Einige Ausnahmen(Fast) alle Kölner müssen am Rosenmontag arbeiten
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Köln – Köln ist in der Normalität angekommen – Corona-bedingt. Zumindest in großen Teilen, und zumindest soweit es die freien Tage über Karneval angeht. Die waren vielerorts im Rheinland gesetzt wie Weihnachten und Neujahr, den staunenden Neid Restdeutschlands über diese „Brauchtums-Regelung“ inbegriffen.
Damit ist in vielen Betrieben erst einmal Schluss. Karneval fällt aus, die Arbeit nicht. Angefangen bei der Stadt: „Anders als in den Vorjahren“, teilt die Verwaltung mit, „gelten über Karneval folgende Dienstzeitenregelungen: Weiberfastnacht sowie Rosenmontag und Karnevalsdienstag sind reguläre Arbeitstage. Zu den gewohnten Öffnungszeiten können die Bürgerinnen und Bürger den vollen Umfang der städtischen Dienstleistungen in Anspruch nehmen.“ Ohne die Brauchtumsfeierlichkeiten entfalle der Grund für eine Dienstbefreiung bei der Stadtverwaltung. „Als öffentliche Arbeitgeberin möchte die Stadt so auch ihren Respekt gegenüber den massiven Einschränkungen, Einschnitten und Sorgen zum Ausdruck bringen, von denen Arbeitnehmende und Unternehmen in Köln betroffen sind“, erklärte die Stadt. Jedenfalls weitgehend: „Um die hohen Leistungen und das große Engagement der städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Bewältigung der Corona-Pandemie“ anzuerkennen, würden Gespräche mit dem Gesamtpersonalrat geführt, um einen Ausgleichstag zu finden.
Diskussion um Alkoholverbot
Supermärkte, Discounter und Bäckereien sind wie gewohnt geöffnet, allerdings wird vielerorts über ein Alkoholverbot an den tollen Tagen diskutiert. Die Apotheken bleiben ebenfalls offen.
Bei Ford allerdings gibt es am Montag eine „kollektive Freischicht“ wie in den Vorjahren. Sprich, es wird nicht gearbeitet, oft werden in Freischichten aber Überstunden abgebaut. Und auch bei der Sparkasse Köln Bonn bleiben die Schalter am Rosenmontag dicht: Dort behält man am Rosenmontag „die besonderen Regelungen“ bei. Rosenmontag sei kein Arbeitstag bei der Sparkasse, so wie dies in früheren Jahren bereits der Fall gewesen sei. Die Kollegen von der Volksbank und der Deutschen Bank handhaben dies ähnlich, auch dort gibt es am Rosenmontag keinen Filial-Service. Für Präsenz-Geschäfte bei Banken ist der Rosenmontag also ungeeignet.
Weitgehend unbeeindruckt vom karnevalistischen Geschehen zeigten sich viele überregional agierende Unternehmen dagegen auch bisher schon, große Konzerne etwa und Versicherungen. In aller Regel musste man dort auch in der Vergangenheit schon Urlaub oder freie Tage einreichen, wenn man sich tagsüber ins jecke Treiben stürzen wollte. Anderes wäre den Kolleginnen und Kollegen in anderen Teilen der Republik wohl auch kaum zu vermitteln gewesen. Allerdings wurden die Urlaubsanträge während der „heißen Phase“ zumeist großzügig gehandhabt.
Das öffentliche Leben geht also so gut wie möglich weiter, der Ausnahmezustand über Karneval ist in aller Regel in diesem Jahr keiner. Übrigens auch nicht bei den Abfallwirtschaftsbetrieben: Die fährt über Karneval den ganz normalen Regelbetrieb. Für deren Mitarbeiter nun wirklich mal eine Erholung im Vergleich zu den Müllmassen, die sonst anfallen.