Köln – Köln muss alle Hoffnungen auf die Ausrichtung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) begraben. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat am Mittwoch aus sieben Bewerbern Berlin, Hamburg und München für das finale Verfahren ausgewählt. Das heißt, dass Frankfurt, seit 1951 Austragungsstadt der IAA, abgelöst wird. Ausgeschieden sind auch Stuttgart und Hannover.
Kölns Messechef Gerald Böse sagte: „Ich bedaure die Entscheidung des VDA, denn unverändert betrachte ich das Kölner Konzept als einzigartige Chance, neue Mobilität im urbanen Kontext zu erleben.“ Sein Dank galt dem Team der Kölner Bewerbung: „Wir haben im Schulterschluss von Stadt, Land und Messe gezeigt, was wir gemeinsam leisten können.“
IAA: Berlin gilt als Favorit
Frankfurt ist der traditionelle Austragungsort der Autoschau, zuletzt war die Messe aber stark in die Kritik geraten. Zur IAA im September 2019 waren nur noch 560.000 Besucher gekommen, deutlich weniger als die 800.000 Gäste früherer Zeiten. Nach Dieselskandal und Streit um Fahrverbote hatte es massive Proteste von Umweltschützern gegeben. Danach wollte der Verband eine Neuausrichtung der Messe hin zu einer Mobilitätsschau.
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Der VDA legt Wert auf die Tatsache, dass sich alle sieben Städte auf eigene Initiative beworben hatten. Berlin gilt durch die Nähe zur Politik, aber auch aufgrund der geplanten Tesla-Ansiedlung in Brandenburg für viele als Favorit auf die neue Autoschau. Auch Hamburg, wo bereits die IAA der Nutzfahrzeuge angesiedelt ist, hatte sich wie München in der vergangenen Woche selbstbewusst präsentiert.
Entscheidung bis Ende April bekannt gegeben
Die Kölnmesse hatte mit der Stadt eine 15 Kilometer lange Mobilitätsspur mitten in der City als Teil des Konzeptes vorgestellt. Zudem waren Gesprächsforen über die Verkehrswende in den Städten Teil des Konzeptes. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte angekündigt, man wolle Mobilität erlebbar machen. Auch aufgrund der Innenstadtlage der Messe hatte sich Köln gute Chancen ausgerechnet.
„Die Ideen jeder einzelnen Stadt sind sehr kreativ und durchweg anspruchsvoll“, teilte der VDA am Mittwoch mit. „Es ist ein sehr enges Rennen.“ Die Performance sei durchweg hoch. Auch die Ideen und Konzepte der Frankfurts seien sehr eindrucksvoll, hob der Verband hervor. Der Abschied aus der Mainmetropole sei dem Vorstand nicht leichtgefallen.
„Fast 70 Jahre war Frankfurt die Stadt der IAA, international wurde dies am häufig verwendeten Begriff „Frankfurt Motor Show“ deutlich.“ Der Verband dankte der Stadt und der Messegesellschaft. Die Entscheidung, welche Stadt die IAA austragen darf, will der VDA bis Ende April bekannt geben.