Köln – Es war alles angerichtet für den Klassiker in der Deutschen Eishockey Liga zwischen den Kölner Haie und den Eisbären Berlin. Am Ende stand in der Lanxess-Arena aber nicht der fünfte Heimsieg im fünften Heimspiel, sondern ein ernüchterndes 3:7 (1:3,0:2,2:2).
„Sie haben viel Kapital aus ihren Powerplay-Chancen gezogen und uns zurück auf den Boden geholt“, gab Nick Bailen nach der ersten Heimniederlage zu. Der Offensivverteidiger hatte im finalen Drittel mit zwei Treffern für Spannung gesorgt, stand am Ende aber mit leeren Händen da. „Wir sind gut zurückgekommen. Die Anzeigetafel zeigt nicht, was das für ein Spiel war“, fuhr Bailen fort. Im ersten Aufeinandertreffen nach dem Playoff-Viertelfinale der Vorsaison erwischte der nach dem 2:4 gegen Bietigheim angeschlagene Deutsche Meister schon den besseren Start.
Kölner Haie ohne Biss
Obwohl Bailen und Co. das Selbstvertrauen vom Auswärtssieg vor drei Tagen in Ingolstadt anzumerken war, schlugen die Eisbären gleich doppelt zu. Ohne ihren gesperrten Kapitän Moritz Müller kassierten die Kölner im ersten Vier-gegen-Fünf das 0:1 durch Julian Melchiori (7.). In Gleichzahl konnte dann Eric Mics Vorstoß über links nicht gestoppt und das Zuspiel für Alexandre Gre-nier nicht unterbunden werden. So stellte dieser auf 0:2 (9.).
Im ersten eigenen Powerplay waren die Haie noch ohne Biss geblieben. Dann scheiterte erst Andreas Thuresson, wenige Sekunden später hatte Maxi Kammerer aber genügend Zeit, um Maß zu nehmen und leicht abgefälscht zu verkürzen (17.). Das 1:2 zündete die sowieso schon hochmotivierten Heimzuschauer in der Arena an und die Stimmung kochte. Allerdings nur bis zur 19. Minute. Dann wanderte Nick Bailen wegen Harkens in die Eisbox und Marcel Noebels bestrafte die dritte Straf-zeit nach Giovanni Fiores hartem Schuss mit dem nächsten Überzahltor. Das 1:3 zog dem Krupp-Team aber nicht den Stecker.
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Im Mitteldrittel überstanden sie die erste Unterzahl-Situation, brachten die Scheibe in ihrer Druckphase nach einer halben Stunde aber nicht zwischen die Pfosten von Tobias Ancicka. Stanislav Dietz traf abgefälscht nur den Pfosten (29.) und auch beim wilden Hin und Her gelang der Anschluss in der Folge nicht. Dann düpierte Noebels die nun zu offen stehende KEC-Verteidigung und behielt auch im Eins-gegen-Eins gegen Mirko Pantkowski die Übersicht (31.). Nach dem 1:4 machte sich Frust im weiten Runde und Ernüchterung bei den in pinken Sondertrikots gegen Brustkrebs spielenden Profis breit. Spätestens nach dem nächsten, ertraglosen Powerplay mit einer Doppel-Chance für Thuresson und Kammerer (36.) und dem folgenden Gegentreffer aus dem Nichts durch Matt White (39.), verließen die ersten Zuschauer schon vor der zweiten Drittelpause die Arena in Deutz.
Sie verpassten den ansatzlosen Treffer von Bailen zum 2:5 (46.) und als der Offensiv-Verteidiger dann auch noch fulminant zum 3:5 traf, war die Kulisse und die Hoffnung wieder da (52.). Gefühlt spielte der US-Zugang aus der KHL das letzte Drittel durch und der KEC mit gezogenem Torwart alles oder nichts. So lange, bis Grenier (58.) und Fiore (60.) das leere Netz zum 3:6 und zum Endstand trafen.
Kölner Haie: Pantkowski; Bailen, Sennhenn; Glötzl, Austin; Roach, Dietz; Ferraro, McIntyre, Olver; Baptiste, Aubry, Kammerer; Thuresson, Matsumoto, Bast; Oblinger, Sill, Proft; Chrobot. – SR.: Mac Farlane/Köttstorfer. – Zuschauer: 14162. Tore: 0:1 Melchiori (6:23/PP1), 0:2 Grenier (8:10), 1:2 Kammerer (16:24/Thuresson, Oblinger/PP1), 1:3 Noebels (18:05/PP1), 1:4 Noebels (30:48), 1:5 White (38:11), 2:5 Bailen (45:46/McIntyre, Dietz/PP2), 3:5 Bailen (51:15/Thuresson, Kammerer), 3:6 Grenier (57:34/ENG), 3:7 Fiore (59:21/ENG). Strafminuten: Köln 15, Berlin 21.