Köln – Die Duelle zwischen den Kölner Haien und dem ERC Ingolstadt bieten in dieser Saison der Deutschen Eishockey-Liga in Deutz eine Menge Dramatik: Konnten sich die Domstädter im ersten Kräftemessen in der Köln-Arena Anfang November mit 3:2 nach Verlängerung durchsetzen, hatten diesmal die Gäste mit 2:3 (1:0, 1:1, 0:1, 0:1) nach Penalty-Schießen das bessere Ende auf ihrer Seite. „Im Vergleich zum Freitag war es deutlich besser“, bilanzierte der Haie-Trainer Mike Stewart nach der Partie, „die Jungs waren bereit zu kämpfen.“
Gedenkminute für gestorbenen Haie-Fan
Die Partie begann mit einer Gedenkminute für den Haie-Fan, der am Sonntag zuvor auf der Tribüne der Köln-Arena zusammenbrach und später verstarb.
Die Haie konnten eine erste Überzahlsituation nicht ausnutzen. Wenig später kassierte zunächst Brandon Mashinter eine Zweiminutenstrafe bei den Gästen. Als kurz danach auch noch Maurice Edwards für zwei Minuten auf die Strafbank musste, erhoben sich die Zuschauer in der Arena zum ersten Mal in der Hoffnung auf das 1:0 in doppelter Überzahl. Benjamin Hanowski hatte den Treffer auch auf dem Schläger, scheiterte jedoch am Ingolstädter Keeper Timo Pielmeier (8.). Die 5-gegen-3-Überzahl überstanden die Bayern unbeschadet.
Kölner Haie überstehen erste Unterzahl-Situation
Jerry D’Amigo konnte eine gute Kontersituation für den ERC nicht nutzen (11.). Die erste Unterzahl überstanden die Kölner unbeschadet, auch wenn ein Scheibenverlust vor dem eigenen Tor fast den Rückstand eingebracht hätte (12.).
Der Tormelodie erklang bereits in der Arena, als die Scheibe nach einem Schuss von Uvira über die Linie rutschte. Das Schiedsrichtergespann gab den Treffer jedoch nicht, da der Ingolstädter Keeper Timo Pielmeier den Puck bereits unter Kontrolle gehabt habe (16.). Das Publikum reagierte mit Pfiffen auf die Entscheidung der Unparteiischen. Kurz vor der ersten Drittelpause konnten die Haie-Fans aber doch noch jubeln: Pascal Zerressen ließ bei seinem Gewaltschuss diesmal keinen Zweifel über die Rechtmäßigkeit des Treffers aufkommen (20.).
KEC-Legende Mirko Lüdemann feierte Geburtstag
Die Zuschauer waren nach der ersten Drittelpause noch gar nicht alle wieder auf ihren Plätzen, als Frederik Tiffels nach Vorarbeit von Marcel Müller den ERC-Torwart umkurvte, zum 2:0 einschob und die Arena damit beben ließ (21.). Nostalgischer Jubel brandete kurz danach auf, als auf dem Videowürfel die KEC-Legende Mirko Lüdemann auf den Zuschauerrängen eingeblendet wurde, der seinen 46. Geburtstag an alter Wirkungsstätte verbrachte.
Kontrollierten die Haie das Spiel insbesondere nach dem zweiten Treffer, konnte Ingolstadt gegen Mitte des zweiten Drittels zunehmend mehr Druck aufbauen. Die Konsequenz: Maurice Edwards verkürzte auf 2:1 (32.). Ingolstadt war in der Folge deutlich dominanter als in der ersten Hälfte des Spiels. Die Haie schafften es kaum noch aus der eigenen Zone heraus, retteten die Führung jedoch in die zweite Drittelpause.
Kölner Haie machen sich Leben selbst schwer
Im Schlussabschnitt wirkten die Haie zunächst wieder bissiger, ohne jedoch das erlösende dritte Tor erzielen zu können. Stattdessen schien es gefährlich zu werden, als Moritz Müller eine Zwei-Minuten-Strafe wegen Haltens kassierte. In Unterzahl hatte Sebastian Uvira allerdings das 3:1 auf dem Schläger, der Schuss war jedoch kein Problem für den Gäste-Goalie (48.).
Während Ingolstadt nach der Strafenflut im ersten Drittel deutlich disziplinierter auftrat, machten sich die Haie das Leben mit den nunmehr vielen Verweisen auf die Strafbank selbst schwer. Und so war der Ausgleich nur eine Frage der Zeit: Matthew Bailey konnte im fünften Anlauf des Abends erstmals einen Powerplay-Treffer für die Gäste erzielen (50.). Beide Seiten verpassten die Entscheidung jedoch noch in der regulären Spielzeit, sodass die Partie in die fünfminütige Verlängerung gehen musste.
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Die Haie ließen dort beste Chancen zum Siegtreffer ungenutzt, sodass das Penalty-Schießen entscheiden musste. Hier behielten die Gäste die Nerven und sicherten sich den Zusatzpunkt. „Es tut schon weh, denn wir haben gut gespielt“, äußerte hinterher der Haie-Stürmer Sebastian Uvira, „wir haben aber immerhin einen Punkt geholt. Ingolstadt hat im dritten Drittel extrem schnell umgeschaltet, wir haben diese Umstellung nicht schnell genug gelesen.“
Bereits am Dienstagabend (19:30 Uhr) geht es für die Haie mit einem Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters weiter.
Köln: Wesslau, Weitzmann - Zerressen, Mo. Müller; Gagne, Aronson; Kindl, Tiffels; Ugbekile - Ma. Müller, Matsumoto, Tiffels; Hanowski, Smith, Akeson; Uvira, Genoway, Bast; Dumont, Sill, Oblinger. -SR: Bauer/Schrader. - Zuschauer: 10.968. - Tore: 1:0 Zerrressen (19:34), 2:0 Tiffels (20:52), 2:1 Edwards (31:20), 2:2 Bailey (49:43/PP1), 2:3 Foucault (Penaltyschießen). – Strafminuten: Köln 10, Ingolstadt 8.