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Aufstiegsrennen in der 2. LigaEin Spieltag ganz nach dem Geschmack des 1. FC Köln

Lesezeit 4 Minuten

Erlösung in der Nachspielzeit: Siegtorschütze Damion Downs.

Während die Konkurrenz reihenweise Federn lässt, melden sich die Geißböcke durch ein 1:0 gegen Greuther Fürth im Aufstiegskampf zurück.

Am Sonntagnachmittag bereitete der Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga all denjenigen, die es mit dem 1. FC Köln halten, wieder deutlich mehr Freude. Während Gerhard Strubers Mannschaft bereits am Vortag durch einen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth zum zweiten Mal nacheinander die volle Punktzahl eingefahren hatte, gelang keinem anderen Vertreter aus dem breiten Feld der Aufstiegsanwärter ein Sieg. Auf diese Weise vollzogen die Kölner einen satten Sprung vom elften auf den siebten Rang. Noch weitaus wertvoller ist, dass der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze auf drei Punkte verkürzt werden konnte. Der inoffizielle Titel als Gewinner des zwölften Spieltags wanderte damit ans Geißbockheim, wo zuletzt noch Krisenstimmung geherrscht hatte.

Viel hatte allerdings nicht gefehlt, und der Abschluss vor der letzten Länderspielpause des Jahres wäre als weiterer Rückschlag in die Kölner Spielzeit eingegangen. Erst in der vierten Minute der Nachspielzeit war dem FC der so wichtige Siegtreffer gelungen. Es passte ins Bild von äußerst zähen 90 Minuten, dass das Tor des Tages aus einem ruhenden Ball resultierte und obendrein durch gütige Mithilfe des Gegners zustande kam. Torwart Nahuel Noll war unter einem Eckstoß von Florian Kainz durchgetaucht, weshalb der ebenfalls zehn Minuten zuvor eingewechselte Damion Downs den Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Linie drücken konnte.

Es ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Das sollte den Jungs den Glauben geben, dass es sich lohnt, auf dem Gaspedal zu bleiben – auch wenn es schwierig läuft und wir nicht viele Abschlusspositionen haben.
Thomas Kessler, FC-Lizenzspielerleiter

„Der Trainer meinte zu mir, ich bekomme eine Chance und muss da sein. Glücklicherweise ist es so eingetreten, und ich habe sie genutzt“, freute sich Downs. Das fünfte Saisontor des zuletzt erkrankt fehlenden deutschen U20-Nationalstürmers kam einer Erlösung gleich, nachdem die Kölner immer wieder angelaufen waren, aber kaum spielerische Lösungen gefunden hatten. „Es ist wichtig, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Das sollte den Jungs den Glauben geben, dass es sich lohnt, auf dem Gaspedal zu bleiben – auch wenn es schwierig läuft und wir nicht viele Abschlusspositionen haben“, erklärte Thomas Kessler, der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.

Dennoch verloren die Gastgeber nie die Geduld. „Meine Jungs haben einen langen Atem unter Beweis gestellt und bis zur letzten Sekunde daran geglaubt“, lobte Gerhard Struber, der bei seinen Einwechslungen diesmal ein glückliches Händchen bewies. „Ich freue mich für Damion Downs, dass er am Ende für die Mannschaft das Tor erzielen konnte. Er ist Stürmer, und unsere Erwartungshaltung an unsere Stürmer ist, dass sie ins Treffen kommen. Ich freue mich aber auch für Florian Kainz, der nach seiner Einwechslung gute Momente mit Ball hatte und hinten raus einen richtig guten Eckball schießt. Wir brauchen die Jungs, die von der Bank kommen und dem Spiel nochmal eine Drehung geben.“

Ich muss ehrlicherweise schon sagen, dass uns die letzten Wochen vieles abverlangt haben. Wir wollten in der Tabelle oben dran bleiben, dafür waren Siege in den letzten Spielen unumgänglich.
Gerhard Struber, FC-Trainer

Der dritte Pflichtspielsieg in Folge ohne Gegentor ließ den zuletzt stark in die Kritik geratenen Gerhard Struber vorerst durchatmen. „Ich muss ehrlicherweise schon sagen, dass uns die letzten Wochen vieles abverlangt haben. Wir wollten in der Tabelle oben dran bleiben, dafür waren Siege in den letzten Spielen unumgänglich“, gestand der Österreicher, der eine „gewisse Erleichterung“ verspürte. Mehr war es allerdings auch nicht. „Wir ordnen es gut ein“, versprach der FC-Trainer. „Wir wissen, wie eng die 2. Liga ist und welche Herausforderungen jedes Spiel mit sich bringt. Jede Mannschaft hat eine Bewaffnung, die du entschärfen musst.“

Der hart erarbeitete Sieg gegen destruktive Franken machte zudem deutlich, dass die Umstellung auf eine defensivere Spielweise noch zu sehr zu Lasten der Offensive geht. „Wenn du gegen eine Mannschaft spielst, die so tief steht, brauchst du offensive Power“, erklärte Gerhard Struber, der andererseits auf die Bedeutung einer „superausbalancierten Gruppe“ hinwies. Wie schmal dieser Grat ist, zeigte sich gleich zu Beginn des Spiels, als die Kölner zweimal zu weit aufgerückt waren und sich beinahe ein frühes Gegentor eingehandelt hätten. „Wir müssen weitermachen und an den Dingen arbeiten, die noch nicht so gut laufen. Dann können wir oben angreifen“, befand Verteidiger Jan Thielmann. Der Blick auf die Tabelle gibt ihm recht.