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Alexander Oblinger im PorträtDas ist der „Mister Zuverlässig“ der Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
Oblinger

Auf Alexander Oblinger (rotes Trikot) können sich die Haie aktuell mal wieder verlassen.

Köln – Für die Kölner Haie geht es in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf die Zielgerade. Nach dem 3:4 im Penaltyschießen bei den Grizzyls Wolfsburg gibt es für Alexander Oblinger und Co. noch vier Hauptrunden-Spiele, sodass der Abstieg noch genauso im Bereich des Möglichen liegt, wie die Playoffs. Vor dem vorletzten Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Magenta Sport) gegen den EHC RB München geht es darum, den negativen Druck wegzuschieben und die Aufgaben fokussiert zu erledigen.

Für diese Einstellung steht der 33-jährige Oblinger als personifizierte Blaupause. Obwohl er im schlechten Mittelabschnitt der Saison viel als Aushilfsverteidiger spielen musste, trifft der Stürmer nun zuverlässig. Mit drei Treffern in den jüngsten vier Spielen zeichnete der gebürtige Augsburger für sieben Punkte verantwortlich. „Ich passe als Spielertyp gerade gut rein“, findet er, „weil ich immer ins Eins-gegen-Eins gehe, meine Checks zu Ende fahre und vor dem Tor dahin gehe, wo es weh tut.“

Immer das Beste aus jeder Situation machen

Tatsächlich ist der vielseitige Angreifer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, in der Crunchtime seiner vierten Haie-Saison voll da. Weil er Situationen stets annimmt und das Beste daraus macht: „Als wir hinten nicht viele Leute hatten, habe ich Verteidiger gespielt“, erinnert Oblinger an die schweren Zeiten im Corona-Winter. „Da war nicht viel Selbstvertrauen da.“ Trotzdem habe er die Aufgabe fürs Team gerne erledigt und etwas mitgenommen. „Als Stürmer bis du der agierende, geradlinige Part, der alles in die Hand nimmt“, vergleicht er, „dafür muss du als Verteidiger gut reagieren, den Gegenspieler lesen und die Abstände richtig halten.“

Diese „Spezialaufgabe“ habe ihm als Stürmer nicht geschadet. Wenn er mit seinen Kollegen das Spiel des kommenden Gegners München simuliert, ginge es darum, schlau zu spielen. „Ein Gegner, der über das ganze Eis attackiert, geht auch ein Risiko ein“, erklärt Oblinger, „wenn wir da unsere Eins-gegen-Eins gewinnen, können wir uns gute Chancen erarbeiten.“

Der Glaube daran, dass sich harte Arbeit lohnt

Er glaubt fest daran, dass sich harte Arbeit und eine bestmögliche Vorbereitung auszahlt. Dafür schiebt er nicht nur Extra-Schichten, sondern lässt sich auch abseits auf dem Eis Pässe spielen, um seine Schüsse und richtiges Timing zu trainieren. Die Tatsache, dass der KEC mit einer Schusseffizienz von nur knapp über acht Prozent DEL-Schlusslicht ist, stört Oblinger einerseits, andererseits meint er aber: „Wenn du dir Spiel für Spiel Chancen erarbeitest, wirst du auch zu Toren kommen.“

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Es gehe darum, aus den richtigen Situationen und nicht nur von außen zu schießen. „Dann ist statistisch gesehen jeder zehnte Schuss ein Tor.“ Gegen München müsse also „weitergearbeitet werden“. Oblinger steht für diese simple, aber doch schwer zu findende Mentalität. Es wäre nicht verwunderlich, wenn er den Haien so weiter aus der Krise hilft und seinen Vertrag über die Saison 2021/22 verlängert.