Auch für die Mitarbeitenden der Ford-Zulieferer in Saarlouis gibt es jetzt Klarheit. Auch sie erhalten Abfindungen, wenn ihr Job wegfällt, weil der Focus nicht mehr gebaut wird.
Ford-Aus in SaarlouisAbfindungen auch für Mitarbeitende der Ford-Zulieferer
Die Beschäftigten von Betrieben im Zuliefererpark beim Ford-Werk in Saarlouis haben am Montag für die Annahme ausgehandelter Sozialtarifverträge gestimmt. Die Abstimmungsergebnisse gehen von 100-prozentiger Zustimmung bei Lear, 97,74 Prozent bei Rhenus LMS, 93,33 Prozent, Benteler, 90,6 Prozent bei Tenneco bis zu 77,4 Prozent bei Magna, teilte die IG Metall mit.
Nach tagelangen Verhandlungen hatten die IG Metall und die Zulieferer am Sonntagabend eine Einigung erzielt. „Es ist ein exzellentes Ergebnis“, sagte Ralf Cavelius, zweiter Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, am Montag und betonte, dass dieses auch auf die große Solidarität“ bei den Beschäftigten zurückgehe.
Abfindungen sind zweitbeste Lösung
Die Betroffenen hätten erkannt, dass die Unternehmen nicht willens waren Arbeitsplätze und Ersatzprodukte in Saarlouis anzusiedeln. „Mit der zweitbesten Lösung werden nun erhebliche Abfindungszahlungen mittels der verhandelten Sozialtarifverträge fällig“, so die IG Metall in einer Mitteilung. Die Sozialtarifverträge in den Betrieben sind strukturell vergleichbar, aber in der finanziellen Ausgestaltung unterschiedlich. Abfindung und Transfergesellschaft für die breite Masse der Beschäftigten und Programme für Ältere seien die beiden wesentlichen Bausteine im Rahmen von Freiwilligen Aufhebungsverträgen,
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Damit erhalten die Beschäftigten der Zulieferer Klarheit und Sicherheit für die verbleibende Zeit bis zum Auslaufen der Ford-Focus-Produktion im November 2025. Die Fertigung des Kompaktwagens Focus in Saarlouis endet, ohne dass es einen Nachfolger gibt – allerdings ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant.
Streik bei Zulieferern hatte Focus-Fertigung gestoppt
Arbeitnehmervertreter und Ford hatten Ende Februar einen Sozialtarifvertrag geschlossen. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1000 der insgesamt 3750 Mitarbeitenden bis Ende 2032. Wer ausscheidet, erhält hohe Abfindungen und unterschiedliche Prämien, etwa für ein schnelles Aussteigen. Es gibt auch Halte- und Antrittsprämien für die, die bleiben und den Focus bis Ende November 2025 bauen. Die breite Masse der Mitarbeitenden werde laut Betriebsratschef Benjamin Gruschka eine Abfindung von knapp über 200 000 Euro erhalten. Es gibt auch eine Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme.
Um einen Sozialtarifverträge bei den Zulieferern zu erreichen, hatte die IG Metall die Beschäftigten der Zulieferer am 8. März die rund 500 Beschäftigten der Betriebe zu einem unbefristeten Streik aufgerufen. Dadurch war auch die Fertigung des Focus zum Erliegen gekommen. Nach vier Tagen Ausstand gab es eine Streik-Pause, um neu zu verhandeln - bis es am Wochenende zum Abschluss kam.