Der geplante Stellenabbau im Ford-Werk in Köln erschüttert auch Kölns Politik. Wir haben Stimmen gesammelt.
„Köln ins Mark getroffen“So reagieren Kölner Politiker auf den Ford-Stellenabbau
„Diese Nachricht trifft den Wirtschaftsstandort Köln ins Mark“, sagt Niklas Kienitz, Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Köln. Die Politik reagiert entsetzt auf die Nachricht aus dem Hause Ford. Kienitz weiter: „Politik und Verwaltung müssen jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, damit ein drohender Abbau so weit wie möglich verhindert wird. Sollte es tatsächlich zutreffen, dass die Geschäftsführung in Köln bisher nicht bereit war, der Belegschaft das konkrete Ausmaß zu nennen, sondern den Betriebsrat zur Verkündung dieser Hiobsbotschaft vorgeschickt hat, wäre dies ein unhaltbarer Zustand. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, dass Köln für Ford ein möglichst attraktiver Standort bleibt – mit so vielen Mitarbeitern wie nur irgend möglich.“
Die Kölner Bundestagsabgeordnete der SPD, Sanae Abdi, fordert: „Ford darf seine Belegschaft heute nicht im Stich lassen. Nicht nur für Köln, sondern für die gesamte Region sind der Verlust dieser Arbeitsplätze und die damit verbundene Abwanderung von zahlreichen hoch qualifizierten Fachkräften ein Skandal.“ Abdi legt besonders Wert auf die Historie des US-Automobilherstellers in der Rheinmetropole: „Ford ist der zweitgrößte Arbeitgeber in unserer Stadt. Viele Kölnerinnen und Kölner identifizieren sich mit dem Autohersteller, grade die Geschichte der Kölner Gastarbeiter ist eng verwoben mit Ford. Es ist eine große Enttäuschung, wie die Geschäftsführung mit der Zukunft der Ford-Beschäftigten umgeht. Ford muss sicherstellen, dass eine sozial gerechte Transformation eingeleitet wird.“
Christian Joisten, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Über dreitausend gestrichene Stellen sind ein Schock für uns alle in Köln. Wir werden uns als SPD dafür stark machen, Forschung, Entwicklung und Produktion von E-Automobilien am Standort Köln zu stärken, damit neue Jobs in diesem Zukunftssektor in Köln entstehen.“
Volker Görzel (FDP) erklärt: „Der Umfang des geplanten Stellenabbaus macht uns fassungslos. Oberbürgermeisterin und Köln Business sind nun gefordert, Kontakt mit den Entscheidungsträgern bei Ford aufzunehmen, um das Schlimmste zu verhindern. Köln muss Industriestandort bleiben.“
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Martin erklärt: „Das Unternehmen steckt mitten im Umbau hin zur E-Mobilität. Wir hoffen, dass dieser erfolgreich ist, damit Ford als Arbeitgeber in Köln erhalten bleibt, auch wenn allem Anschein nach Teile des Entwicklungsbereichs nicht in Köln bleiben sollen. Das bedauern wir sehr. Wenn nun tatsächlich Stellen gestrichen werden sollten, dann geht das nur sozialverträglich und mit einer zukunftsfähigen Ausrichtung.“