Köln – Die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven gehören nicht zu den Lieblingsgegnern der Kölner Haie. Das Team mit dem Graue Maus-Image der Deutschen Eishockey Liga hat dem achtfachen deutschen Meister in der jüngeren Vergangenheit schon so manche Party verdorben - vorzugsweise in der LanxessArena. Auch in der Hauptrunde 2019/20 musste sich das Team von Trainer Mike Stewart den Pinguinen schon zweimal geschlagen geben. 3:4 in Bremerhaven und 2:5 in Köln. Zwei Tage vor Heiligabend ist aus dem Duett ein Trio geworden.
Die Haie kassierten vor 16383 Zuschauern ein 1:5 (1:3, 0:2, 0:0), verdarben sich mit einer schwachen Defensivleistung das Weihnachtsfest und mussten die Gäste in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Mike Stewaert hatte wie am Freitag beim 4:2 gegen Schwenningen Hannibal Weitzmann im Tor den Vorzug vor Gustaf Wesslau gegeben. Mit seiner Bauchentscheidung lag der KEC-Coach diesmal daneben.
Hannibal Weitzmann erhält Vorzug im Tor
Der 24-Jährige Goalie bestand zwar seine ersten beiden Bewährungsproben, konnte dann aber drei Tore der Pinguins nicht verhindern. Ein doppelt und durch Jan Urbas entscheidend abgefälschter Schuss von Mark Zengerle rutschte Weitzmann durch die Schoner (5.). Dann sah er einen Schuss von Patrick Alber zu spät (18.). Auch beim Unterzahltreffer durch Brock Hooton nach Fehlpass von Alexander Oblinger blieb der KEC-Keeper nur zweiter Sieger (18.).
Nach zuletzt zweimal 0:2 in Iserlohn und gegen Schwenningen lagen die Haie diesmal sogar 0:3 zurück. Hinzu kam, dass Bremerhaven aufmerksamer und konsequenter verteidigte. Bis auf zwei Versuche von Jon Matsumoto (2./3.) gaben die Gäste den Haien keine freien Schüsse. Auf der anderen Seite durfte das schnörkellos agierende Team von Coach Thomas Popiesch immer mal wieder ungehindert in der Kölner Zone schalten und walten.
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Das kurz Hoffnung gebende 1:3 fiel nach einer Einzel- und Energieleistung. Sebastian Uvira tankte sich vor das Tor und erlöste sich nach 15 DEL-Partien ohne Treffer von seiner Ladehemmung (19.). Das Tor blieb aus KEC-Sicht neben der stattlichen Kulisse aber die einzig gute Nachricht. Denn Bremerhaven ist kein Kellerkind wie Iserlohn oder Schwenningen sondern ein Team, das den Haien nicht liegt.So wurde am 4. Advent nichts aus der nächsten Aufholjagd. Das lag zunächst an BHV-Torwart Kristers Gudlevskis, der bei einem Schuss des durchgebrochenen Marcel Müller entschärfte (26.). Rund 30 Sekunden später ließ sich Dominik Tiffels die Scheibe von Hooton abluchsen, der seinen Doppelpack zum 1:4 schnürte (27.).
Viele leichte Fehler der Kölner
Die leichten Fehler in der eigenen Zone begleiteten das Spiel der Kölner weiter. Als Colin Smith patzte, durfte Ross Mauermann auf 5:1 erhöhen (35.). Pechvogel Marcel Müller prüfte dagegen nur den Pfosten (36.). Egal, die Partie war ohnehin entschieden. Immerhin boten Marcel Müller und Justin Feser dem Publikum im Schlussdrittel noch eine ordentliche Boxeinlage - mit dem Kölner als Punktsieger. Trotzdem blieb es vor dem vorweihnachtlichen Zusammentreffen mit den Fans im Henkelmännchen für die Haie ein Nachmittag zum Vergessen.
„Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen. Bremerhaven war bereiter, bissiger und schneller“, sagte Mike Stewart. KEC-Verteidiger Colin Ugbekile fasste die Niederlage so zusammen: „Es ist menschlich, dass es nicht in jedem Spiel so läuft, wie wir uns das vorstellen.“
Köln: Weitzmann; Kindl, D. Tiffels; Gagné, Aronson; Zerressen, Mo. Müller; Ugbekile; Dumont, Sill, Oblinger; Uvira, Genoway, Bast; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels; Hanowski, Smith, Akeson. – SR.: Piechazcek/Wilk. – Zuschauer: 16383. – Tore:0:1 Urbas (4:48), 0:2 Alber (14:31), 0:3 Hooton (17:11/SH1), 1:3 Uvira (18:34/Sill), 1:4 Hooton (26:33), 1:5 Mauermann (34:20). – Strafminuten: Köln 10+10 Ma. Müller , Bremerhaven 12 +10 Feser