Stefan Bratzel unterrichtet an der Fachhochschule Bergisch Gladbach. Mit dem Autoexperten sprach Ralf Arenz.
Autoexperte„Ford ist nicht so erfolgreich wie erwartet“
Herr Bratzel, was bedeuten ein Herunterfahren der Produktion und Kurzarbeit kurz nach dem Marktstart eines neuen Modells?
Es zeigt sich, dass die E-Mobilität in Deutschland in ganz schwierigem Fahrwasser ist und Ford mit den Produkten noch nicht so erfolgreich ist wie erwartet.
Erleidet Ford einen Imageschaden?
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Natürlich wirkt sich das nicht positiv auf das Image aus, auch wenn Ford bei den Problemen in Gesellschaft mit anderen Autobauern ist. Erschwerend für Ford ist allerdings, dass die Marke in den letzten Jahren durch deutliche Stellenstreichungen belastet wurde.
Hat Ford die richtigen Modelle für den Start in die E-Mobilität in Europa?
Ford ist jetzt in einem höheren Preissegment unterwegs, in dem das Unternehmen auf zahlreiche Wettbewerber trifft. Das ist keine einfache Lage, zumal Ford spät in die E-Mobilität eingestiegen ist. Es ist schwierig, günstige E-Autos in Deutschland zu bauen. Die müssen aber her.
Lassen die sich derartige Autos in Köln bauen?
Im Moment sieht es nicht danach aus, obwohl das Kölner Werk sehr effizient ist. In Deutschland sind die Gehälter vergleichsweise hoch und Energie ist teurer als in anderen Ländern.
Sehen Sie einen Ausweg für Ford?
Ford, aber auch VW, müssen ein breites Produktportfolio anbieten. Und sie müssen innovativer sein als der Wettbewerb, um höhere Preise für die Produkte im Markt erzielen zu können. Wenn ihnen das nicht gelingt, stellt sich die Frage, ob der Standort Deutschland für die Produkte der richtige ist. Braucht es eine Neuauflage der Förderung für die E-Autos? Klares Ja. Die Prämie muss aber nicht die Höhe der früheren E-Auto-Förderung haben. Vor allem ist aber ein klares Bekenntnis der Politik und vor allem der Union zur E-Mobilität nötig, die voraussichtlich die nächste Bundesregierung anführen wird.