtig. Wir wollen einen Ringlinie, denn das macht doch eine Großstadt aus. Damit nicht immer erst in die Stadtmitte gefahren werden muss“, sagt Petelkau. Lino Hammer (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses und Aufsichtsratsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe: „Die Fortführung der Linie 13 bis zum Rhein ist ein wichtiger Lückenschluss. So entstehen deutlich mehr Kapazitäten als die die bisherigen Buslinien.“