Wipperfürth/Wermelskirchen – Jetzt geht’s plötzlich doch schneller mit dem Schnellbus: Die Linie Wipperfürth – Leverkusen (SB 24) kommt nicht irgendwann, sondern schon Ende 2022. Fahrgäste aus dem Oberbergischen erreichen damit schon bald umstiegsfrei den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Richtung Köln, Düsseldorf, Solingen und Wuppertal. Interessant ist das auch für Rhein-Berg: zum einen, weil ein besseres Busangebot hilft, den Autoverkehr zu vermindern, zum anderen, weil es auch hier vier Stopps gibt.
Im August 2021 war der Förderantrag für die Schnellbuslinie 24 zunächst abgelehnt worden, weil es mehr Anträge als Fördermittel gab (wir berichteten). Neue Förderanträge könnten erst 2025 gestellt werden, hieß es von offizieller Seite.
Ein Vorstoß von Rhein-Bergs Landrat
Die Einrichtung des Bergischen Schnellbusses sei nun doch möglich geworden, da das „Verkehrsministerium des Landes NRW auf Betreiben von Landrat Stephan Santelmann, in seiner Funktion als Verbandsvorsteher des NVR, über eine Erhöhung der ÖPNV-Pauschale zusätzliche Mittel zur Verfügung“ stelle, teilt die Bergisch Gladbacher Kreisverwaltung mit. Der neue Schnellbus werde fünf Jahre lang jährlich mit 750 000 Euro gefördert. Insgesamt habe das Land den drei Nahverkehrszweckverbänden im Land 70 Millionen Euro pro Jahr extra zur Verfügung gestellt.
„Für die konstruktiven Gespräche mit Verkehrsminister Hendrik Wüst und NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek bin ich sehr dankbar“, zitiert die Kreisverwaltung in Bergisch Gladbach ihren Landrat. Bei anderen Busprojekten im Bergischen werde dafür nicht gekürzt, versichert eine Kreis-Sprecherin auf Nachfrage.
Steigerung der Attraktivität des ÖPNV
Laut Landrat Santelmann tragen die zusätzlichen Mittel „im gesamten Raum des NVR zu einer Steigerung der Attraktivität des ÖPNV“ bei. Allein der Bergische Schnellbus fährt jährlich etwa eine Million zusätzliche Buskilometer. Über die Kreis- und Kommunalgrenzen hinweg soll die Schnellbuslinie die bestehende Straßeninfrastruktur entlasten und zudem auch eine bessere und klimafreundlichere Verkehrsanbindung an die Zentren der Rheinschiene ermöglichen.
Mit dem neuen Schnellbus werden schienenferne Orte über attraktive und schnelle Verbindungen an die Eisenbahn angebunden. Haltestellen sind Wipperfürth – voraussichtlich am Busbahnhof – in Hückeswagen, in Wermelskirchen-Belten sowie am Busbahnhof und in Burscheid am Raiffeisenplatz sowie an der Hauptstraße.
Busse sollen WLAN und Klimaanlage erhalten
Dreimal pro Stunde sind Köln und Wuppertal über den Haltepunkt Leverkusen-Opladen erreichbar. Über den Haltepunkt Leverkusen-Mitte sind mit dem RRX Rhein-Ruhr-Express im 15-Minuten-Takt die Zielpunkte Düsseldorf, Köln und das Ruhrgebiet erreichbar. Die Reisezeit zwischen Wipperfürth und Leverkusen-Mitte soll 77 Minuten betragen.
Als weiteres Bonbönchen erwarten die künftigen Kundinnen und Kunden des Schnellbusses an Bord WLAN, USB-Lademöglichkeiten und eine Klimaanlage. Freude herrscht bei der Wipperfürther Stadtverwaltung: „Ich setze große Hoffnungen in das Projekt und bin davon überzeugt, dass die Realisierung der Schnellbusverbindung von und nach Leverkusen einen signifikanten ökonomischen, ökologischen und ebenso sozialen Mehrwert für die Bevölkerung des Nordkreises mit sich bringen wird“, so Stephan Hammer, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen und Umwelt.
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Die Hansestadt werde alles daran setzen, eine baldige Realisierung der betreffenden Schnellbusverbindung zu ermöglichen.