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Arbeitsplätze in Gefahr?Bangen um die Getriebefertigung bei Ford

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Das Werk von Ford in Köln

  1. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Magna wird beendet.
  2. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Hennig äußert Sorge um die Arbeitsplätze im Entwicklungsbereich.
  3. Unterdessen wurde die Fiesta-Montage in Köln inzwischen hochgefahren nach dem Lockdown wegen der Corona-Pandemie.

Köln – Bei den Kölner Ford-Werke sorgen sich die Mitarbeiter um die Getriebefertigung. Hergestellt werden Getriebe in einem Gemeinschaftsunternehmen mit drei Werken im französischen Bordeaux, im englischen Halewood und in Köln. Doch dieses Gemeinschaftsunternehmen ist wohl bald Geschichte, wie Ford und sein Partner in einer Absichtserklärung vereinbart haben.

Das Gemeinschaftsunternehmen GFT hatten Ford und der Getriebespezialist Getrag, einer der damals führenden Hersteller,  vor zehn Jahre ins Leben gerufen. 2015 war Getrag aber an Magna, einer der weltgrößten Autozulieferer, verkauft worden und damit auch ein Anteil von 50 Prozent sowie die unternehmerische Steuerung an dem Gemeinschaftsunternehmen GFT. Jetzt soll nach der Absichtserklärung Magna das Getriebewerk in Bordeaux erhalten, Ford die Werke in Halewood mit 550 Mitarbeitern und Köln mit 1400 Beschäftigten. Einzelheiten müssen aber noch geregelt werden. Auch Konsultationen mit dem Betriebsrat müssten noch aufgenommen werden, so der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Martin Hennig.

Sorge um Arbeitsplätze

In Köln werden Getriebe für leichte Nutzfahrzeuge gefertigt, in Halewod Getriebe für Modelle wie Kuga und Focus mit größeren Motoren, während die Getriebe für meisten Focus-  und Fiesta-Modelle aus Bordeaux kommen. Die würde künftig Magna als Zulieferer bauen, auf die Lieferketten hätte die Trennung keinen Einfluss, so  Hennig. Um die Arbeitsplätze macht er sich aber Sorgen.

Dabei geht es vor allem um den Entwicklungsbereich. Getriebe müssen weiterentwickelt werden, wenn sie auch in Zukunft noch gute Dienste leisten sollen. Geschieht das nicht, läuft die Fertigung in der Regel aus. Getriebe würden dann über kurz oder lang von Zulieferer bezogen. Schwieriger wird die Lage noch dadurch, dass immer mehr E-Autos auf den Markt kommen, die keine Getriebe benötigen. Und da hilft es nicht wirklich, dass in Köln Getriebe für leichte Nutzfahrzeuge gebaut werden, die wohl noch länger von Verbrennungsmotoren angetrieben werden als Pkw.

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Unterdessen wurde die Fiesta-Montage in Köln inzwischen hochgefahren nach dem Lockdown wegen der Corona-Pandemie. In zwei Schichten werden 1120 Fahrzeuge pro Tag montiert. Theoretisch möglich wären 1400, allerdings nicht unter Corona-Bedingungen mit Abstandsgeboten. Der Automarkt in Großbritannien, Italien und Frankreich hat sich zumindest vorübergehend belebt. Ford verzichte in Köln deshalb auf acht geplante Kurzarbeitstage bis Jahresende, so Hennig. In den Herbstferien ruht die Fertigung etwa nur eine Woche.