Iserlohn – Es gibt angenehmere Aufgaben, als am Seilersee zurück in die Spur finden zu müssen. Die Eissporthalle der Iserlohn Roosters ist eng gebaut, rustikal ausgestattet und bekannt für ihre aufgeheizte Atmosphäre. Die Kölner Haie hatten sich vor ihrem Gastspiel am Dienstagabend im Sauerland durch ein enttäuschendes Wochenende mit zwei Niederlagen zusätzlich selbst unter Zugzwang gesetzt. Doch die Mannschaft von Trainer Mike Stewart hielt dem Druck stand und schob sich durch einen 4:3 (0:1, 1:1, 3:1)-Sieg zumindest vorübergehend vor auf den fünften Tabellenplatz der Deutschen Eishockey Liga (DEL). „Wir haben eine gute Antwort gegeben“, freute sich Alexander Oblinger, einer der Torschützen.
Das erste Tor fällt im Powerplay
Das Duell der beiden schlechtesten Überzahl-Mannschaften der Liga hatte begonnen, wie es eigentlich nicht zu erwarten gewesen war – mit einem Treffer im Powerplay. Kaum hatte Haie-Kapitän Moritz Müller auf der Strafbank Platz genommen, jagte Jamie McQueen die Scheibe per Direktabnahme vom Bullykreis über die Schulter des erneut im Kölner Gehäuse stehenden Gustaf Wesslau hinweg in den entfernten Torgiebel (7.). Es war ein glänzender Einstand für den kurzfristig verpflichteten kanadischen Stürmer: Der ehemalige Schwenninger Torjäger hatte nach seiner Freistellung bei den Schwarzwäldern erst am Spieltag selbst in Iserlohn unterschrieben.
Das könnte Sie auch interessieren:
Um beim Gegner für Verwirrung zu sorgen, hatte Stewart seine Paradereihe um Marcel Müller, den Ex-Iserlohner Jon Matsumoto und Frederik Tiffels nicht als erste, sondern als vierte Formation aufgeboten. Doch der Griff in die Taktikkiste sollte zunächst nicht die erhoffte Wirkung erzielen. Die Kölner Offensive kam nur schleppend in Gang und tat sich schwer gegen kompakt verteidigende Hausherren.
Der KEC kommt besser ins gegnerische Drittel
Zum Mittelabschnitt gelang es dem KEC weitaus besser, mit Tempo ins gegnerische Drittel vorzustoßen – und prompt ergaben sich Räume und Torchancen. Marcel Müller und Colin Smith (beide 22.) kamen aus kurzer Distanz zum Abschluss, ehe Andreas Jenike mit dem Schoner gegen Matsumoto parierte (25.). Als auch die Kölner zum ersten Mal in Überzahl ran durften, bestätigten sie jedoch bekannte Probleme. Dafür legte Iserlohn nach – und zwar erneut im Powerplay. Mike Halmo musste nur noch ins offen stehende kurze Eck einschieben, nachdem Vorlagengeber Mike Hoeffel mit einer Passtäuschung für Irritation bei Wesslau gesorgt hatte (32.).
Doch die Haie blieben das aktivere Team und schafften den wichtigen schnellen Anschluss. Jason Akeson beendete mit einer Einzelaktion seine 14 Spiele währende Torflaute (33.). Stewarts Team nahm den Schwung mit ins dritte Mittel, in dem Frederik Tiffels nach nur 48 Sekunden aus der Drehung ausglich. Alexander Oblinger sorgte vom Bully weg dann für den ersten Gästevorsprung (45.), den der durchgestartete Alexandre Grenier nach einem Fehler von Kevin Gagné jedoch direkt wieder egalisierte (46.). Das abermalige Kölner Führungstor durch Dominik Tiffels, der seine Kelle in einen Pass von Matsumoto reinhielt, reichte schließlich zu hart erkämpften drei Punkten (54.).
Köln: Wesslau; Kindl, D. Tiffels; Gagné, Aronson; Zerressen, Mo. Müller; Ugbekile; Dumont, Sill, Oblinger; Uvira, Genoway, Bast; Hanowski, Smith, Akeson; Ma. Müller, Matsumoto, F. Tiffels. – SR.: Hoppe/Reneau. – Zuschauer: 4967 (ausverkauft). – Tore: 1:0 McQueen (6:14/PP1), 2:0 Halmo (31:36/PP1), 2:1 Akeson (32:26/Kindl), 2:2 F. Tiffels (40:48/Gagné), 2:3 Oblinger (44:09/Sill), 3:3 Grenier (45:42), 3:4 D. Tiffels (53:23/Matsumoto/Ma. Müller). – Strafminuten: Iserlohn 6; Köln 8.