AboAbonnieren

Kölner HaieFlügelstürmer Jason Akeson befreit sich von dem Bann

Lesezeit 3 Minuten
Jason Akeson

Flügelstürmer Jason Akeson (Archivbild)

Köln – Als die Zeit des Leidens am Dienstagabend nach 14 Spielen ein Ende gefunden hatte, musste Jason Akeson seine Durststrecke in der Iserlohner Eishalle am Seilersee auch verbal verpacken. Nach seinem Tor zum wichtigen 1:2 beim 4:3-Sieg der Kölner Haie traf sich der Kanadier also an der Bande kurz mit Mike Stewart. Der Trainer fragte seinen so langen verhinderten Torjäger nach seinen Befindlichkeiten und bekam ein „fucking finally“ als Antwort. Was übersetzt so viel wie „verdammt noch mal endlich“ bedeutet und den Kern von Akesons wochenlanger Ladehemmung sehr gut trifft.

Es ist nicht so, dass der 29-Jährige es nicht versucht hätte. 103 Mal hat der Flügelstürmer in den bisherigen 27 Spielen der Saison 2019/20 der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf das gegnerische Tor geschossen – so oft wie kein anderer in der DEL. Nach drei Treffern in den ersten Spielen und fünf Toren nach zwölf Partien setzte aber die Flaute ein. „Jason war schon frustriert. Das ist eine sehr lange Zeit für einen Spieler mit seinen Qualitäten. Die Erleichterung war groß“, sagte Mike Stewart.

Der 100. Schuss der Saison sitzt

Wohl selten hat ein sechster Saisontreffer inmitten der 52 Spiele langen DEL-Hauptrunde solche Glücksgefühle ausgelöst: „Endlich, das hat richtig gut getan“, erklärte Akeson, der zuletzt immer wieder Torschuss-Sonderschichten nach dem Training schob. Doch erst als sein Coach die Sturmreihen zwei und drei durchwechselte und Akeson an die Seite von Ben Hanowski und Neuzugang Colin Smith stellte, platzte der Knoten. Als sollte es so sein, traf der 22-fache NHL-Profi mit seinem 100. Schuss dieser Saison.

Akesons Erfolgsquote liegt bei nur 5,8 Prozent und besitzt vor den Begegnungen mit Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) und Bremerhaven (Sonntag, 14 Uhr, beide LanxessArena) reichlich Luft nach oben. Normal ist auch bei den besten Spielern der Welt wie dem Russen Aleksandar Ovetschkin (Washington Capitals) eine Quote von zehn bis elf Prozent. DEL-Topscorer Chad Costello liegt nach 28 Partien seiner Krefeld Pinguine bei 15 Treffern aus 73 Schüssen und 20,5 Prozent.

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Wichtigste an Akesons Treffer war am Ende aber, dass er die Haie zurück ins Spiel und später auf die Siegerstraße brachte. So gehen die Kölner als Tabellenfünfter in das Wochenende, das ihnen vor Weihnachten zwei Heimspiele beschert und weite Reisen erspart. Zu beiden Partien erwartet der KEC wieder mehr als 10000 Zuschauer, am Sonntag sogar rund 15000.

Im Tor hat sich Mike Stewart für Freitag auf einen Einsatz von Hannibal Weitzmann festgelegt, nachdem Gustaf Wesslau zuletzt zweimal in Folge ran durfte: „Wir können mit beiden Spiele gewinnen. Ich kann gar keine Fehlentscheidung treffen. Es geht darum einen Rhythmus zu finden, der Sinn macht und die beiden weiter auf einem hohen Level spielen lässt“, erklärte Coach Mike Stewart.