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Krise der FC-FrauenSportchef Keller schweigt zur Trainerfrage

Lesezeit 2 Minuten

Ungewisser Blick in die Zukunft: FC-Frauen-Trainer Daniel Weber.

Nach dem neuerlichen Offenbarungseid gegen Bremen steigt am Geißbockheim eine Krisensitzung. Zieht der 1. FC Köln vor dem Abstiegsgipfel in Potsdam die Reißleine?

Beim 1. FC Köln verdichten sich die Anzeichen, dass Frauen-Trainer Daniel Weber vor der Ablösung steht. Am Tag nach der 1:4-Heimpleite gegen Werder Bremen wollte sich Geschäftsführer Christian Keller auf Anfrage der Rundschau nicht dazu äußern, ob Weber auch beim enorm wichtigen Kellerduell der Frauenfußball-Bundesliga am 7. Dezember bei Schlusslicht Turbine Potsdam noch an der Seitenlinie des sieglosen Tabellenvorletzten stehen wird. Nach Informationen dieser Zeitung berieten Keller und Frauen-Sportchefin Nicole Bender-Rummler am Dienstag über die immer akutere Krise.

Nach der achten Niederlage im zehnten Saisonspiel war die Stimmung im Umfeld der FC-Frauen gekippt. Ein Teil der 1400 Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion forderte mit „Weber raus“-Rufen die Trennung vom glücklosen Coach – ein Novum in der Frauenfußball-Geschichte des FC. Trotz eines Etats, der sich im Mittelfeld der Liga bewegen soll, stecken die Kölnerinnen auch in dieser Saison in Abstiegsnöten. Die von Sportchef Keller nach dem 0:8-Untergang bei Eintracht Frankfurt eingeforderte „klare Reaktion“ war gegen keinesfalls übermächtige Bremerinnen komplett ausgeblieben. Die völlig verunsicherte Weber-Elf präsentierte sich erneut in einem nicht bundesligatauglichen Zustand.

Wir können gerade auf keine Abläufe bauen und müssen jede Woche umbauen.
Daniel Weber, Trainer der FC-Frauen

„Wir wollten wenig Fehler machen, die Null lange halten und uns so im Spiel steigern. Genau das ist nicht gelungen“, zeigte sich der FC-Trainer niedergeschlagen. In der Schlussphase waren die Kölnerinnen einmal mehr auseinandergebrochen. „Das ist nicht das Bild, das wir abgeben wollen“, sagte Weber. Als Grund für die Misere führt er den regelmäßigen Ausfall von Spielerinnen an: „Wir können gerade auf keine Abläufe bauen und müssen jede Woche umbauen.“

Zuspruch erhielt Weber von seinem Bremer Kollegen Thomas Horsch: „Ich wünsche den Kölnern, dass sie die Nerven behalten und das Spiel in Potsdam für sich entscheiden, um dann weiter nach vorne blicken zu können – weil aus meiner Sicht genügend Qualität da ist.“ Weber hofft, den Abstiegsgipfel in drei Wochen noch zu bekommen: „Wir müssen uns in der Länderspielpause straffen und bei diesem Finalspiel drei Punkte holen. Die brauchen wir vor Weihnachten auf jeden Fall.“