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Kommentar zum 1. FC KölnDie Trennung von Horst Heldt war eine Scheidung mit Ansage

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Horst Heldt dpa

Horst Heldt

Die Scheidung zwischen dem 1. FC Köln und seinem Sportchef Horst Heldt mag vom Zeitpunkt her überraschen, war aber unausweichlich. Nicht etwa, weil Heldt alles falsch und der Vorstand alles richtig gemacht, sondern weil Heldt und der Vorstand in ihren Vorstellungen über die grundsätzlichen Strukturen der Vereinsführung nicht mehr zusammenpassen.

Nun ist Heldt Geschichte, wenn auch nicht aus freien Stücken wie vor ihm Kaderplaner Frank Aehlig. Es ist durchaus bedauerlich, dass die Ära des 51-Jährigen nur 18 Monate dauerte. Als der Ex-Nationalspieler mit Trainer Markus Gisdol ans Geißbockheim kam, lag der FC sportlich danieder. Der nächste Abstieg schien unausweichlich. Heldt nahm sich der Sache mit Leidenschaft an und führte den Club zum Klassenerhalt. Das war viel mehr als jeder erwarten durfte. Der Vorstand danke es ihm und Gisdol mit neuen Verträgen bis 2023.

Die Aussicht auf mehr Kontinuität dürfte Triebfeder dieser im Nachhinein gesehen falschen Entscheidung gewesen sein. Der bisweilen zaudernde Heldt traf dann bei der Zusammenstellung des Kaders vor dieser Saison aber Entscheidungen, die den FC sportlich wieder in Not gerieten ließen. Auf der anderen Seite kann ihm der Ausfall wichtiger Spieler nicht angelastet werden. Es war ein Teufelskreis.

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Statt der erhofften Kontinuität steht nun also der nächste Umbruch an. Steffen Baumgart übernimmt als Trainer. Vorstandsberater Jörg Jakobs macht sich auf die Suche nach einem Heldt-Nachfolger und führt so lange die sportlichen Geschäfte. Er hat vor und während der Ära Schmadtke gezeigt, dass er das kann und mit Thomas Kessler einen interessanten Assistenten.

Die FC-Mitglieder werden ihre Meinung zur Vereinspolitik am 17. Juni kundtun. Sie wird mehrheitlich am Votum für Vize-Kandidat Carsten Wettich abzulesen sein. Im Fall einer klaren Mehrheit steht der Vorstand mehr denn je in der Verantwortung. Wenn nicht, wird er über einen Rücktritt nachdenken müssen.