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Rheinenergiestadion in KölnDEL-Wintergame wird zu Neujahr zum Mitsingkonzert

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 Sänger Björn Heuser von „Kölle singt“ und „Sharky“, das Maskottchen der Kölner Haie.

Köln – Am Montagvormittag knatterten die Rasenmäher über das Grün des Rheinenergiestadions. Grund waren Pflegearbeiten an der Spielfläche, die nach dem intensiven Schlagabtausch am Freitagabend zwischen dem 1. FC Köln und der SpVgg Greuther Fürth (3:1) notwendig geworden waren. In der „Elferratloge“ der Hans-Schäfer-Südkurve drehte sich währenddessen alles um die Verwandlung, die der Müngersdorfer Fußballarena zum Neujahrstag 2022 bevorsteht. Dann steigt im Wohnzimmer der Geißböcke das Winter Game der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwischen den Kölner Haien und den Adler Mannheim (Spielbeginn 17 Uhr), ein Klassiker dieser Sportart.

20.000 Karten bislang verkauft

Wie die Organisatoren nun bekanntgaben, wird das Freiluft-Spektakel um eine Attraktion reicher. Den Hauptteil des Rahmenprogramms bildet nämlich „Kölle singt“. Das Comeback des Mitsingkonzerts nach der Corona-Pause hatte am Sonntag 12.600 Besucher in die Lanxess Arena gelockt.

Eine „sehr charmante Idee“ sei das, findet KEC-Geschäftsführer Philipp Walter. „Wir wollen die Menschen beteiligen und die Fans ein Erlebnis spüren lassen. Da ist Kölle singt das perfekte Vehikel, um echte Emotionen auszulösen.“ Der Neujahrstag strahle hierbei eine „gewisse Symbolik“ aus, sagt Walter. „Wir lassen das Jahr 2021, was extrem schwierig war für alle Menschen, hinter uns und drücken den Resetknopf, um frisch ins neue Jahr zu starten.“ Ziel sei es, „die Leute zu berühren, ins kölsche Herz zu treffen, Lebendigkeit reinzubringen“, erklärt der KEC-Chef. „Wir wollen wieder die Wirklichkeit spüren.“

Stand die Kölner Winter Game-Premiere 2019 gegen den Erzrivalen Düsseldorfer EG (2:3 nach Verlängerung vor offiziell 47.011 Zuschauern) unter römischem Motto, geht es nach einer langen Phase der gebotenen Distanz diesmal vor allem um das Gemeinschaftliche. „Wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden. Die Anreicherung ist noch viel emotionaler“, meint Walter, der in der Kombination „viel Ansprache an Herz und Seele“ sieht.

20.000 Tickets wurden bislang verkauft. Seit der Absage des eigentlich für Januar 2021 geplanten Winter Games zwischen Köln und Mannheim hat sich die Zahl neuerworbener und zurückgegebener Karten im mittleren dreistelligen Bereich die Waage gehalten. Der Wunsch der Haie lautet, das Rheinenergiestadion mit 50.000 Zuschauern komplett auszulasten. Das wären 10 000 mehr als noch am Freitag beim FC. „Wir haben den kölschen Optimismus in uns: Wir hoffen auf eine volle Hütte“, sagt Philipp Walter. Das Leben in der Pandemie sei zwar „sehr dynamisch. Aber wir sind sehr optimistisch, dass das Stadion am 1. Januar voll sein wird.“

Eishockey-Fans aus ganz Deutschland erwartet

Walter setzt dabei auch auf die „große Strahlkraft“, die das Winter Game seit seiner Erstauflage im Jahr 2013 besitze. „Es werden Eishockey-Fans aus ganz Deutschland nach Köln pilgern. Auch internationale Gäste werden hier sein. Wir wollen das kölsche Lebensgefühl mit allen teilen“, sagt der Haie-Boss.

Bei den Machern von „Kölle singt“ ist die Vorfreude ebenfalls groß. Initiator Lukas Wachten bezeichnet die Kooperation mit den Haien als „absoluten Ritterschlag für uns“ und verspricht ein „ganz großes kölsches Gänsehaut-Jeföhl“. Sänger Björn Heuser will die Menschen „im positiven Sinne anstecken“.

Philipp Walter sieht die Vorbereitungen bereits in der „heißen Phase“ angekommen. Die „große Herausforderung“ sei dabei, die eng getaktete Zeitspanne zwischen dem Weihnachtsliedersingen im Rheinenergiestadion am 23. Dezember und dem FC-Heimspiel Mitte Januar gegen die Bayern einzuhalten. „Die Auf- und Abbauphase darf das Zeitfenster an keiner Stelle gefährden“, betont Walter. „Deshalb sind wir schon seit vielen Wochen in der Planung.“

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Bis es mit dem Winter Game in drei Monaten so weit ist, wollen die Haie den Grundstein gelegt haben für die Rückkehr in die Playoffs – nach zweijähriger Abstinenz. Mit fünf Siegen aus acht Spielen ist der Start des Teams von Uwe Krupp schon mal geglückt. „Wir sind grundsätzlich zufrieden, wie die Mannschaft auftritt“, lobt Walter. „Es ist eine Identität zu erkennen, die wächst und sich bildet. Das ist ein gutes Fundament für eine hoffentlich gute Saison.“