Köln – „Wir können uns selbst am besten helfen, indem wir Punkte gewinnen“, stellte Uwe Krupp nach dem 3:4 im Penaltyschießen gegen die Grizzlys Wolfsburg klar. Der Cheftrainer hat mit den Kölner Haien in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nur noch vier Spiele, um das Abstiegsgespenst komplett aus der Domstadt zu verjagen und vielleicht doch noch unter die Top-10 zu kommen. Am Freitag zuhause gegen den EHC RB München, vier Tage später in Augsburg, sowie in Bietigheim (1.4.) und im abschließenden Heimspiel gegen Ingolstadt (3.4.) sollte der KEC also maximal konzentriert und effektiv sein, um die eigene Situation zu optimieren.
Das Finale der Hauptrunde ist zunehmend unberechenbar
Die Panther aus Augsburg etwa stehen zwar 15 Punkte schlechter da als das Krupp-Team, haben aber auch noch zehn Spiele mehr zu absolvieren. Das treibt nicht nur dem Trainer einige Sorgenfalten ins Gesicht. „Wir beobachten das natürlich genau“, spricht er über verzerrte Spielpläne und Tabellenbilder, „aber es gibt nach wie vor sehr viele Variablen.“ Von Nachholspieltag zu Nachholspieltag werde die eigene Position zwar klarer. Dass die Pinguine aus Krefeld jüngst mit 6:4 gegen Playoff-Anwärter Bremerhaven gewannen, zeigt aber, wie unberechenbar das Finale der Hauptrunde werden kann. „Unsere klare Marschrichtung versteht jeder“, sagt Krupp und wiederholt mantraartig: „Wir können uns nur selbst helfen, indem wir punkten.“
Köln mit dem schnelleren und aggressiveren Spiel
Wie der Tabellenelfte zu Werke gehen muss, zeigte er am Sonntagnachmittag. In der Wolfsburger Eis-Arena boten die Haie mit aggressiven Forechecks und geradlinigem Angriffsspiel dem Tabellenzweiten die Stirn, sodass auch Mike Stewart als ehemaliger KEC- und aktueller Grizzlys-Coach zugeben musste, dass Köln „schneller, aggressiver“ und „am Drücker“ war. Im ersten Drittel traf Alex Oblinger nach Maury Edwards Schuss von der blauen Linie zur Führung (12.). „Nach unserem guten Start sind wir aber zurückgefallen“, bemerkte Krupp nicht nur den Ausgleich von Spencer Machacek in Unterzahl (18.), sondern auch dessen Konter-Abschluss zum 1:2 (22.) und das 1:3 von Gerrit Fauser (34.). „Dann musste die Mannschaft wirklich hart arbeiten und an sich glauben, um zurück ins Spiel zu kommen. Das haben wir geschafft“, lobte der Gästetrainer.
Kritik an der mangelhaften Effizienz
Der zweite Treffer fiel wieder im Powerplay durch Andreas Thuresson (39.). Nach dem 2:3 spielten Krupps Schützlinge im letzten Drittel lange Überzahl, der Ausgleich fiel aber im Fünf-gegen-Fünf. Moritz Müller traf den Puck perfekt und überwand Dustin Strahlmeier zum 3:3 (52.). Auch wenn in der Overtime und im Penaltyschießen das berühmte Quäntchen fehlte und Wolfsburg vor allem bei Trevor Mingoias Penalty Glück hatte, dass die Scheibe aus Justin Pogges Goalie-Schoner knapp hinter die Torlinie rutschte, waren sich Kapitän Müller und Krupp einig. „Wir müssen uns in jedem Spiel die Chance geben, es zu gewinnen“, meinte Mo Müller.
Auch der Coach lobte die Arbeit des Teams, hatte bei 44:23 Schüssen aber auch die mangelhafte Effizienz von gerade 6,28 Prozent im Hinterkopf. „Vielleicht war sogar mehr drin, insgesamt war dieser Punkt gegen die zweitbeste Mannschaft der Liga aber ein ganz wichtiger, weil wir Moral gezeigt haben.“
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Nun bereiten sich die Haie auf das vorletzte Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, LanxessArena/MagentaSport) gegen München vor. Ob Jonas Holøs die Verteidigung am Freitag verstärken kann, hängt von der Stabilität seines Knies ab. „Er hatte etwas Pech bei einer Kollision gegen Straubing, wird behandelt und dann werden wir sehen“, verriet Krupp. Klar ist, dass der KEC gegen den Tabellendritten so entschlossen auftreten muss wie gegen Wolfsburg. „Außerdem übt München permanent Druck aus und versucht den Gegner früh im Aufbau zu stören“, weiß Krupp, „wir müssen uns also handlungsschnell von diesem Druck lösen.“