Kölner Messe bewirbt sich„Die neue IAA muss zur Gamescom der Mobilität werden“
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Am Freitag will die Kölner Messe das Konzept für die Kölner IAA in Berlin vorstellen
Die bislang in Frankfurt ansässige IAA war in die Krise geraten.
Von der traditionellen PS-Schau will man sich daher verabschieden.
Wir blicken auf die Pläne und die Erfolgsbilanz der Kölner Messe 2019.
Die Kölner Messe vermeldet einen neuen Rekordumsatz und geht hoffnungsvoll in die Entscheidung über die Vergabe der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). An diesem Freitag werden Messechef Gerald Böse und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) das Konzept der Kölnmesse beim ausrichtenden Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin vorstellen.
Innovatives Konzept angekündigt
Köln werde sich mit einem innovativen Konzept und zukunftsweisenden Formen der Mobilität bewerben, kündigte Böse an. „Die neue IAA muss zur Gamescom der Mobilität werden“, sagte er mit Verweis auf die erfolgreiche Spielemesse Gamescom, die seit 2009 am Rhein angesiedelt ist. Die bislang in Frankfurt ansässige IAA war vor allem im vergangenen Jahr in die Krise geraten. Die Zahl der Aussteller und Besucher war zurückgegangen, es hatte zahlreiche Proteste von Umweltschützern gegen spritintensive Fahrzeuge gegeben.
Der VDA will daher weg von der traditionellen PS-Schau hin zu einer Mobilitätsplattform. Neben Köln bewerben sich Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt und Hannover. Die Vorstellung der einzelnen Messegesellschaften finden Donnerstag und Freitag statt. 90 Minuten Zeit sind jeweils für die Präsentation vorgesehen. Mutmaßlich schon in der Folgewoche dürfte es eine Auswahl von zwei oder drei verbleibenden Kandidaten geben, die dann ihre Bewerbung konkretisieren müssen. Bis März soll der Ausrichter feststehen.
Zu den Anforderungen zählt ein Außengelände, auf dem Testfahrten möglich sind und ein Parcours eingerichtet werden kann. Autonomes Fahren soll Teil der neuen Messe sein, eine Ladeinfrastruktur etwa für E-Fahrzeuge in der Stadt gilt als Voraussetzung. Böse sieht Köln gut aufgestellt: „Wir sind nicht der Favorit, aber wir haben eine gute Präsentation.“
Auch weiterhin Proteste erwartet
Die Kölnmesse könne Messen wachsen lassen, die in die Stadt kämen, so Böse. Da habe sie mit der Gamescom bewiesen. Außerdem wolle man mit dem innerstädtischen Gelände punkten. Das ganze Angebot spiele sich in einem Radius von gut drei Kilometern ab.
Proteste wie zuletzt in Frankfurt werde es weiter geben. „Wir werden dem in Bürgerforen konstruktiv begegnen. Das ist Teil unseres Konzeptes.“ Es gebe in Köln zahlreiche erfolgreiche Verfahren zur Bürgerbeteiligung. Die Stadt Köln versucht, Bürger etwa bei den Planungen zur Neugestaltung des Deutzer Hafens oder der Parkstadt Süd einzubinden. Als starker Konkurrent wird in der Branche Berlin gesehen. Vor den Toren der Stadt will Tesla das erste europäische Werk für hochmoderne Elektrofahrzeuge bauen.
Im abgelaufenen Jahr hat die Messe erstmals einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich habe es einen Gewinn von über 30 Millionen gegeben, so Böse. Das ist mehr Gewinn als geplant. Und der Umsatz liegt zwölf Prozent über dem des vergleichbaren Messejahres 2017.