Wolfsburg – Etwas mehr als die Hälfte der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga ist absolviert. Um den Jahreswechsel herum sortiert sich das Feld und nimmt Anlauf auf das große Ziel Playoffs. Nach zuletzt drei Niederlagen in vier Spielen ging es für die Kölner Haie am zweiten Weihnachtsfeiertag bei den Wolfsburg Grizzlys deshalb darum, nicht weiter an Boden zu verlieren.
Denn erstens war der KEC nach dem jüngsten 1:5 gegen Bremerhaven aus den ersten sechs Plätzen des Tableaus herausgerutscht und zweitens waren ihnen die Grizzlys nach zuletzt drei Siegen mächtig auf den Pelz gerückt. Vor dem Spiel trennten beide Teams nur vier Punkte.
Nach 60 Minuten waren es wieder sieben, denn die Haie gewannen beim Wiedersehen mit dem im November nach Wolfsburg gewechselten Fabio Pfohl beim 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) auch das dritte Hauptrundenduell gegen das Team von Coach Pat Cortina.
Köln kommt stark aus kurzer Winterpause
Die kurze Weihnachtspause im Kreise der Familien hat den Haie-Profis offenbar gut getan. Schon am Mittwoch angereist, schüttelten die Kölner ihre „Busbeine“ gleich im ersten Drittel aus. Nach einer Riesenmöglichkeit für Wolfsburgs Mathis Olimbs nach nur 32 Sekunden, diktierten die spritzig und ausgeruht auftretenden Gäste das Geschehen. Freddie Tiffels (1.), Jon Matsumoto (9.), Colin Smith und Ben Hanowski (beide 11.) verzeichneten beste Chancen. Weil die Stürmer nicht trafen, sprang Taylor Aronson ein. Der seit Wochen in Bestform spielende KEC-Verteidiger zog von der Blauen Linie ab und hatte Glück, dass Brent Aubin seinen Schlagschuss unhaltbar für Grizzly-Goalie Felix Brückmann zum 0:1 abfälschte (11.).
Die wieder mit Gustaf Wesslau im Tor spielenden Haie hätten nach dem ersten Drittel höher führen können. Doch zum einen scheiterte Freddie Tiffels an Brückmann (13.), zum anderen zogen Zach Sill, Marcel Müller und Matsumoto drei unnötige Strafen. Und in Unterzahl ist es nun einmal schwieriger Tore zu erzielen. Immerhin stand der KEC mit einem Mann weniger defensiv stabil. In den jüngsten vier Partien hatte sich das Team von Trainer Mike Stewart mindestens immer ein Gegentor bei Vier gegen Fünf eingefangen.
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Als Anfang des zweiten Durchgangs die dritte Strafe überstanden war, ließen die Haie komischerweise nach. Wolfsburg war nun das bessere Team und ließ auch in zwei KEC-Powerplays nichts zu. Auf der anderen Seite bewahrte Wesslau die Ruhe und blieb auch nach 40 Minuten ohne Gegentor. Als das Mitteldrittel eigentlich schon gelaufen war, zeigte Marcel Müller seine Klasse. Erst erahnte der Stürmer einen Pass von Olimb, dann reizte er die Zeit so lange aus, bis die Uhr bei seinem Pass auf Freddie Tiffels bei 39:59 Minuten stand. Die letzte Zehntelsekunde des Drittels reichte Tiffels aus, um den Puck an Brückmann vorbeizubringen (40.).
Wolfsburg hatte etwas zum Nachdenken mit in die zweite Pause nehmen müssen, die Haie einen 2:0-Vorsprung. Bevor Zweifel am Kölner Auswärtssieg aufkommen konnten, legte Hanowski nach schöner Einzelleistung mit seinem achten Saisontreffer das 3:0 nach (45.). Auch das 1:3 von Marius Möchel (51.) änderte nichts mehr an der Richtung des Spiels, denn Marcel Müller konterte mit dem 4:1 (53.). „Das war eine konzentrierte Teamleistung über 60 Minuten und ein verdienter Sieg“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller. Mit den wichtigen drei Punkten im Gepäck machten sich die Haie direkt nach dem Spiel auf die weite Fahrt nach Bayern. Dort steht am Samstag (17 Uhr) schon das nächste Auswärtsspiel bei den Straubing Tigers an.
Köln: Wesslau; Kindl, D. Tiffels; Gagné, Aronson; Zerressen, Mo. Müller; Ugbekile; Dumont, Sill, Oblinger; Uvira, Genoway, Bast; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Hanowski, Smith, Akeson. – SR.: Hunnius/Kohlmüller. – Zuschauer: 3430. – Tore: 0:1 Aronson (10:46/Sill), 0:2 F. Tiffels (39:59/Ma. Müller), 0:3 Hanowski (44:17/Akeson, Mo. Müller), 1:3 Möchel (50:23), 1:4 Ma. Müller (52:56/F. Tiffel, D. Tiffels). – Strafminuten: Wolfsburg 4; Köln 10.