Dearborn/Köln – Ford hat im abgelaufenen Jahr den Verlust in Europa deutlich reduziert. Im vierten Quartal gab es im Automobilgeschäft sogar einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 21 Millionen Dollar nach einem Verlust von 199 Millionen im Vorjahreszeitraum, so Ford am Dienstagabend nach Börsenschluss in den USA. Im Gesamtjahr habe das Unternehmen nahezu die Gewinnschwelle erreicht. Letztlich fiel ein Ebit-Verlust von 47 Millionen an nach 398 Millionen im Jahr 2018.
Ford baut das Europageschäft um und setzt auf ausgewählte Importfahrzeuge wie etwa den Mustang, leichte Nutzfahrzeuge und eine Auswahl an Personenwagen. Das sind nach dem Willen der US-Führung vor allem sportliche Geländewagen, während Vans wie der B-Max und der C-Max eingestellt wurden. Das Geschäft sei auch effizienter geworden, so Ford. Das Unternehmen trennt sich von sechs Fabriken und streicht europaweit 12.000 Stellen. In Deutschland fallen 5400 Stellen weg, darunter 3800 in Köln. Rund drei Viertel des geplanten Stellenabbaus in Deutschland seien unter Dach und Fach, sagte Betriebsratschef Martin Hennig am Mittwoch. Ford bietet Abfindungen und einen vorzeitigen Ruhestand an.
In Europa hat Ford wie im Vorjahr 1,4 Millionen Fahrzeuge verkauft. Der Umsatz blieb mit 28,6 Milliarden Dollar stabil.Weltweit sank der Absatz um zehn Prozent auf 5,39 Millionen Fahrzeuge. Der Umsatz lag mit 155,9 Milliarden rund drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Autoumsatz sank dabei auf 143,6 Milliarden. Er konnte nur in Nordamerika gesteigert werden, wobei auch hier die Verkäufe zurückgingen.
Im vierten Quartal ist der Konzern wegen hohe Sonderkosten tief in die roten Zahlen gerutscht. Ausgewiesen wurde ein Verlust von 1,7 Milliarden Dollar . Nicht nur der Konzernumbau belasten, sondern auch Problemen in China. Im Vorjahreszeitraum hatte die Bilanz bereits ein Minus von 100 Millionen Dollar ausgewiesen.
Ford hatte Anleger schon vor hohen Belastungen etwa aufgrund von hohen Pensionskosten gewarnt. Dennoch fiel das Ergebnis schwächer aus als erwartet. Ein pessimistischer Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2020 vermieste Anlegern kräftig die Stimmung. Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwartet Ford einen Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern um mehr als 1,1 Milliarden im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Aktie stürzte am Dienstag nachbörslich zeitweise um mehr als zehn Prozent ab.