Köln – „Wir wollen die Köpfe nicht hängen lassen, sondern auswärts punkten.“ Mike Stewart, Cheftrainer der Kölner Haie, will und kann sich nicht allzu lange mit der 2:3-Heimpleite nach Penalty-Schießen gegen den ERC Ingolstadt beschäftigen.
Der Blick geht nach vorne, denn schon am Dienstagabend (19:30 Uhr) ist sein Team wieder gefordert. In der Eissporthalle am Seilersee soll nach den jüngsten beiden Niederlagen in der Deutschen Eishockey-Liga bei den Iserlohn Roosters endlich wieder ein Sieg her.
An Erfolg anknüpfen
Dabei wollen die Kölner an den klaren 4:1-Erfolg über die Sauerländer vor rund zwei Wochen in Deutz anknüpfen. Es ist bereits der dritte Vergleich beider Teams, im ersten Aufeinandertreffen gewann Iserlohn Mitte September nach Verlängerung mit 3:2 in Köln.
„Sie spielen mittlerweile besser“, charakterisiert Stewart den kommenden Gegner, betont aber auch: „Wir konzentrieren uns auf uns.“ Es gelte, die eigene Spielweise durchzuziehen, diesmal idealerweise auch über 60 Minuten und nicht nur über einen Teil des Spiels. „Gegen Ingolstadt sind wir im zweiten Drittel zu passiv geworden“, analysierte Stewart, „wir wollen nun mit Tempo und Biss spielen.“
Freiwilliges Training
Dies wird er auch seinen Schützlingen in der Videoanalyse am Montag so mitgeteilt haben. Am Tag zwischen den beiden Spielen bat der Trainer neben dem Studium der Spielszenen zu einem freiwilligen Training auf das Eis, was die Hälfte der Mannschaft angenommen habe.
Ein Schlüssel für den Auswärtssieg in Iserlohn dürfte ein besseres Auftreten im Powerplay sein. Als es für Ingolstadt am Sonntag in den ersten zehn Minuten gleich vier Zeitstrafen hagelte, was den Haien sogar eine 5-gegen-3-Situation bescherte, konnten die Kölner daraus kein Kapital schlagen und untermauerten ihre Position als eines der schlechtesten Überzahlteams in dieser Saison. Gerade einmal 13 Tore gelangen dem KEC in dieser Saison in 107 Überzahlsituationen (12,15 Prozent).
Nicht zu unterschätzen
Das Duell am Seilersee ist das Aufeinandertreffen der bisher schlechtesten Überzahl-Teams dieser Saison, denn schlechter als die Haie sind nur der kommende Gegner: Der IEC schoss magere acht Tore in 106 Powerplays (7,55 Prozent).Und sollte sich der Trend fortsetzen, dürften die Kölner viele Gelegenheiten bekommen, ihre Powerplay-Bilanz aufzubessern, denn mit 363 Minuten sammelte Iserlohn bislang die meisten Strafen in der DEL (Köln: 245).
Zu unterschätzen sind die Sauerländer jedoch keineswegs, erst am Freitag ließen die Roosters mit dem 1:0 über München aufhorchen. Veränderungen im Line-Up werde es bei den Haien nicht geben, verriet Stewart: „Es wird 1:1 so aussehen wie gegen Ingolstadt.“
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Das Westduell gegen die Roosters ist zugleich der Auftakt in die gewohnt intensiven Weihnachtswochen. Bis zum Jahresende warten noch sechs Partien auf den KEC. „Das ist ja nichts Neues“, gibt sich Stewart vor dem Jahresendspurt gelassen, „es gibt wenig Regeneration für die Jungs. Das ist der Grund, weswegen die Spieler so viel Zeit im Kraftraum investieren.“
Doch nicht nur Kraft ist gefragt, auch der Kopf muss bei diesem dichten Programm mitspielen. Und hier wähnt Stewart sein Team auf einem guten Weg: „Augsburg war ein kleiner Ausrutscher. Gegen Ingolstadt haben wir gezeigt, dass wir bereit sind zu arbeiten.“ Und dafür wollen sich die Haie endlich wieder mit drei Zählern belohnen und idealerweise eine Serie starten, um in der Tabelle zu klettern und wieder in die direkten Playoff-Plätze zu springen. (dm)